Hidrológiai tájékoztató, 1969 június

Bedeutung. Aus dieser Sicht ist es notwendig, die Vor­gánge der Ausbildung der derzeitigen Bodendeeke zu analysieren und nieht alléin über die heutigen Boden­verháltnisse ein getreues Bild zu zeigen, sondern auch bis zu einem gewissen Grad die nach den Wasserregulie­rungen zu erwartenden pedologisehen Vorgánge voraus­zusagen bzw. jene kulturtechnischen, Meliorations- und agrotechnisehen Eingriffo zu bestimmen, mit denen die für die Bodenfruchtbarkeit schádlichen Prozesse zeitlich verhütet werden können. Aufgrund solcher Uberlegúngen habén wir die Sehrift­tumsangaben und Eigenforschungen über die Bodenver­háltnisse in der Neusiedlerseegegend zusammengefasst. 1. Die Mulde des Beckens Neusiedlersee-Hanság ist im Westen und im Süden scharf durch das Soproner Gebiige und die Hiigelzüge neben dem Neusiedlersee bzw. durch den Sehuttkegel der Ur-lkva begrenzt. Diese scharfe Grenzlinie zeigt sich auch in den Bodenverháltnissen. Wáhrend an den Rándern mehr oder minder erodierte Waldbödön (braune Waldböden und Rendzina-Böden) an der Oberflache stehen, befinden sich im Becken hydro­ínorphe Bodenformationen: Schwemmböden, Wiesen­böden und Salzböden. 2. Gemeinsame Eigenarten der Böden in der Neusied­lerseegegönd sind die heterogene mosaikartige Lage, der alluvial geschichtete Profilaufbau, die iiberaus abweehs­iungsreiche mechanische Zusammensetzung, der grosse Ca C0 3 — Gehalt und die alkalische (7—8,5 pH), manchmal stark alkalischo (grösser als 8,5 pH) Reaktion. 3. In der Gegend ist das Wasser der hauptsáchliche bodengestaltende Faktor. Die tieferliegenden Fláehen werden bei hohem Seestand und andauerndem Nordwind vom Seewasser überflutet, wodurch manchmal nicht nur gelöste Salze, sondern schwebende Sand-, Schlamm- und Ton-Teilehen auf die überschwemmten Fláehen abgelagert werden, entweder durch Verdunstung, oder aus stag­nierenden Pfíitzen an der Oberflache oder im Boden zurückbleibend. Zugleich wirkt sich das Seewasser über die Beeinflussung der Grundwasserverhaltnisse auch mittelbar auf die Bodenbildungsprozesse aus. Hochanstei­gende salzhaltige Grundwásser führen háufig Salzan­reicherung, Sodaisierung herbei. 4. Dementspreehend wirken in der Seegegend folgende hauptsachliche Bodenbildungsprozesse: a) Sedimentierung (Bildung von Alluvionen); b) Moorbildung; c) Wiesen­bodenbildung; d) Salzanreicherung, Alkalisierung. An den standig unter Wasser stehenden und wieder­holten Sedimentierungen ausgesetzten Teilen ist der erstgenannte Vorgang bestimmend, an den standig féuchten, pfützigen Seichtwasserfláchen der zweite, an Fláehen mit hohem Grundwásser aber guter natürlicher Dránung, der dritte und an den Fláehen mit obcrfláchen­nahen stagnierenden salzigen Grundwásser der vierte; háufig aber treten mehrere Prozesse zugleich und in verwickeltern Zusammenhang auf, wobei eine mannig­faltige Bodendeeke zustandekommt. 5. Grundlegende Bedingungen für Salzanreicherung und Sodaisierung im Untersuehungsgebiet sind: a) hoher (über der kritiselien Tiefe von 1,5 m liegender) Grund­wasserstand, wobei die Verdunstung des Grundwassers höher als die Grundwasserspeisung liegt; b) stagnierendes Grundwásser (Unterbindung einer wiederholten Verdün­nung des Grundwassers); c) eine bedeutonde potentielle Evaporation begünstigende Verháltnisse (keine dauernde Wasserbedeckung im Sommer). 0. Nach Gewásserregulierung des Neusiedlersees (Bau der geplanten Polderdeiche, Ringkanále usw.) wird an den geschützten Fláehen die Sedimentierung unterbunden und die Moorbildung auf ein unbedeutendes Mass ein­geschiánkt. Neben der Bestellung der Böden wird alsó die Bekámp­fung der Salzanreicherung und Alkalisierung zur Schlüs­selfrage einer erfolgreichen landwirtschaftlichen Nutzung werden. Zweifelsehne kann ein hinreichender Schutz gegen Salzanreicherung und Alkalisierung nur über Aufrechterhaltung eines entsprechenden Grundwasser­standes bzw. eines intensiven Grundwasseraustausehes sowie parallelem Ausbau einer entsprechenden Drainage gewáhrleistet werden. Olmc diesen Massnahmen wáren die geschützten Fláehen ernsthaft einer Alkalisieiung und einem bedeutenden litickgang der Bodenfruchtbar­keit ausgesetzt. Durch entsprechende Dránung könnte im Becken des Neusiedlersees eine erfolgreiehe bewásserte Gemüsekultur ausgestaltet werden, ohne diese jedoch könnte das Gebiet nur als feuchte sodaische Wiese (Puccinellia Limosa) oder als Röhricht genutzt werden. Dr. DONÁSZY, E.: Untersuehung der Wasserqualitát in den Schilf-rohrparzellen des Fertő (Neusiedler-Sees) Die Hydrobiologische Abteilung des Landesinstil uts für Ivanduirtschaftliche Qualitatsprüfung gibt in der er­sten Mitt eilung ihrer limnologischen Schriftenreihe eine kurze Zusammenfassung der Untersuchungen vom 10. November 1966 (Tabelle J, Abb. 1). 1) lm freien See bestehen selbst zwischen weit entfernt liegenden Stellen keine signifikanten Unterschiede zu ein und demselben Zeitpunkt. 2) In der Beschaffenheit des Wassers der Schilfrohr­I'arzellen sind von Westen nach Osten markante Zonen erkennbar. Die grösste Abweichung besteht zwischen den westlichsten und östlichsten Teilen und dieser Unterschied wirkt siclh auch auf die Qualitát des Rohres aus. 3) Die engste Korrelation zwisclien den signifikante Abweicliangen herbeiführenden wasserchemischen Fak­torén zeigt sich zwischen SOj-Ion und Gesamtionkonzenl­ration. zwischen dem Quotient S0 4-Ion mval% und S0 4­mval: HCO a. Sehr eng ist die Korrelation zwischen SO4­und Na-Ion, zwischen Na-Ion und Gesamtionkonzentrati­on. Dies sind positive Korrelationen. Eine sehr enge negatíve Korrelation besteht zwischen dem Ca-Ion und dem CI-I011. Tabelle 2 gibt dio Korrelationswerte. 4) Durch Ausweitung der Deckwasseruntersuchung der Röhriehte können die für die Rohrentwicklung günstigen und ungünstigen Gegebenheiten hinsiehtlich Wasserströ­inung, Pedologie und Biologie genauer uingrenzt werden. VIII

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