Hidrológiai Közlöny 1942 (22. évfolyam)

Szakosztályi ügyek

Die bakteriologische Untersuchung des Wassers 425 wenn die beiden Zahlen sich einander zu nähern anlangen resp. die Agarzahl grösser wird — ist das ein warnendes Zeichen der Wasser­verunreinigung. Durch die Entwicklung der Trockennährbodentechnik,* besonders durch die Einführung der Säureproduktion angebenden Indikatorennähr­böden (Lackmus, Kongo, Neutralrot, Fuchsin, Trypaflavin, etc.) gestal­tete sich die Differenzierung der Typhus-Paratyphus-Colidiagnostik immer schärfer u. sicherer. In Europa bürgerte sich zu diesem Zwecke im Laufe der Zeit der durch Natriumsulfit farblos gemachte Milchzucker­Fuchsin Nächrboden des japanischen Bakteriologen Endo (1904) ein, auf welchen die Typhus-Paratyphuskeime farblos, die Vertreter der Coli­gruppe in folge ihrer Säureproduktion in schönem roten Fuchsinglanz wachsen. In Amerika gewann der auf demselben Prinzip aufgebaute. Methylenblau-eosinnährboden mehr Popularität. Der Fuchsinglanz der auf den Endonährboden wachsenden Colibakterien wurde mit der Zeit einer der wichtigsten diagnostischen Merkmale des typischen Coli­bakteriums. Denn sogar die Vertreter der verwandten Aerogenesgruppe zeichneten sich durch schleimigere, grössere, mattere Kolonien aus. Das eigentliche Ziel der Coliuntersuchung wurde demnach die Feststel­lung des Vorhandenseins des typischen Colibakteriums (qualitative Coli­probe) u. der Titergrenze des positiven Colibefundes d. h. die kleinste Menge des untersuchten Wassers, in der typische Colibakterien noch sicher nachweisbar sind (quantitative Coliprobe ). Man niuss aber be­merken, dass selbst Aerogenesbefunde (sog. Aussenweltcoli) nicht zu vernachlässigen sind, da Aerogeneskeime, wenn auch in geringeren Prozenten, auch im tierischen Darm vorkommen, u. ausserdem die meisten Aerogenes-Wasserstämme wahrscheinlich durch Minusvariation (Anpassung durch Umgebungswechsel) vom echten Darmcoli herrühren. Die Anpassung ist mehr oder weniger zeitbestimmt u. kann neben den Mengenverhältnissen, auch als Maass der Frische der Verunreinigung gelten. Der Verlust der Indolbildung u. die Unfähigkeit des Wachstums bei 46° C sind auch Zeichen der Anpassung des echten Fekalcoli zur Wasserumgebung. Der Aerogenesbefund ist ausserdem grösser in chlorierten Wässern, als in nicht aufbereiteten. (Anpassung zum äus­seren Milieu). Die Verhältnisszahl der Arten der Coli Aerogenesgruppe zu einender ist in der letzten Zeit besonders in der Controlle grösserer Wasserwerke immer wichtiger geworden. Die zeitgemässe bakteriologische Wasseruntersuchung besteht heute aus folgenden Teilen: 1. Bestimmung der Gesamtkeimzahl (Gela­* Der erste Trockennährboden mit Indikator in Gestalt des 1%-igen Milch­zuckerlackmusagars stammt von Wurtz (1892).

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