Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838

Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1838. - Kalender

Milch und Schmalz geben, um desto mehr, da der May Butter der häufigste, geschmackvollste, und schönfärbigste zu seyn pfleget. 16. Luzerusaameu muß izt in dreymal geacker­tes , gedüngtes, und tief, sich gleich troken bleibendes Thoufeld, gebauet werden. In ein Joch werden 9—10 Pf. Saamen erfordert, Siche den Landwirth hierüber. * **) 17. In vielen Jahren Geschieht eS, daß um diese Zeit, grosse Dürre herscht; aber wenn auch die nicht wäre, so erfordert die Erhaltung- der Gesundheit des Viehes; daß mein dasselbe jederzeit, mit reinen klaren oder frischen Brunnen oder Flußwasser tränke. Deßwegen bestchte Oe. konom die Vieh-Hirten öfters,lasse durch sie frisches Was­ser schöpfen, er selbst aber lasse mehrere Grändce (Was­sertröge) verfertigen, und die Brünnen ausrännigen. 18. Die Zugpferde sollen in diesem Monat, beion- ders gut gewartet, sie auch nachts gefüttert, gestriegelt , und mehrmals geschwemmt werden; welches ihren Leib sehr stärket. Widrigenfalls, wenn diese, um diese Zeit abfal- len (megcsappannak) so werden sie, ganzen Sommer hindurch matt bleiben , und zu keinem Fleische kommen. 19. Die Viehhirten, üben auch mit den krepirten Vieh manchen Betrug ans, drum soll der Landwirth sie stets dazu anhalten, daß sie so lange die Haut von keinem solchen Vieh abziehen, bis nicht er, oder sein beglanbig- tcr Mann, dasselbe besichtet, und nicht ausspüret, in welcher Krankheit es gefallen ist? und ob dieses krepirte Stück Vieh Einige pflegen i-ent geblähten Nindpieh ans dem Mastdarm das Koth mit der Hand, welche mit Oehl geschmiert wird , bcraus zu nehmen Hilft aber all dieß Verfahren nicbté , so muß das Rindvieh bei der hinter» Huste mit Trokar­messer gestochen werden, wodurch sich die Blähung verlie­ren, und das Vieh gerettet wird. Ein solches trokarisirte Vieh muß aber sogleich geniästet, und den» Fleiichhacker ver­kauft werden, denn es pflegt gewöhnlich in einem Jahre um­zustehen. **) IN agy v át i lobt bosonders den Luzernenbau, indem dersel­be ausgiebiger, besser, und zst n Futtern geeigneter sei, als jede andre Kleeart. Man muß die Luzerne l. Nicht in feuch­ten Grund bauen, dein: die Nasse verdirbt ihre lange Wur­zel. 2. Den magern Boden aber muß man gut misten und tief ackern. ,3. Man baut sie gemischt, oder nur allein im Anfang Mai. 4. Man muß sie nicht sehr nieder mähen, da­mit sie leichter keime (sarjazhassék). 5. Man kann sie zum trokenen Heu so machen, daß man sie im Anfang ihrer Bluthe abmähet, 24 Stunden liegen läßt, sie tarnt in klei­ne Haufen zusammen macht, und so lange stehen läßt, bis die Haufen warn: zu werden anfangen, wo dann die Haufen sogleich zerstreut, und die Luzerne , so wie andres Gras, zum Heu gemacht wirk. Bei regnerischen Zeiten muß man sie auf den Boden ansstreuen, und trocknen. 6 Im dritten oder 4. Zahre, muß man das Kleefeld mit Gips bestreuen, früher, aber es mit der eisernen Egge befahren lassen. Hat man keinen Gips, so kann man es mit Asche 2. Finger dick bestreuen, oder mit Mistlauche begießen lassen. Im 5. Jahr aber kann man den Luzetuenacker auch so, wie andere Wiesen, misten, und muß an den Saamen denken. wirklich der Herrschaft zugehörte? welches das Zeichen' am Ohr augenscheinlich beweiset. Uiberdieß, bleiben diese Leute öfters weit von ihrem Vieh weg,schwärmen und strei- feu ganze Nächte in Weinschenken herum, und überlassen dergestalten ihr »Vieh dem Schiksal über. Man bestchte fie also unerwartet, zuweilen bei Nacht, zuweilen auch bey Tag, und halte sie im strengen Zaum. 20. Schon im Februar wurde bemerkt, daß es die beste Wirthschaft sey, wenn die Kälber von Neujahr an, bis in die Mitte Hornungs fallen; diesem nach, mäßen die Kälber der Schweizerkühe, in den ersten Tagen des Mai-Mo­nats abgcspennt (entwöhnet), und damit ste das Säugen desto leichter vergessen, mit süßer Molken abge­rührte Kleyen oder Schrott gefüttert, und so nach und nach zum Futter gewöhnet werden. Die alte Viehherde (Gnla) muß man mit allen Fleiß dahin zu bringen su­chen, daß die Kühe nicht im Sommer kälbern, sondern von Anfang Jänners bis Mitte Hornungs. Zur Einsüh- rung dieses ist nöthig: 1) daß die Stiere von Kälber- Alter an zur Hand gewöhnt werden. 2) Diejenige Kühe müssen abgesondert werden', welche mit Ende April oder Anfang Mai stieren, worunter matt auch die Erstling­kühe zu stoßen hat. 3) In den'Ouluherden der Schimegher Gespannschaft muß man das Stieren um ein Monat frü­her veranstalten, als andenvärtig, folglich zu Anfang Aprils, damit die Kälber um Neujahr fallen, den spare Kälber pflegen in Somogy die Fliegen sehr zu verderben. 4. Da nun die Kühe nicht alte zu gleicher Zeit zu stieren pflegen, so sollen die Stiere zum wenigsten so lange, bis man die Regulirung bewerkstelligen kann, von den vrdentlich'stierenden Kühen, nachdem ste dort das Ihrige verrichtet, unter diese unordentlich stierenden Kühe ge­lassen werden, damit auch diese wenigstens Kälber zum Abschlachten bringen. 5)'Nachdem die Stiere überall ihre Schuldigkeit verrichtet haben, muß man ste in der Schweizerey an Ketten hängen, und an deren statt zur Onlnherde, einige Maftochsen stoßen, welche die Kühe verrheidigen. 21. Sobald der Landmann sieht, daß die Witterung wann wird, und die Schafe ihre Wolle leicht lassen, lasse er die Schur beginnen, gewöhnlich ist um Georgi- Tag die Anfangs-Zeit dieses Geschäftes, nicht selten geschieht es jedoch, daß es kalter Winde halber, auf den Mai verschoben wird *).­«) Daß die Schafzüchter Gwohl bei Belegung der Schafe durch Widder, als auch bei der Schur, ihre Herde classisi- ziren sollen, ist für Jeden einleichtend, denn nur so kann die Veredlung der Schafe und die Feinheit der Wolle zweck­mäßig erreicht werden.-Bei der Schur müssen d>e von dem Vließe abfallenden Locken , die abgerissenen Stücke, die Extremitäten, die gelbe'und Stirnwolle, die mit Mist behaftete Wolle, die Stcrblingswolle, die Lämmerwolle, abgesondert und extra in Säcke gepackt werden. Aber ein

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