Debrecen város magistratusának jegyzőkönyvei 1589-1590 - Hajdú-Bihar Megyei Levéltár forráskiadványai 27. (Debrecen, 1997)
VORWORT Das veröffentlichte Protokoll berichtet über den strukturellen Aufbau der Verwaltung und des Gerichtswesens. Das Stadtvolk wird entsprechend den beiden Stadtteilen, nämlich dem oberen und dem unteren Bezirk (die jeweils über drei "vicus", d.h. Hauptstraßen verfügen) von je 30 Senatoren vertreten. Die praktischen Verwaltungs- und Gerichtsarbeiten werden von den aus ihnen gewählten zweimal sechs Geschworenen ausgeübt. Unter den 60 Senatoren sind 21 Personen nach einem Handwerk benannt. Es dürfte zwar keine weitgehende Schlußfolgerung hinsichtlich der Verbindung des Namens und des Handwerks gezogen werden, trotzdem ist es vielsagend, daß solche Namen wie Szabó (Schneider) und Kovács (Schmied) bei jeweils 5 Senatoren vorkommen, es gab weiterhin je zwei Borbély (Barbier), Kalácssütő (Kuchenbäcker), Mészáros (Fleischer) und je eine Person mit dem Namen Ötvös (Goldschmied), Szíjjártó (Riemenschneider) und Varga (Gerber). Eine tiefgehende Untersuchung könnte wohl den Zusammenhang zwischen dem Namen und dem Handwerk feststellen. Soviel ist aber sicher, daß sie die wohlhabende Bevölkerung sozusagen die Patrizier des Marktfleckens dargestellt haben. In einigen Fällen sitzt schon die zweite Generation in dem Senat. Zu diesem Kreis gehörten mehrere Mitglieder der Familie Duskás an. Ferenc Duskás, der bekannte und kreditfähige Handelsmann, der seinen Rinderhandel mit Süddeutschland geführt hat, war schon 1564 Stadtschultheiß (s.folgende Publikationen über ihn: Takáts Sándor: Budapesti Hirlap Jg. 1924, Nr. 198 Budapesti Szemle Jg.1926 (Bd.20) S.333-357 Debreceni Képes Kalendáriom 1930 (XXX.) S.54-57 Szegény magyarok (Arme Ungar) Bp. o.J. Rajzok a török világból (Zeichnungen aus der Türkenwelt), Bp. 1917. Die früheren lokalen Angaben wurden veröffentlicht in: HBMLT. forrás kiadványai: 21 f. 5 - 6 p.) und 1572 trat er dieses Amt erneut an. Zu seiner Amtszeit brannte die Sankt-Andreas-Kirche ab und wurde daneben das Oratorium aufgebaut. Er handelte außer Rindern auch mit Tuch und Salz. Im Protokoll aus dem Jahre 1575 liest man über seine zeitweiligen finanziellen Schwierigkeiten. Ein örtlicher Gläubiger von ihm legt wegen nur 140 Forint, zwei Wiener Kunden legen aber wegen je 1000 Forint Verbot auf seine hiesigen Güter (HBMLT. forrás kiadványai 26. f. 5744,578 -3. reg.). Im gleichen Jahr legt er über den Zuwachs der Stadtlasten eine Rechenschaft ab, als er sich zusammen mit István Tar (Thar), seinem alten Kamerad für eine Reise nach Konstantinopel zu der Pforte vorbereitet hat und da wird auch die Angelegenheit mit dem Fürsten Kristóf Báthori aus Transsylvanien berührt. (Gl.o. 5941) - Er kommt 1576 auch in den Akten des Wiener Hofkammerarchivs vor: als "civis Döbreczeniensis" wandte er sich an den Herrscher, um von dem König die zu der Domäne der Tokajer Burg gehörenden und ehemals von Raizen bewohnten Ortschaften Pród, Bagota und Szentmargita als Gabe zu bekommen. In seinem Ansuchen trug er vor, an den Burghauptmann Gáspár Mágócsi habe er im Jahre 1552 vor der Einnahme der Burg Gyula durch die Türken statt des Fiskus 1200 Dukaten gegeben und dann habe er auch zu dessen Befreien aus der türkischen Gefangenschaft beigetragen. Während den von Lázár Schwendi geleiteten Feldzügen (1565 und 1566) habe er über die türkischen Kriegsoperationen mit Nachrichten gedient. Die Hofkammer bat in dieser Angelegenheit den Tokajer Burg Kommandant um Informationen. Der hat an sie geschrieben, daß Ferenc Duskás die Pußta Bagota für jährlich 10 Forint miete und dort seine Rinder weide. Die Pußta eigne sich nur für Weide und es wurde noch ergänzend hinzugefügt, daß auch Pród nichts anderes als grasbedeckte Weide sei und die Burg ziehe davon keinerlei Nutzen. Zum Aufbau der Burg in Kalló (1572) trug Duskás zusammen mit der Stadt in bedeutendem Maße bei. Unter den Akten befinden sich auch die Empfehlung von János Rueber, dem oberungarischen Landeshauptmann, ein Entwurf des Donationsbricfes von dem Kaiser