Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1837

Pesther und Ofner Wegweiser Kalender 1837. - Geschäfts-Kalender der Landwirthschast, für alle zwölf Monate des Jahres

te Granzh aufen durch Frühlingswinde und Regen eschädigt sind, trachte er dieselben aufs neue aufwer- en zu lassen. 10. Bei Wintersaaten pflegt schon jetzt man- herlei Unkraut zu unterwachsen, darum muß man um Jäten solcher Felder Hand anlegen, von welchen nan Samengetreide fechsen will. Dieses frühe Jäten »at den Nutzen, daß die Kühe das zarte Unkraut ressen, und das Getreide, auf die Weise schütterer ;emacht, mehr Halmen bringt. Neben großen Städten st es um desto leichter, die Saaten jäten zu lassen, >a solche Hausmütter, welche Kühe, halten, dieselben such ohne Lohn reinigen lassen. Aber wenn auch dies licht geschieht, so gehen doch die aufs Jäten verwen- >eten Kosten nicht verloren; denn die wohlhabenderen Inwohner und Semmelbäcker kaufen das reine Getreide im einen bessern Preis ab. 11. Um diese Zeit muß man schon die zum Sä­uen gehör-igen Krautstengel, Rettig, Kohlrüben u. dgl. m warme Plätze versetzen. 12. Wenn kein Frost mehr ist, so muß man Iurken und Melonenkerne legen. Die Melonen haben ferne Rasenerde, darum lasse man dazu im Herbst 'inen trockenen, aber an sich fetten Grund umreißen, md so bald als möglich im Frühjahr stürzen, und im ckpril zum drittenmale schon klein aufackern. Die Ker- ie von gelben oder Zuckermelonen können 5—10 Jahre ist seyn, von welchen man in ein Häusel 5 Kerne in die Tiefe eines Fingers legen muß. Nachdem sie schon auseinander zu laufen anfangen, muß man die Triebe rundumher laufen lassen. Noch ehe sie blühen, und das Kraut nur 2 Glied lang ist, muß man die Gipfel mit den Nägeln abzwicken. Jedes Häusel soll allenthalben 3 Schritt Raum haben. Bis sie sich nicht durcheinander winden, müssen sie behacket werden, wel­ches zu Ende Mai oder Anfangs Juni geschieht. Wenn die Melonen einmal zu zeitigen anfangen, müssen sie von einer Seite aus die andere gewendet werden. Mit den Wassermelonen verfährt man auf gleiche Art, nur daß die Gipfel nicht abgezwickt werden dürfen. Siehe hievon mehreres im Landwirth, 1. Th. Seite 474 *). *) Der Landwirth gibt da besonders die Regeln an, wie man Melonen in die Mistbeete legen und Hann verpflanzen soll, namentlich: 1) Daß man sie erst in der Mitte März anbaue. 2) Es ist nicht nöthig den Samen in einer Milch oder Wein ciniuweiche«. 3) Wer den ganzen Sommer hindurch Melonen genießen will, muß selbe auch mit Ende März und April anbauen. 4) Man muß die Melonen von dem er­13. Bei zunehmender Wärme der Witterung vermehren sich auch die Erdflöhe. Damit nun die zar­ten Pflanzen von den Zähnen dieser Fresser unverletzt bleiben, muß man wider sie verschiedene Mittel ver­suchen. Es ist bekannt, daß die Erdflöhe vor Allem andern die öhligten Pflanzen lieben, deßwegen säet der Landwirth in die Pflanzenbeete zuvörderst Hanf und Koriander, welche geschwind aufgehen, die Flöhe an sich locken, und darnach die 7 und 8 Tage später ge. säeten Krautpstanzen vor den Zähnen derselben be­wahren. Ich selbst, sagt Herr von Nagyvati. pflege die Pflanzen mit Regenwasser, welches in einem Faß gesammelt, und darin sauer geworden ist, oder mit Krautsuppe zu bespritzen. 14. Wider die Raupen und Maikäfer bewahret man die Obstbäume besserer Art mit Quecksilber und Schwefelrauch, wobei zu beobachten, daß, weil die Maikäfer des Tags schlafen, und nur gegen Abend auf Raub ausgehen, man damals in einem Topf Feuer nehme, und es nacheinander jede Zeit an einen solchen Ort stelle, wo der Wlnd den Rauch auf die Bäume weht; ferners, so oft mau auf das Feuer den mit Ouecksi'lber vermischten Schwefel wirft, muß man sich selbst ziemlich weit wegstellen, denn dieser Schwefelrauch ist tödtlich. 15. Fürchtet man, daß etwa der künftige Nacht­frost die Blüthen der Obstbäume verbrenne, so umwinde man dazumalen die Stämme der edlern Baumgattun­gen oben gegen die Krone des Baumes 2 bis 3 Mal mit aus Werg oder Stroh gedrehten und angefeuchteten 3 Finger dicken Strick, und binde das herabhängende Ende des Stricks in irgend ein mit Wasser angefülltes Gefäß an, oder lasse einen Rauch machen, welcher ebenfalls den Frost abhalten soll. 16. War im März die Witterung nicht günstig, ist es jetzt auch noch nicht zu spät, die Weingärten flen Mistbeete nach 14 Tagen in ein kühleres Mistbeet verpflanzen, und dann nach 3 Wochen wieder in ein drittes versetzen. dabei aber besonders Acht haben, daß die Wurzel nicht beschädigt wird, deßwe- ge» man sie lieber sammt etwas Erde verpflanzt. 5) Die Melonen li.ben keine Nasse, deßwegen begießt man sie nur selten, und nur so lange, bis die Pflanze zart ist. aber auch dann nicht selbst die Pflaa- zen. nur die Gegend der Pflanzen, welche während dem Begießen mit einem Topf zugcdcckt werden können, was auch beim anhaltenden Re. gen geschehen kann 6) Wenn einer oder der andere Trixb(Stcnqcl) zu verderben anfängt. muß man ihn sogleich abschneiden. 7) Die männ­lichen (leeren) Bluihcrr müssen nicht abgerupft werden 6) So lange die Früchte zart sind, müssen sie durch da» Laub gegen die Strahlen der Sonne geschützt werden.

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