Hidrológiai Közlöny 1921 (1. évfolyam)
Szakosztályi ügyek - Évzáró ülés és szakülések 1921-ben
62 DR. THOMAS V. SZONTAGH VORLÄUFIGER BERICHT ÜBER DIE ARTESISCHEN BRUNNEN UNGARNS. Von Dr. THOMAS V. SZONTAGH.* Die nachstehenden Zeilen sind bloß ein kurzer Auszug aus dem Inhalte zweier Vorträge, die der Verfaßer am 22. März und am 29. Mai 1918 in den Sitzungen der Hydrologischen Fachsektion der Ung. Geol. Gesellschaft gehalten hat. In diesen bloß einleitenden Vorträgen wurden bloß kurz die geschichtlichen, hydrologischen Verhältniße der heimischen artesischen Brunnen, sowie auch einige mit dieser Frage zusammenhängende ministerielle Verordnungen besprochen. Der erste erfolgreiche art. Brunnen wurde im Jahre 1831 zu Ofen in der Kristinenstadt, nahe zur Generalswiese im Garten ST. HEINRICH'S erbohrt. In 2 Jahren und 8 Monaten erreichte man in einer Tiefe von 150'14 m einen Wasserhorizont, dessen Wasser sich bis 632 ni u. d. Oberfl. erhob. Es soll aus diesem Brunnen ziemlich reichlich Wasser gepumt worden sein. Noch vorher u. zw. in den Jahren 1827—30 wurde ein Bohrloch auch im BR. ORCZY'schen Hause am Karlring angesetzt, das aber bei 178-22 m verunglückt ist. Später hatte man auch am Kalvarienberge im VlII. Bez. jedoch ebenfalls erfolglos gebohrt. Auch im II. Bez. bohrte man umsonst bis zu einer Tiefe von 80'27 m. Der Mißerfolg dieser drei letzteren Bohrungen mag, wenn auch technische Unfälle nicht ausgeschloßen gewesen sein mögen, namentlich durch den Wassermangel des Kleinzeller Tegels begründet gewesen sein. Im Ofner Gebirge hatte man dann auf den Rat des Quellenforschers ABBÉ RICHARD im auwinkler Garten OSWALD'S gebohrt, und zwar bis auf 36 m im Ofner Mergel, worauf dann auf Anraten weil. Prof. SZABÖ'S das weitere Verfahren eingestellt wurde. Seit dieser Zeit sind in Budapest und seiner Umgebung etwa 64 artesische Brunnen gebohrt worden, von denen die Bohrung auf dem HEIDELBERG'schen Fabriksgrund bloß 28 m tief war, der artesische Brunnen im Stadtwäldchen aber die respectable Tiefe von 970' 48 m erreichte. Diese letztere von W. ZSIGMONDY ausgeführte Bohrung liefert täglich 11.917 hltr bis zu 13 5 m über den Erdboden ansteigendes Wasser mit einer Temperatur von 73-9° C. Im Comitate Fejér u. zw. in der Gemeinde Csór wurde im Jahre 1832 im Hofe des SZÖGYÉNYI'sehen Kastells ein Brunnen von 39-82 m abgebohrt, in dem ein bis zu 063 m emporsteigendes Trinkwasser von 20° C erschrottet wurde. Viel später dann in der Stadt Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) in den 70-er Jahren zwei artesische Brunnen deren Wasser unter der Erdoberfläche verblieb. Einen durchschlagenden Erfolg konnte ferner in den Jahren 1867—1870 WILH. ZSIGMONDY aufweisen, indem er im alesuther Park des Erzherz. JOSEF' S einen (84-38 m tiefen) Brunnen bohrte aus dessen Verrohrung auf 38'8 m über die Erdoberfläche aufstieg. Sein 15'75° C betragendes Trinkwasser entstammte aus einem 40 m mächtigen über mediterranem Ton gelegenem sarmatischen Kalklagerund lieferte täglich eine Menge von 81'10 m ; !. Ausführlicher wurden * Vorgetragen in den Fachsitzungen der Hydro). Sektion der Ung. Geol. Gesellsch. am 22. März, und am 29. Mai 1928.