Hidrológiai Közlöny 1932 (12. évfolyam)

Lászlóffy B. Woldemár: Das Tisza- (Theiss-) Tal

176 Woldemár Lászlóffy-Böhtn Aufschwung Ungarns knüpft (der „Grösste Ungar") —- als er in der Eigen­schaft des Chefs der Verkehrsabteilung der kgl. ung. Statthalterei das Tiszatal durchreiste, mit seiner begeisterten Arbeit einen Zusammenschluss der bisher unabhängigen Genossenschaften herbeizuführen, die nun unter dem Namen „Tiszataler Genossenschaft" ans grosse Werk schritten. Diese Genossenschaft betraut nun Vásárhelyi, später Paleocapa mit der Anferti­gung der Pläne und beginnt die Arbeit im Jahre 1846. Der Freiheitskrieg von 1848/49 bringt die Arbeit auf einige Jahre zum Stillstand. Von 1851 bis 65 werden die meisten Durchstiche fertiggestellt, leider bei Ausser­achtlassung jeglichen Systems. Dies führt zu einer gefährlichen Lage, in dem die Durchstiche des oberen Abschnittes, gefördert von dem ohnehin grösseren Gefälle, teilweise früher ausgebildet werden, als jene des unte­ren Laufes. Es ist nicht wunderzunehmen, dass die Durchstiche nicht der Reihe nach von Mündung gegen Quelle zu ausgehoben wurden, denn dieser Arbeitsvorgang hätte einen zu grossen Zeitaufwand erfordert, was mit Rücksicht auf die an jedem Punkte des 1200 km langen Abschnittes herr­schende bedrohliche Lage, gemieden werden musste. Überdies bedurften auch etliche, oberhalb von Tokaj liegende. Teilstrecken von ausserordent­lich kleinem Gefälle der dringendsten Hilfe. Im weiteren Verlaufe der Arbeiten ergaben sich die hauptsächlichen Schwierigkeiten daraus, dass das Wasser mangels hinreichenden Gefälles die an Stelle der Durchstiche aus Sparsamkeitsrücksichten bloss in 1/5 — 1/10 Bettbreite ausgehobenen Cunettes eben dort nicht zu Hauptbetten auszubilden imstande war, wo dies mit Rücksicht auf die Abflussverhältnisse am notwendigsten gewesen wäre. Auch die Linienführung der Deiche erfolgte nicht dem Projekte ent­sprechend. Das öffentliche Interesse musste vielfach vor lokalen Interessen zurücktreten. Hier hält man aus Sparsamkeit an einen bereits bestehenden, wenn auch unzweckmässig geführten Damm fest, dort muss sich die Schutzlinie der Grenze eines Grundbesitzes anpassen. Stellenweise stosst das Inundationsgebiet an natürliche Hochufer, an anderen Stellen lässt sich der Damm von einer weitausholenden Krümmung verdrängen, mitun­ter schmiegt er sich fast den Ufern an, um tunlichst grosse Bodenstreifen den Hochwassern zu entziehen. Somit treten stellenweise überaus starke Einschnürungen des Hochwasserquerschnittes ein, jedenfalls schwankt die Ausdehnung zwischen zu weiten Grenzen, was zum Auftreten von Wasser­stauungen und Querströmungen führt. Diesen Übelständen trachtet man im Laufe der weiteren Entwick­lung — wie dies die Figuren 7. und 8. erkennen lassen — abzuhelfen.

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