Hidrológiai Közlöny 1932 (12. évfolyam)
Lászlóffy B. Woldemár: Das Tisza- (Theiss-) Tal
162 Woldemár Lászlóffy-Böhtn durchlässige Schichten auf (von Ton-, Schiefer- und Mergelschichten durchzogener Karpaten-Sandstein, Dazit und Andesittuffe.) Zum grössten Teil undurchlässiger Struktur ist das Sammelgebiet der Körös und Maros, das Siebenbürgische Becken. (Kristallinische Schiefer, Andesite, Granit, in den Tälern tonhaltige Sedimentgesteine.) Von derselben Beschaffenheit ist auch das mächtige tonhaltige Alluvium des Grossen Ungarischen Tieflandes (Alföld) mit zahlreichen Szik- (sodahaütigen) Flecken. 4. Hydrologische Beschreibung, charakteristische Abschnitte des Flusses. Fine gemeinsame Betrachtung der vertikalen und geologischen Beschaffenheit erschliesst uns sämtliche Wasserprobleme des Tiszatales. Das Gefälle des Haupttales von der Quellengegend bis zur Szamos-Mündung in 270 km Länge beträgt insgesamt 1578 m, jenes des weiteren 700 km langen Abschnittes bloss 32 m! (Im Durchschnitt 4.5 cm/km). Auf dieses mächtige, fast ebene Gelände ergiessen sich Nebengewässer von heftiger Wasserführung. Denn, obwohl für die aus den nordöstlichen Karpaten herkommenden Nebenflüsse in der halb durchlässigen Beschaffenheit der Oberfläche eine natürliche Milderung der Wasserführung besteht, vermag sich diese angesichts des grösseren Gefälles doch nicht ausgleichend auszuwirken, zumal dieser Gebirgszug die mediterranen Niederschläge auffängt. Bei den Gewässern des Siebenbürgischen Beckens, wo verhältnismässig geringere Neigungen vorherrschen ist die heftige Wasserführung dem undurchlässigen Boden zuzuschreiben. Das Sammelgebiet der Bodrog weist keine bedeutende Höhe auf, (7—800 m), ist halbdurchlässiger Struktur, der Fluss wirft doch beträchtliche Wassermengen in die Tisza. Aus den Tälern der Sajó-Hernád, die durch lockerere Erdschichten führen, erhält die Tisza bedeutende Geschiebemengen. Der Fluss selbst tritt nach verhältnismässig kurzem oberen Laufe bei Tiszaújlak in die Ebene, welche er nur mehr durchzuschlängeln vermag. Der Fluss hat von hier an einen Mittellaufscharakter, kann sein Bett nicht genug vertiefen, die Aufnahmsfähigkeit bleibt beschränkt. Die auf die Ebene herabströmenden Hochwässer breiten sich demnach aus und ohne menschliches Dazutun bliebe das Inundationsgebiet monatelang unter Wasser, wie es vor 100 Jahren noch fast in jedem Frühjahre der Fall war. Die sich über das ausgedehnte Flachland verbreitenden Wasser konnten durch die undurchlässigen Schichten nicht versickern und das Austrocknen der Tümpel blieb der sommerlichen Sonne anheimgestellt. In der unteren Tisza, unterhalb der Marosmündung machen sich schon Rückwirkungen der Donau bemerkbar. Insbesondere zeigen sich