Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837 (Pesth)
Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837. - Manningfaltigkeiten
Kleister, anch gekochten Erbsen mit Fliegenstein vermischt. — Sie müssen deswegen in ihren Schlupfwinkeln verhungern; allein man wird dadurch am sichersten von ihrem widerlichen Geschrei befreit. 7) Man nehme Abends ein recht glühendes Kohlen- feuer und werfe frische Blätter und Zweige von Hollunder darauf. Dies verursacht einen heftigen Dampf, der sich in alle Wand,vinkel, die Schlupfwinkel der Heimchen, zieht. Am andern Mvrgen findet man die meisten Heimchen in der Küche todt herumliegcn, andere kriechen matt an den Wänden herum, so daß man sie greifen kann. Nach einigen Wiederholungen hat man sich von dieser nächtlichen Mufikbande gänzlich befreit. tteder dasAbpflücken der Kartoffekblü' 1 h e n. Das Abpflückcn der Kartoffelblüthen haben zwar schon mehrere ökonomische Schriftsteller zur Erzielung eines größeren Ertrages empfohlen, cs wurde jedoch bisher von Wenigen beobachtet. Ein englisches Blatt bestätigt aber die Nüylichkcit desselben von 9?cuem durch folgende Erfahrung: Ein bei befindlicher Güterbcsitzer ließ auf einem Theilc seiner Kartoffelfelder sorgfältig alle Blü- rhen abpflücken, auf einem andern gleich großen Thcile aber nicht. Der Feldtheil mit abgcpflückten Blüthcn gab bei der Erndte 15 Proccnt höheren Ertrag und die Knollen waren größer und früher reif. Die 5 bis 6 Jahre hindurch wiederholten Versuche gaben stets dasselbe Resultat. Mittel gegen die Regenwürmer. Man koche die grüne, bittere Schaale der Wallnuß ab, lasse diese Abkochung kalt werden und begieße dann seine Beete damit, so wird dies den Pflanzen durchaus nicht schadcn, aber die Regenwürmer tödten. S ä m e r e i e n z u e r h a l t e n. Um alle Arten Sämereien, die versendet werden, oder lange in Kisten sie' hcn, unbeschädigt zu erhalten, hat Herr Parwentier folgendes Mittel bekannt gemacht: Man packt einige wenige getrocknete Weinbeeren mit dem Saamcn zusammen, oder legt auch, in Erniangelung derselben, kleine Stückchen Zucker zu dem Samen, dieses Mittel soll überall gute Dienste thun. K i r s ch e n z u erhalten. Wenn die schwarzen sau- ren Kirschen recht reif find, so pflückt man sie bei Hellem Sonnenschein, wenn es einige Tage nicht geregnet hat, mit Fingerhandschuhen ab, schneidet mit einer Schecre den Stiel dicht an der Kirsche ab , läßt sie leise in eine schräg gehaltene Flasche mit wei ter Oeffnung lausen, verpfropft Liese gut, umgießt den Kork mit Pech, daß durchaus keine Luft hinzukommen kann und legt sie in einen tiefen, kalten Keller. Auch kann man sie in einen Brunnen ins Wasser senken. Sie bleiben bis Weihnachten frisch. Kartoffeln zu erhalten, tim Kartoffeln den ganzen Frühling und Sommer hindurch gut zu erhalten und das Keimen derselben zn verhindern, lege man die Quantität, welche man künftig zum Verspeisen brauchen will, lm Dezember oder Januar iu einen großen Kübel und begieße sie mit kochendem Wasser, so daß cs gerade über den Kartoffeln steht. Sobald es verkühlt ist, gießt man cs ab, legt die Kartoffeln ans einen gedielten Fußboden und läßt sie daselbst abtrocknen, worauf man sie in ein Füßchen mit feinem Sand legt. Mittel gegen Raupen. Man sammle das Wasser auf, in welchem Butter ausgewaschen worden ist, laßt es so lange stehen, bis es anfängt übelriechend zu werden, begieße damit die Pflanzen, so wird kein Schmetterling seine Eier aus sie legen, und cs werden keine Raupen fleh eiufindcn. Ein Kohlfeld von mehr als hundert Beeten welches auf diese Weise behandelt worden war, blieb von Raupen verschont, während rechts und links alle andern Felder, die nicht auf diese Art begossen waren, van den Raupen gänzlich verheert wurden. L a m p e n c y l i n d e r. In Paris wendet man eine sehr einfache, aber sichere Vorsichtsmaßregel gegen das Zerspringen der Glascylinder durch schnelle Berührung der Hitze an. Ehe die Cylinder gebraucht werden, läßt man sie nämlich von einem Glaser unten mit dem Diamanten ritzen, und man hat sich überzeugt - daß dann die größte Hitzc und die plötzlichste Einwirkung derselben unschädlich ist. Stahl vor Rost zu bewahren. Man nehme zerlassenes Jungfernwachs und reibe den Stahl, welchen man vor dem Rost bewahren will, damit. Ist es trocken so erwärme man den Stahl wieder, so daß das Wachs abgeht und reibe ihn mit trockenem wollenen Zeuge, bis der vorige Glanz von neuem erscheint. Durch dies Mitte werden die Poren des Metalls ausgefüllt und wenn man den Stahl nicht beständig der Feuchtigkeit aussctzt, so kann man gewiß seyn, daß ihn der Rost nicht angreifen wird. Pöckelsteisch in 24 Stunden zu erhalten. Salz und Wasser haben eine außerordentliche Neigung gegen einander, welche die Chemiker Verwandtschaft nennen. Man fülle also ein Gefäß bis ziemlich an den Rand nüt reinem Waffe r (Regen - oder Flußwasser ist das beste), lege ein PaarHolzstäbe kreuzweis darüber und darauf das Fleisch, und zwar so, daß es ungefähr einen Zoll von dem Wasser absteht. Hierauf thue man so viel Salz ans das Fleischstück, als daraus bleibcu will und lasse cs vier und zwanzig Stunden stehen. Wird nach dieser Zeit das Fleisch weggenommen und gekocht, so wird cs eben so schmecken, als sei es sechs Wochen cingepvckclt gewesen. Anleitung, die Entenfedern zu verbess fern, daß sie iu Betten gebraucht werden fonncn unb nicht zufammenballen. Um diese Federn, die, wenn sie ohne Vorbereitung zerrissen, in Betten gestopft worden,sich in kurzer Zeit zusammenballen, und unbrauchbar werden, benutzen zu können, verfahre man aus folgende Art: man wirft in einen Kessel voll kochenden Wassers etwas ungelöschten Kalk, daß es eine ganz schwache Lauge giebt. Man legt dann die Entenfedern hin ein, rührt sie ttm, damit sie vollkommen durchgeweicht werden uud ein paarl Mal mit der Lauge aufwallen „ nimmt sie dann mit einem kleinen Körbchen oder Sieb heraus