Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837 (Pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837. - Manningfaltigkeiten

25 und wascht sie, nachdem sie abgetrvpst stnd, in reinem Wasser einige Mal aus, damit Alles von der Kalklange fortgeschafft werde, was noch daran sitzen geblieben ist. Hierauf legt man immer eine Handvvll in ein Sieb und stellt es damit ans den Ofen oder noch besser in die Sonne rührt sie öfters um und lockert sie fleißig auf. Sie werden dadurch leicht und elastisch, verbessern ihren Geruch, und ballen sich nicht so leicht zusammen. Mittel vor rät h ige Hefen lange aufzu­bewahren. Man binde die dicken Hefen in eine Ser­viette, lege diese in ein Gefäß mit Asche, decke diese zuge­bundene Serviette dick mit Asche.zu, und drücke sie wohl zusammen. Die Asche zieht alle Feuchtigkeit in sich, die Hefen werden zu einem dicken Teige, den man wie kleine Glocken oben mit einer Oeffnung bildet. Diese Glocken wer­den auf einem Brette bei gelinder Warme getrocknet, zer­drückt und in einem Beutel aufbewahrt. Beim Gebrauch werden sie in warmen Bier oder Wasser aufgelöst. Oder, man lasse die vorräthigen Hefen 24 Stunden stehen, damit sie sich setzen, gieße alsdann das Klare ab, und lasse das Dicke in einer Schüssel auf dem Ofen oder im Backofen auscrocknen. Die getrockneten Hefen werden zerrieben und in einer wohlverstopften Flasche an einem warmen Orte aufbewahrt. Oder, man bringe die Hefen ans ausgespannte Sei­hetücher, lasse das Flüssige ablaufen, schlage die Tücher zusammen, drücke sie gelinde ans, und presse die noch feuch­ten Hefen entweder in diesen Tüchern, oder in hänfenen oder leinenen Beuteln so lange, bis sich die Hefen trocken anfühlen, breite sie einige Stunden lang auf möglichst trockenen Horden aus, und hebe sie, in ein Gefäß ge­stampft, bis zum Gebrauch auf. Ein Wasser rvelches das Aufblühen der B l n m e n z w i e b e l n i m W i n t e r in d e n Z i m m c r n schnell befördert. Man nehme 3 Unzen Salpeter, 1 Unze Kochsalz, eine halbe Unze Pottasche; eben so viel Zucker und 1 Pfund Regenwasser, diese Salze lasse man in einer gemäßigten Wärme, in einem glastrten Topfe zer­gehen. Ist die Auflösung beendigt, so wird dann alles fil- trirt. Hierauf gießt man von dieser Flüssigkeit in ein mit Regenwasser angefülltes Blumenglas ungefähr 8 bis 12 Tropfen, und sorgt dafür, daß dasselbe immer vollgefüllt sei. Man versieht sie 2 bis 5 Tage mit frischem Wasser und vermischt dasselbe vorher mit der angezeigten Menge tef Flüssigkeit, dann setzt man die Zwiebeln in die Nähe des Stubenvfens. — Eben derselben Mischung kann man sich zur Befeuchtung der 231 nmen in den Töpfen bedie­nen, um die Erde und die Zwiebeln oder die Pflanzen, welche sich darin befinden, immer feucht zu erhalten. Grüne Erbsen einzumachen. Ausgeschälte Erbsen, die nicht zu alt find, werden in einer Schüssel gesalzen; auf ein Maß, etwa zwei gute Hände voll Salz. Dann läßt man sie untereinander schwitzen, bis das Salz zergangen ist, und thut sie in eine Flasche, die nicht ganz an gcfüllt wird. Man verschließt diese mit einem Kork, stöpsel, und setzt sie in kochendes Wasser, worin sie eine halbe Stunde stehen bleiben muß. Hierauf wird sie ver- plcht und umgekehrt in Sand bis zum Gebrauch hingestellt. Mittel gegen den Maulwurf. Der Geruch des. Knoblauchs ist den Maulwürfen zuwider, und man kann diese, die Gartenbeete verderbenden Gäste dadurch vertreiben, daß-man Knoblauchszwiebcln in ihre Löcher steckt. Auch gegen die Erdflöhe und Schnecken hat man sich des Knoblauchs mit gutem Erfolge bedient. Zuverlässiges Mittel wider die Räude der Hunde. Man bestreiche den räudigen Hund mit ei­ner Salbe von Schweinefett und Schwefclblumen vom Kopf bis über den Rücken. Der Hund leckt einen Theil dieser Salbe ab, und diese dient ihm als innerliche Cur; die andere Salbe, die er mit der Zunge nicht erreichen kann, dient als äußeres Heilmittel. B äu m r e i n i g u n g. Wer seine jungen Baume ge­sund erhalten und deren Wachschum befördern will, der reinige, vornehmlich im 2lpril und November, den Stamm sowohl, als die Hauptzwcige der jungen Bäume häufig mit einer nassen Bürste, und zwar so, daß weder Moos noch Schmuz, noch todte Rinden daran zurück bleiben. Hierdurch wird die Ausdünstung befördert, und die Rinde sowohl für die Feuchtigkeit als Wärme der Luft, ingleichen für den Einfluß der Sonne und des Lichts, welches zum Gedeihen der Pflanzen das Nvthwendigste ist, empfäng­licher gemacht. Der Baum gewinnt ungemein viel durch die Reinigung der Rinden von den verstorbenen und schuppi­gen Theilen; die Ausdünstung wird erleichtert und man­ches Ungeziefer dadurch abgehalten, der guten Baumrinde zu schaden. In Leipzig giebt man sich vorzüglich viel Mühe, die Bäume auf diese Weise, auch wohl mit Lauge von 2lsche rein zu halten. D e n R o st a u é bem Eisen wegzubringen. Nimm 4 Lvth Bernstein, 2 Loth Trippel, 2 Loth destillirtes Baumöl und 1 Lvth Stahlseile, dieses alles gut gepulvert und untereinander gemischt. Hiermit reibe man das Ei­sen durch ein Stück wollenes Zeug oder Leder tüchtig ab. Das Bluten einer Wunde zu stillen. Wenn kein Wundarzt bei der Hand sein sollte und die Wunde durch Verbinden nicht aushört zu bluten; so stoße man gewöhnliche Holzkohle zu Pulver, und streue cs auf die Wunde. Eisen oder andere Dinge aus einer Wun­de zu ziehen. Wenn dergleichen Dinge in der Wunde stecken, ohne daß man sie sehen und mit der Zange fassen kann, so zerquetsche man Sonnenwirbel oder Wegwarts­blätter, und lege sie des Abends aus die Wunde, so wird sich am Morgen die Wunde von einander und das darin Steckende so weit hervor gethan haben, daß man es ohne Schmerzen mit den Fingern herausnehmen kann. * 4

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