Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 12. 1985. (Budapest, 1985)
Aythya aff. fullgula (Linné) (Fundstelle: 38) Ein Bruchstück einer Tibia (38) dürfte aufgrund morphologischer Charakterzüge und der Grösse mit der Reiherente gleichgestellt werden, die Bestimmung ist aber unsicher. Ein Proximal fragment eines Humerus (50) habe ich seinerzeit aufgrund von eindeutigen morphologischen Charakterzügen als vom Schwarzmilan stammend bestimmt (BÖKÖNYI & JÁNOSSY 1965). Bedauerlicherweise konnte ich das Stück nicht neuerlich untersuchen. Die in heutigen südlichen Städten als Abfälle beseitigende und dort massenhaft vorkommende Art dürfte im Holozän unseres Gebiete auch häufig gewesen sein, nur die Knochen kamen selten in die "Küchenabfälle" unserer Vorfahren. Heute ist sie, - höchstwahrscheinlich wegen der Pestizidbelastung unserer Gewässer, - in Ungarn in den letzten Jahren sehr selten geworden. Die Länge zweier Humeri (12 und 38) beträgt 100 mm, die einer Ulna (38) 111,7 mm. Die Masse des Carpometacarpus (12) sind die folgenden: Länge: 62,4 mm, Prox. breite: 15,4 mm, Dist.-br.: 17,6 mm. Die Länge eines Femurs (12) ist 87,0 mm, prox. 15,4 mm, dist. 17,6 mm, endlich ist ein Tarsometatarsus 83,4 mm lang und distal 15,4 mm breit. Der Humerus, Carpometacarpus, das Femur und der Tarsometatarsus von der Fundstelle Intercisa scheint von einem und demselben Exemplar zu stammen. Da einzelne Knochen des Habichts und des Bussards zueinander nahe stehen und ich in der Literatur darüber keine Analyse gefunden habe, sollen hier darüber einige Bemerkungen gemacht werden. Die Knochen der Vorderextremitäten des Habichts (Humerus, Ulna, Carpometacarpus) sind kürzer und teilweise (Humerus) stämmiger, als bei den Bussarden. Das Femur steht in der Grösse und in den Proportionen bei diesen zwei Formen sehr nahe, die Form des Foramen pneumaticums ist jedoch abweichend (u.a. bei Accipiter ein Foramen, bei Buteo eine Tendenz zur Verdoppelung). Der Tarsometatarsus gleicht bei den zwei Formen am meisten, hier ist aber das Foramen inferior bei dem Habicht in absolutem Masse grösser, als bei den Buteo - Arten. Die Länge eines Oberarmknochens (11) beträgt 100,5 mm, die Prox.-breite 19,8 mm, die Distalbreite 17,0 mm. Die Länge einer beschädigten Tibia mist 109,0 mm. Beide Arten, - der Habicht ebenso, wie der Mausebussard, - sind noch heute die relativ häufigsten Brutvögel unter den Greifen unseres Gebiets und dürften auch in der Vorzeit ebenso frequent gewesen sein. Die von unseren Fundstellen identifizierten Reste, die ausser dem Carpometacarpus (Analyse siehe weiter unten beim Steinadler) osteologisch unter den Greifvögeln sehr charakteristische Merkmale haben, fallen metrisch in die Variationsbreite meines sehr bescheidenen rezenten Vergleichsmateriales (n = 4): Falconiformes Milvus migrans Boddaert (Fundstelle: 50) Accipiter gentilis Linné (Fundstellen: 12, 18, 38) Buteo buteo (Linné) (Fundstellen: 3, 11) Haliaetus albicilla (Linné) (Fundstellen: 1, 11, 12, 15, 29, 35, 36, 37, 38, 41, 43) proximale distale Länge Breite Humerus (1) (H) (12) 214,0 43,0 45,0 34,0 33,0