Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837 (Pesth)
Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837. - Allerlei zum Zeitvertreib
nicht; es wäre auch gar nicht willkommen, Sie in Trauer! zu sehn; auch keine Wachskerzen, da ich selbst hinlänglich ! damit versehen bin, wohl ader kleine Münze, weil es. bei solchen Gelegenheiten, nicht an Bettlern fehlt.— Mein Wunsch ist, daß diese Feierlichkeit, wobei mau sich wohl einige Stiche gefallen lassen muß, ohne Mvrd und Brand j sich enden möge, wozu das Ihrige nach Kräften beizutra- i gen, Sie mir geloben müssen. Ihr, Ihnen ganz ergebener I. M- Nachschrift» Damit Sie aber um so gewisser erscheinen, mögen Sie wissen, daß es sich um die Verzehrung eines böhmischen Fasans handelt, nach welcher ge« brandelt werden soll. Mein Testament. Den Liebenden mein Herz, und meine Wasserflasche Den Dichtern meinen Wein, und meine volle Tasche; Der Philosophenzunft die stärkste« meiner Zweifel; Dem Allerwelt-Trompeter meine Lunge; Den Ehrv er schneidern in der Lcdenshalle, dem Récén fente nvolke meine Galle; Mein gut Gewissen allen Advokaten; Den Damen meine sämmtlichen Charaden; Den alten Weibern meine Brillen, und allen Winden meine Grillen! Noch eins: Mein richtiges t** Ulw meinen sreimund allen Speichellecker u n, n. Zeitungs-Anzeigen. Ein Mann, der sehr j gut mit Anfertigung des Käse Bescheid weiß, bietet sich! als ein solcher an. Ein Hausknecht aus dem Mittelalter wird gesucht. Wo? sagt das Intelligenz-Comptoir. Ein Handschuhmacher ließ in den öffentlichen Blättern bekannt machen: Bei mir sind zu bekommen, Handschuhe für Herren von Bvcklcder. London. Endes Unterzeichneter macht hiermit seinen Wunsch bekannt, ein Landgut zu kaufen, jedoch muß cs in einer Gegend liegen, wo im Umkreise von zwei Meilen keine beißigen Hunde herumlaufen, und im Umkreise von zehn Meilen kein Advokat ansäßig ist. In einer vornehmen Haushaltung auf dem Lande wird ! ein studierter Hauslehrer gesucht, welcher, außer den ge- wöhnlichen Kenntnissen im Lateinischen, Griechischen, Französischen, Englischen, Italienischen, in der Geschichte, Mathematik, Musik, noch Spanisch, Portugiesisch, Türkisch und Neugriechisch versteht, daneben eine gute Hand schreibt, auch in andern häuslichen Diensten, als im Stiefel- und Messerputzen und dergleichen, nicht ungeschickt, — auch bei Anwesenheit fremder Herrschaften, zum Serviren brauchbar ist. Aufs Hebräische wird nicht gesehen, aber destomchr auf einen sittlichen Wandel, auf Genügsamkeit und vor allem, auf anständiges und unterwürfiges Betragen — gegen seine acht Zöglinge. Dagegen hat derselbe citte, seinem Dienstverhältniß angemessene, Behandlung, und, nebst freiem Lvgis und Mittagskost, jährlich ein Salar vvn hundert Thalern Cvurant, — ein verhältniß- gemäßes Christgeschenk bei guter Aufführung ungerechnet, zu erwarten, — so wie die Erlaubniß, ln den Freistunden sich durch Gartenvertrieb Bewegung zu machen. Amande. Amande siel. Im raschen Lauf eilt Star herbei, und hebt sie auf. Amande dankt — Was spricht der Bengel? — „Nicht Ursach, mein gefallner Engel'. Rath zur Reise iné Bad. Sie reifen mit der Frau ins Bad um einen Erben zu erstehen? — Ich wünsche, daß es Wirkung hat. Doch unvorgreifiich ist mein Rath, „Sie ließen ganz allein sie gehen. Die Antwort. Ein Arzt wurde zu einem jungen Menschen gerufen, der in der Dummheit die erste Klasse mit Vorzug verdient hatte. Das Gespräch zwischen ihnen begann also: Arzt. Was fehlt Ihnen? Patient. Ich habe Halsweh. Arzt. Können Sie schlingen? Patient. Nein — aber meine Schweste r. Das Verhör. ,®ail "(u>^E'' nuch^ zu 'bellen, wild herzu." — Du hättest ihn verkehrt in Ruh freu Hellebard entgegen halten sollen. „Geschehen wärs auch sicherlich, hält' er, statt mit den Zähnen, mich mit seinem Schwänze beißen wollen. Beruf zur Kunst. Als eines Tages Rubens ausgcgangcn war, traten Dan-Dyk und einige Kameraden heimlich in das Kabinet ihres Meisters, um seine Manier des Entwurfs und der Vollendung zu beobachten. Da sie sich immer mehr näherten, um die Arbeit genauer zu untersuchen, fiel einer derselben, durch einen andern zufällig angestossen , auf das Bild, welches eben der Gegenstand ihrer Neugierde war; dadurch verwischte er den Arm der Magdalena, dann die Wange und das Kinn Mariens, welche Rubens wenige Stunden vorher beendiget hatte. Da Alles In Schrecken darüber gerathen war, nahm Einer das Wort: „Hier muß man , um nicht Zeit zu verlieren, alles auf's Spiel setzen. Wir haben noch drei Stunden Tag ; der Fähigste von uns nehme die Palette, und trachte den Schaden auszubessern, übrigens, für meinen Theil, gebe ich Van-Dyk meine Stimme." Jedermann billigte diese Wahl, nur Va n-Dyk zweifelte am Erfolge; endlich von den Bitten bewogen, und den Zorn des Meisters befürchtend, machte er sich an das Werk, und führte eS so glücklich aus, daß, als Rubens am folgenden Tage seine vermeintliche Arbeit betrachtete, er in Gegenwart seiner Zöglinge ausrief: Das ist ein Arm und ein Kopf, die das Beste an meiner gestrigen Arbeit sind. — Jenes Bild, welches eines der schönsten vvn Rubens ist, stellt eine Abnahme vom Kreuze dar, die man noch heut zu Tage in ter Liedsrauenkirche zu Antwerpen bewundert. Auf einen Wucherer. Grabt auf der Gruft die Inschrift ein: „Hier liegt ein Stein auf einem Stein!" Frivols Wunsch an Paulinen. O! daß ich nur den süßen Wunsch erreichte, genannt zu seyn in deiner Sünden beichte!