Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 10. 1981. (Budapest, 1981)

Wie bekannt, sind die Tapire in der Bezahnung in so hohem Masse homogen, dass wie leicht die generische Bestimmung ist, ebenso schwierig ist die artliche Identifizierung, wenn überhaupt möglich. Im jüngeren Tertiär bzw. älteren Pleistozän Europas wurden allerdings bis jetzt in un­serem Gebiet zwei Formen registriert. Eine kleinere wurde vom Verfasser zusammen mit M, KRETZOI in der Altpannoni sehen Fauna von Csákvár gesammelt und von KRETZOI (1951) unter dem Namen Tapiriscus pannonicus Kretzoi, 1951 beschrieben. Die grosse Form der Hipparion­Faunen beschrieb KAUP in 1833 unter der Benennung Taplrus priscus . Es ist bis heute fraglich ob der ebenso grosse Tapirus arvernensis Croizet & Jobert, 1828 bzw. Tapirus hungaricus H. Meyer, 1867 von dem vorängenannten in systematischer Hinsicht trennbar ist (FEJFAR 1964). Der vorliegende. Fund gehört laut seinen Dimensionen eindeutig zur grösseren Form. Die Länge des P^ der Süttoer Form beträgt 22,2 mm, die des P2 20,2 mm. Die selben Masse werden von FEJFAR für Tapirus arvernensis im folgenden angegeben: "durchschnittliche" Länge des Pi 21,7 mm (n = 5) und des P2 20,2 mm (n = 8). Die "durchschnittliche" Breite des P2 wird von FEJFAR In 16,4 mm angegeben, welches Mass beim Stück von Süttő etwas mehr als 16 mm sein dürfte (der Fund ist Im Stein in solchem Masse eingebettet, dass genaue Breiten-Ab­messungen nicht durchgeführt werden können). Der Eckzahn des Fundes ist auffallend stark: die ganze Länge (unabgekaute Krone und Wurzel zusammen) beträgt 61 mm, die Höhe der Krone etwa 19 mm, was für ein männliches Tier spricht. Es soll hier zum Vergleich erwähnt werden, dass der einzige mit unserem anatomisch gleiche Fund von Csákvár, ein P2, 16,8 mm Lang und 10,8 mm breit ist, was nicht nur für einen kleineren, sondern hauptsächlich bedeutend schmäleren Zahn spricht. Die auffallenden metrische Übereinstimmung mit den Fejfar'sehen Funden von Aj­nácskő (Hajnácskő, Hajnacka) ist also ausser Zweifel. Ein unmittelbarer Vergleich des Travertin­Fundes mit ähnlichen Zähnen von Ajnácskő des Natlonalmuseums bewies eine völlige morphologi­sche und metrische Identität der zwei Reste. Das einzige Problem ist die genaue Herkunft des einbettenden Gesteines des Tapirs. Da daß Stück relativ gross war, haben wir davon verschiedene Stücke - unabhängig von einander, und ohne vom paläontologischen Fund zu sprechen - drei Geologen Kollegen, zwecks einer Identifizie­rung übergegeben: Pál KRIVÁN, Gyula SCHEUER und Ferenc SCHWEITZER. Alle beschäftigen sich lange Jahre hindurch mit den Quellenkalken Transdanubiens und äusserten sich dahin, dass aus­schliesslich Süttő in Frage käme. Der eine der Autoren (Endre KROLOPP) nimmt auch aufgrund der Schnecken-Abdrucke als Ursprungsort In erster Linie Süttő, in zweiter Linie eventuell Budakalász an. Die Fundstelle als Süttő kann' also aller Wahrscheinlichkeit nach angenommen werden. Tapir-Funde sind fossil allgemein nicht häufig. Eine Ausnahme bildet in dieser Hinsicht Ajnácskő (in rund hundert km Entfernung ONO von Süttő), wo, wie weiter oben schon erwähnt, die selbe grosse Form, wie unser Quellenkalkfund ( Tapirus arvernensis ) in hunderten von Resten vertreten ist (FEJFAR 1964). Geographisch gehören zum selben Gebiet die folgenden Fundstellen in Transsylvanien: Nyáraspatak (= Iaras) (ALIMEN, RADULESCO & SAMSON 1968) und Vargyas (= Virghis) (SÁMSON, RADULESCO & K IS GYÖRGY 1971). Aus dem selben Gebiet stammen jene Überreste, die vom Lignit-Komplex von Baröt (= Barault) noch füher gesammelt, in der Literatur schon kurz erwähnt (KRETZOI 1954), S. 257) wurde und die wir in der Sammlung des Ungarischen Geologischen Institutes persönlich untersuchen konnten. Es handelt sich ebenso um eine grosse Ta­pir-Form, wie in den anderen Fallen (die Länge der völlig intakten unteren Zahnreihe beträgt 133 mm). An dieser Stelle soll noch jener Streufund erwähnt werden, der in der Sammlung der Palä­ontologischen Abteilung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums zu Budapest vorliegt und unter der Bezeichnung "Újmajor, Kuty" vorzufinden 1st. Es handelt sich scheinbar um Bakony­kutl, wo ein pliozaner Süsswasserkalk vorzufinden ist (das anhaftende Sediment spricht für einen Kalk von Travertin-ähnllchem Charakter). Das geologisch anscheinllch bedeutend ältere Zahnbruch­stück spricht ebenso für ein Tier von ähnlicher Grössenkategorie, wie der Fund von Süttő (= ? Tapirus priscus Kaup) . Grosse Tapire waren übrigens wahrend der Wende des Pliozäns und Pleistozäns im ganzen gemässigten und südlichen Europa weit verbreitet. Auf die stratigraphlsche Bedeutung dieser Fun­de wird im Endabschnitt dieser Arbelt nochmals eingegangen. Dicerorhinus cf. jeanvlreti Guérln, 1972 (Taf. V. Fig. 1) Ein intakter Radius eines Nashorns wurde uns im Jahre 1966 vom Bergmeister in Süttő, A. SCHENK Ubergegeben. Er stammt eindeutig vom Müller'sehen Steinbrufch (Steinbruch Nr. I/l). Ausserdem Hegt eine distale Hälfte einer Tibia in der Sammlung der Ungarischen Geologischen An-

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