Debrecen város magistratusának jegyzőkönyvei 1570 - Hajdú-Bihar Megyei Levéltár forráskiadványai 18. (Debrecen, 1988)
VORWORT • Eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres 1570 war für die Stadt Debrecen, dass während im vorausgehenden Jahr der siebenbürgische Fürst János Zsigmond als Gutsherr des Marktfleckens galt, ist 1570 wieder Ferenc Török von Enying sein Gutsbesitzer geworden. Ereignisse von landesweiter Bedeutung findet man in den Protokollen der Ratssitzungen nicht, obwohl im August des Jahres Maximilian I. und der bereits schwer erkrankte János Zsigmond sich in Speyer in der Thronfolge vereinbart haben. Sie bestimmten, dass das Gebiet, das unter der Herrschaft der Szapolyais stand, nach dem Aussterben der Familie dem Habsburgerkönig zufallen soll. In diesem Jahr hatte man an der Grenze der türkischen Herrschaft und des Partiums keine Feldzüge gehabt, aber selbst die Protokolleintragungen der Stadt — welche damals der Besatzungsmacht Steuer bezahlte — erwhänem die Türken. Es ist überraschend, dass obwohl im Fühjahr des Jahres 1570 der antitürkische Aufstand der Leibeigenen, dessen Ideologie mit messianistischen Elementen durchwoben war und der von György Karácsony geführt wurde, neben Debrecen niedergeschlagen worden ist, ver* weist das Protokoll jedoch nur auf ein Urteil des Schwarzen Mannes. Ein wichtiges Zeichen, das auf das friedliche Leben der Stadt hinweist, ist, dass ihre Bürger weiterhin lebhafte Wirtschaftsbeziehungen zu ihrer unmittelbaren Umgebung und zu den ferner liegenden Landesteilen unterhielten. Diesbezüglich berichtet das Protokoll über mehr als 50 Ortsnamen, unter ihnen kommt Várad (Grosswardein) am häufigsten vor. Besonders beachtenswert ist die Darstellung der Reisen der offiziellen Boten der Stadt; daraus geht hervor, dass die Stadt zu allen Landesteilen: zu dem königlichen Ungarn, zu dem türkischen Besatzungsgebiet und zu Siebenbürgen diplomatische Beziehungen hatte. Auf einen vorübergehenden Friedenszustand der Stadt kann auch die Tatsache hinweisen, dass im Vergleich zu den vielen Ansiedlern, die in der früheren Zeit in grosser Zahl in die Stadt kamen, in diesem Jahr insgesamt zwei Menschen ihre Aufnahme in die Reihe der Debrecziner Bürger beantragten. Eine wichtige Funktion in der Wirtschaft der Stadt nahm das Gewerbe ein. Von der Zunft der Handwerker hat sich der Stadtrat mehrmals mit den Schustern beschäftigt. In dem einen beschriebenen Fall bestimmt er die Art und Weise der Berufung bei Rechtsangelegenheiten : er hat verordnet, dass die Berufung forthin nicht durch die streitenden Parteien sondern durch die erwählten Meister der Zunft vor den vollständigen Senat weitergeleitet werden soll. Das innere Leben der Zunft wurde durch eine Verordnung geregelt, die aussagte, dass die Gesellen, die in die Stadt kommen, von den Meistern frei in Dienst genommen werden können. Diese Erscheinungen sind Vorgefechte eines Konflikts zwischen den Schustern und dem Rat, der sich noch in diesem Jahrzehnt entfaltete. Das Protokoll teilt auch über den Handel wichtige Angaben mit. In dem Handel der Debrecziner spielte der Salzhandel eine hervorragende Rolle. Noch bedeutender war der Tuchhandel, nicht zufällig wurde im Protokoll diese Ware am häufigsten erwähnt. Besonders beachtenswert sind die Veränderungen in dem Rechts verfahren. Die Bürger der an die Grenze der drei Landesteile gedrängten Stadt haben ihre Rechtsangelegenheiten zwar bei ihren eigenen Gerichtshöfen einreichen müssen, ihre