Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837 (Pesth)
Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1837. - Manningfaltigkeiten
23 MArrnigtaltiskeiterr zum Nutzen und Vergnügen. Kauswirthschakt. Mittel g e g e n. g a h n w e h. Man formt aus Rau« tenblättern und etwas Salz eine kleine Kugel, die man in die Höhlung des Ohres dem schmerzenden Zahne gegenüber steckt; der erhöhete Wärmegrad, der dadurch erzeugt wird, vertreibt dkn Schmerz fast immer augenblicklich. Milch lange aufzu bewahren. Eine von einem russischen Chemiker, mit Namen Kire off, entdeckte'Methode, Milch äußerst lange aufzubewahren, besteht darin: daß man frische Milch über schwachem Feuer ganz langsam verdunsten läßt, bis nur ein trockenes Pulver Übrig bleibt. Dieses Pulver wird in gut verschlossenen Flaschen aufbewahrt, und wenn man Milch nöthig hat, so braucht man dasselbe nur mit einer hinlänglichen Menge Wassers aufzulösen. Nach Herrn Kireoff's Versicherung, verliert sie durch diese Behandlung nichts von ihrem eigenthümlichen Wohlgeschmack. Zwei unfehlbare Mittel die Wanzen zv tobten und auf immer zu vertreiben. 1) Man nehme die auf Wiesen häufig im Herbste vorkom- mende Blüthe des Ochsenbüttels (colchium aulumnale), auch Herbstzeitlose, nackte Jungfrau genannt, zerquetsche solche in hinlänglicher Menge , drücke Len Saft aus und bestreiche damit alle von Wanzen beruhte Holzstetlen; oder 2) man nehme spanischen Pfeffer (capsicum annuum) , koche denselben in roher Seifensiederlauge und bestreiche damit die Bettstellen, und wenn sich die Wanzen auch in feie Wände eingenistet haben sollten, bestreiche man daö Gebälk damit, und gieße etwas davon in den Kalk, wenn man weißen läßt; es wird sich nie wieder eine sehen lassen. Ein Mittel, den Schweiß der Hände zu verhindern. Personen die schweißige Hände, und mit feinen Sachen umzugehen haben, als mit bunten Stickereien , mit Spitzen, Gaze, Flor und dergleichen , welche der Schweiß verdirbt, können sich dieses Uebels dadurch entledigen , daß sie die Hände mit ein wenig Schwesel- blumen reiben. Dieses Mittel kann der Gesundheit nicht nachtheilig fein. Reinigung vergoldeter Gegenstände. Zur Reinigung vergoldeter Gegenstände, als Bilderrahmen u. s. w. kann man sich 3 Unzen Eiweißes mit einer Unze Jasminwasser bedienen. Man taucht eine weiche Bürste in die Mischung, reibt die Vergoldung damit, und sie wird ihren früher» Glanz wieder erhalten. Mittel wider die Hausgrillen oder Heimchen. Die Hausgrille (Heimchen, Schirke, acheta domestica) hat, so wie die Fcldgrille, in der Bildung Aehnlichkcit mit den Heuschrecken. Sie ist eins der beschwerlichsten Hausinsecten, und vermehrt sich ziemlich stark; bei Tage fitzt sie in Len Spalten der Mauern und Wände am Feuerhecrde und bei Backöfen. Am Abend kommt sie hervor und geht ihrer Nahrung nach. — Sie frißt wie die Schaben, Brvd und allerlei Fleischspeise, vorzüglich gern feuchtes Getreide und junge Pflanzen; auch Kleidungsstücke nagt sie an. — Sie belästigen uns sehr durch ihren zirpenden, schreienden Ton, den das Männchen durch das Ansireifen seiner Füße an den Flügeln, oder durch das Zusammenfircichen der Flügel hervvrbringt. Diese unangenehmen Gäste, die im Winter durch ihr widerliches Geschrei unfern Ohren oft sehr wehe tinin , indem sie bei starker Kälte in der Nähe des warmen Ofens sich einfinden und in die feinen Oeffnungen des Fußbodens oder des Ofens kriechen, lassen sich auf folgende Art vertreiben , oder auch tödten: 1) Mit Milch und Pfeffer oder auch mit Milch und Fliegenstein lassen sie sich vergiften. 2) Man fängt sie wie die Schaben in enghälfigen gläsernen Flaschen , in welche man Erbsen und Getreide- malz thut. 3) Man reibe gekochte Erbsen oder Mohrrüben mit etwas Quecksilber untcreinander und setzt es ihnen vor. 4) Man lege des Abends an die Stellen, wo sie sich am liebsten aufhalten, verschiedene Büschel trocknes Erb- senstroh. Sie kriechen gern da hinein, und man kann dann diese Büschel entweder verbrennen oder in's Wasser stecken, um ihrer los zu werden. 5) Wenn man dazu kommen kann, gieße man heißes Wasser in ihre Löcher, wodurch man sie mit famnit ihrer Brut vertilgen kann. 6) Man verstreiche an einem Morgen alle mir anf- . I findbarcn Ritzen mit Heede (Werg), Lehm, Stärke und