Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 11. 1983. (Budapest, 1983)
Várhegy-Komplexes u. zw. aus dem unter der Országház Gasse 14 - Szentháromság Gasse 7 befindendem Keller (Abb. 6, MOTTL 1943, KRETZOI 1965, JANOSSY 1969, 1976). Aus dem Terrassenschotter des budaer Várhegy wurde bis jetzt kein antiquus geborgen. So trennen sich die drei Arten auch in stratigraphischem Sinne, da das gleichzeitige Erscheinen des Arch, merid. ürömensis und trogontherii dem des antiquus vorausgeht. Die grundlegende Frage der Datierung des antiquus ist jene, wohin geo- und biostratigraphisch der "Loess-ähnliche kalkführende Lehm" eingestuft werden kann. Falls wir annehmen, dass die genannte Lehmschicht sich im Hangenden des fluviatilen Terrassenschotters (der auf dem budaer Mergel liegt) befindet, ist der Terminus ante quam des P. antiquus die Tarkő-Vértesszöllős-Phase der Ober Biharischen Stufe des Süsswasserkalkes; der Terminus post quam war dabei die Templomhegy-Phase des unteren Bihariums des Terrassenschotters. Wenn dagegen dieser Loess-artige Lehm ein sich in die inneren Höhlungen, Spalten bzw. Tetaratabildungen abgelagertes Sediment ist, das sich im Hangenden des fluviatilen Terrassenschotters befindet und kein Kalkschlamm ist, so ist der P. antiquus gleichzeitig mit dem klassischem Mitteleuropäischen Waldelefant, gehört also in die Steinheim-Phase. Der archaische Charakter sowie die Zahnparametere (JANOSSY 1969, VÖRÖS 1974) des P. antiquus-Molaren spricht allerdings für die erste Annahme. Im Cromer-Interglazial bzw. am Anfang des Mindels lebten nähmlich mit dem ) ersterscheinenden P. antiquus in Südwest-Süd-Europa evoluierte, terminale meridionalis-Formen, sowie trogontherii zusammen (KAHLKE 1978). Wie wir gesehen haben ist das der Fall auch im Terrassenschotter des budaer Várhegy. So können wir feststellen, dass in den Mittel-bzw. Jungpleistozänen Ablagerungen in Mittel- und West-Europa so häufige "junge" ant iquus im Karpathen-Becken bis jetzt nicht zu bestätigen ist. Mammuthus primigenius (Blumenbach, 1779 ) Die chronologische Lage des M. primigenius in Ungarn ist verhältnismässig gut bekannt. Im Fundmaterial können in der Makrospecies M. primigenius die Typen "Altprimigenius" und "Jung-primigenius" gut von einander getrennt werden (MAYET & ROMAN 192 3). Es scheint kein Zufall zu sein, dass sich die Holo- und Paratypen des M. primigenius hungaricus (Kretzoi, 1941) unter den "Alt-primigenius"-Typen befinden die nicht nur ökologisch sondern auch allometrisch angepasste Waldformen gewesen sein dürften (VÖRÖS 1981). Höchstwahrscheinlich erscheint die Makrospecies M. primigenius im oberen Niveau der Biharischen Stufe (Kalkschlamm des budaer Várhegy, VOR ÖS 1974). Das Mammut verschwindet aus unserer Fauna in der Istállóskőer Phase der Utrechter Faunenwelle bzw. es kann beobachtet werden, dass das Verbreitungsgebiet nach dieser Zeit ausser dem Karpathen-Becken sich allmählich nach Nord-Nordost zurückzieht (JANOSSY 1 952, VÖRÖS 1974, 1980). KATALOG DER E LEPHANTIDAE-FUNDE DES KARPATHENBECKENS Die Fundorte eines Teiles der alten Sammlungsmaterialien des Naturhistorischen Museums sowie der Geologischen Anstalt zu Budapest stammen aus der heutigen Slowakei (Tschechoslowakei), aus Woiwodien, Srijem (Jugoslawien) und aus Transsylvanien oder Siebenbürgen (Rumänien). Diese Sammlungsmaterialien, sowie die Literaturangaben verbinden sich organisch mit dem Dokumentationsmaterial der angrenzenden Gebiete, sowie Polen (KOWALSKI 1959, KUBIAK 1965), Slowakien (BARTA 1965), Slowenien (RAKOVEC 1954), Ukraina (PIDOPLICSKO 1938, 1956), das Becken von Sepsiszentgyörgy (Siebenbürgen) (RADULESCO & al. 1965, SAMSON & al. 1969), sowie von Ungarn (KOCH 1900, JANOSSY & VÖRÖS 1979, VÖRÖS 1974, 1980, Manuskript). Diese Liste lieferte Daten zu den Dominanzverhältnissen zur ökologischen Dynamik und zur relativen Häufigkeit der fossilen Elefanten auf dem bis jetzt bekannten Verbreitungsgebiet im allgemeinen.