Kiss Borbála: Győri céhes kiváltságlevelek a 16-18. századból II. kötet. (Győr, 2022)
A GYŐRI HAD LAKATOS ÉS PUSKAMŰVES LEGÉNYEINEK ÉS INASAINAK RENDTARTÁSA
Der Schloßer vnndt Büchßenmacher Gesellen vnndt Junger Alhier Zue Raab Ordnung vnndt Articuls Brieff Wir Zechmaiter vnd ein gannz Löbliches Hanndtwerckh der Schloßer vnndt Büchßenmacher alhie in der Kay[ser]l[ichen] Haubtvestung Raab, alß Caspas Qeuerstainn Zechmaister, Georg Mayr, Christoph Hampel, Hannß Anger, Bärttlmee Munich, Hannß Fürsst, Thomma Lanndtmayr, Phillipp Stanzer, Hannß Weyß, Hannß Rumbier, Jocpb Schmützel; Thuenn Khundt hiemit iedermänniglich; demnach wür Zuerhalt- vnndt Forttpflanzung aller guetten Zucht Ordnung aufgerüchtet, alßo haben wür auch zue dem Enndt für vnnßere gesöllen, vnndt Junger, so hiehero eingewandtert khomben vnndt Arbeith begehrn, auch ein gewüße Ordtnung vnndt ArticulsbriefF, sich selbigen nach in ainem vnndt andtern zueuerhalten, aufrüchten vnndt vermörckhen laßen. Wie hernach volgt: Ersstlichen. Mann ein Gesoll, oder Junger herrgewandtert khombt, so soll er erstlich in deß herrn Vatters Hauß einkhernn vnndt nicht in deß Maisters Hauß, hernach sol ihme nach Hanndtwerckhs Brauch vmb Arbeith geschauet werdten, vnndt soll derselbe Gesöll oder Junger von dem Irtten Junger gefragt werdten von wann er khombt, wo er da haimbt ist, vnndt wo er gelehrnt hat, vnndt wann der frembde Gesöll ein Maister khennen thuett, so soll ihme frey sein bey ihme einzueschücken, khennt er aber khainen so soll ihme von dem ehesten Maister biß zum Jüngsten vmb Arbeith geschawet werdten, ist er ein Gesöll, so soll ihme vor einen Gesölln oder Maister vmb Arbeith geschauet werden, vnndt einschenckhen, soll dem Maister odter Gesöllen, so vmb Arbeith geschauet schuldtig sein. Ein Pindt Weinn vnndt 4 vngrisch Brodt, einem Junger aber ein Halbweinn vnndt 2 vngrisch Brodt, vonn dem Irttem Junger. Anderten. Sollen alle vier Wochen die Gesöllen vnndt Junger bey dem Herrn Vattern zueßamben khomban. Ein Gesöll 8 vngrisch Aufleg Geldt mitbringen, ein Junger 4 vngrisch, vnndt sollen zween Maister bey der Ladt sein, vnd ein Schlüßel haben, der Alt-Gesöll auch einen. Vnndt sollen die verbottene Wöhren von dem Irtten Junger abgefordert werdten, auch drey redtliche Vmbfragen gehalten werdten, welcher was widter den Andern waiß, soll erß anzaigen, verschweigt einer was so verschweigt er seinen eigenen Schadten vnndt welcher Gesöll nicht eingeschriben ist, der soll 6 vngrisch Einschreibgeldt niedterlegen, ein Junger 3 vngrisch. Dritten. Sollen alle vier Wochen zween Andtere Irtten Junger erwehlet werdten, vnndt soll auß ainer Werckhstatt in die Andter khomben. Viertten. Wann ein Gesöll odter Junger bey einem Maister arbeitten thuett vnndt khan das vier Wochen Geldt nicht erwartten, so soll er das Auflög Geldt bey seinem Maister laßen. Auch das Einschreibgeldt thuett er das nicht, so soll ihme nachgeschriben werdten, wie eß auf einen solchen gebüehrt. Funfften. Wann ein Gesoll odter Junger khombt, wan die Ladt schon offen ist, so soll ein Gesöll 2 Pindtweinn, ein Junger vmb 1 Pindtweinn gestrafft werdten. Sechsten. Wann ein Gesöll oder Junger mit seinem Maister aufstoßig wurdte in der Wochen, sol ihme nicht alßbaldt vmb Arbeitt geschauet werdten, sondern er soll den Sontag erwartten vnndt bey dem Zöchmaister die Vrsach vorgebracht werdten. Sibenten. Wann ein Maister einem Gesölln Arbeitt gibt vnndt dennselben vnter 14 Tagen wandtern lest, so ist der Maister schuldtig ihme sein Wocherlohn zuebezahlen, wandert aber den Gesöll, so ist er ihme nichts schuldtig. Ächzen. Soll alle vier Wochen bey der Ladt die Schenckh getrunckhen werdten, welcher dabey bleibt, soll 8 vngrisch nüdterlegen, welcher aber nicht darbey bleibt 4 vngrisch. Neundten. Wann die Schenckh getrunckhen wird, soll khein Gesöll oder Junger khain Würffel auf den Tüsch tragen, oder Khartten, welcher solches thuett, soll vmb ein Pindtweinn gestrafft werdten, vnndt welcher einen Weinn verschütt vnndt khan ihn mit der Hanndt nicht bedeckhen, soll auch vmb ain Bindtweinn gestrafft werdten, vnndt welcher den Schenckhweinn tregt vnndt gübt auf der Gaßen einen trunckh auß, soll vmb ein Wocherlohn gestrafft werdten. Zechenten. Wann ainer bey der Schenckh auf denn Tüsch schiegt, soll auch vmb ain Pindtweinn gestrafft werdten. Ailfften. Wann einer auffsteht vnndt befülcht dem adtern die Stöll nicht, soll vmb ein Halbweinn gestrafft werdten. Zwölfften. Wann einer einen oder den andern ein Schelm[m]en Schüldt oder sonnst mit wortten angreifft, der soll eines iedtlichen Wortts halber vmb ein Wocherlohn gestrafft werdten, vnndt solle sich deß Wocherlohnn höcher nicht alß auf sechs Groschen erströckhen. 60