Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 10. 1981. (Budapest, 1981)

Hystrix major Gervais, 1869 Zwei Backenzähne und zwei Schneidenzahnfragmente eines grossen Stachelschweines (Sammlung der Geologischen Staatsanstalt, mit der Bezeichnung: KORMOS, 1914) wurden schon von KORMOS (1926) und etwas eingehender von einem der Autoren (JÄNOSSY 1972) diskutiert. Auf die neue Be­schreibung dieser Reste soll an dieser Stelle nicht naher eingegangen werden, es scheint genügend zu sein wiederum festzustellen, dass diese Funde unseres Erachtens ausser Zweifel vom Quellen­kalk selbst stammen. Ursus cf. etruscus Cuvier, 1812 (Taf. V. Fig. 3) Ein linker oberer Canin eines Bären liegt in der Paläontologischen Sammlung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums zu Budapest (Inv. Nr. V. 63/393), mit der Etikette: Süttő, "Ha­raszter (Erzbischoflicher) Steinbruch", gesammelt von R. STREDA vor. Die Gesamtlänge des kaum obgekauten Zahnes beträgt rund 80 mm, die grösste Kronenhöhe 34 mm, die grösste Breite an der Grenze der Krone und Wurzel 24 mm. Das Aussehen des Materiales (ganz helle, beinahe weisse Farbe) spricht eindeutig für die Herkunft des Fundes aus dem Travertin. Wie bekannt, kann aufgrund eines solchen Fundes nur soviel gesagt werden, dass der Eckzahn eines arctolden Bären vorliegt. Der Name "etruscus" soll als stratigraphisch-technische Bezeichnung gelten. Anancus arvernensis Croizet & Jobert, 1828 (Taf. VII. Fig. 1) In den 1970-er Jahren wurde im Steinbruchwerk von Süttő durch die Gesteinssäge ein Schädel eines Elephantenartigen schräg horizontal durchgeschnitten. Der Schnitt wurde zufälligerweise so glücklich durchgeführt, dass auf der einen Seite der M^ und teilweise der M 2 zu sehen ist. Ein Teil der Höcker des letzten oberen Molaren wurde sogar in solcher Form durchgeschnitten, dass die artspezifische Alternierung dieser Zahnelemente gut zu sehen 1st. Auf der Platte sind ausser­dem im Durchschnitt Teile des Occipitale, des einen Zygomaticums und des Palatlnums sichtbar. Masse können auf dem Fund schwer exakt aufgenommen werden; die Länge der Schnittfläche des M 2 beträgt etwa 12 cm, die des M 3 etwa 17 cm. Die artliche Zugehörigkeit zu Anancus arvernensis ist allerdings aufgrund der Zahnmerkmale eindeutig. Die Gesteinsplatte geriet seinerzeit vom Müller'sehen (i/l) Steinbruch in das Geologische Institut der Loránd Eötvös Universität zu Budapest. Es wurde kürzlich durch die Vermittlung des Herrn Privatdozent Pál.KRIVÁN dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum zu Budapest Ubergegeben, wofür auch an dieser Stelle unser herzlichster Dank ausgesprochen werden soll. Unseres Wissens ist das der erste Mastodon-Fund der aus dem Travertin von Süttő zu Tage gebracht und in eine wissenschaftliche Sammlung geraten 1st. Es ist fraglich, ob ein Stosszahn­bruchstück eines Elefanten aus dem Neuen Haraszter Steinbruch von einem Mastodonten stammt. Tapirus arvernensis Croizet & Jobert, 1828 (Taf.VIII. Fig. 1-2) Es ist bemerkenswert zu erwähnen, dass schon LIFFA (1907) seinerzeit Tapir-Reste re­gistrierte, die anscheinend verschollen sind und deren systematische Zugehörigkeit seitens KORMOS (1926) bezweifelt wurde. Im Jahre 1979 wurde dann im Laufe von Abbruchsarbeiten eines alten Gebäudes In der Ge­meinde Szentendre (26 km N von Budapest) ein Baustein gefunden, in welchem ein Knochenbruch­stück eingebettet war. Der eindeutig als Süsswasserkalk zu bestimmbare Stein wurde in das Unga­rische Naturwissenschaftliche Museum zu Budapest gebracht, wo wir nach sorgfältigem Präparieren ein bedeutendes Bruchstück einer Mandibel herausmeisseln konnten, die eindeutig die Charakterzü­ge der Tapire aufwies. In der Mandibel lagen zwei Inzisiven (I2 und I3), der Canin und zwei Prä­molaren (Pj und P2) intakt, sowie Bruchstücke des P3 und M3 vor. Der Corpus der Mandibel ist von der Symphyse bis zum Hinterrand des P2 gut erhalten. Abb. 1. Grundriss der Steinbrüche von Süttő (Haraszter Berg, Stand 1973). - A: Steinbruch Diós­völgy (= Nussgraben); - B: "Sittelbruch"; - C-D: Ehemaliger Steinbruch Anton Pachl und Franz Äprily; - E: Kesselbruch, vormals Gebrüder Äprily; - F: Steinwerk I/l, vormals Müller; ­G-H: Steinwerk 1/2, vormals Stb. Auer und "Landwirt" ("Gazda"); - I: Vormaliger Haraszter Steinbruch" (Régi Haraszti bánya), vormals Erzbischofliche Brüche; - K: "Neuer Haraszter Stein­Bruch" (Uj Haraszti bánya). Nr. 1-15 = Lage der Fundorte der Spalten und Deckschichten des Travertins

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