Dr. Nagy I. Zoltán szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 5. 1974. (Budapest, 1974)
Den Vergleich der Feldspate der Dazite mit den Charakteristiken des Feldspatgehaltes der früher untersuchten Südbörzsönyer Andesittypen fortsetzend, können wir feststellen, dass sogar nach den Zwillingsgesetzen sich innerhalb der untersuchten Gesteinstypen sehr bedeutende Unterschiede merken lassen (Abb. 4). Der wichtigste Zwillingstyp der Dazite ist die Verwachsung nach dem normalen Albit Gesetz, deren Anteil durch die Biotit- und Amphibolandesite bis zu dem Pyroxenandesit um beinahe 20 % abnimmt. Noch auffallender ist die Veränderung im Falle des "Atittagonisten" der Albitzwillinge, des Karlsbadzwillings. Gegenüber dem durchschnittlich 13 %-igen Karlsbadszwillingsgehalt der Dazite sind diese Zwillinge im meist basischen Andesittyp (Pyroxenandesit) in einer um 30 % grösseren Menge vorhanden. Ziemlich charakteristich ist die Zunahme der Zahl der Aklin Zwillinge parallel mit der Säurigkeit der Gesteine. Obwohl wir die petrographischen und geologischen Verhältnisse der zwei Dazitvorkommen des Börzsöny-Gebirges noch überhaupt nicht für geklärt halten dürfen, ist aufgrund der neueren Ergebnisse sowie der Literaturangaben Folgendes zu verwahrscheinlichen: 1. Der Begriff Dazit scheint für die Bezeichnung von keinem von diesen Vorkommen präzis beziehungsweise richtig zu sein. Im Falle des Csákhegy bei Szob entspricht die Zusammensetzung des "Dazits" viel eher einem sauren Andesit, und dementsprechend haben auch mehrere Verfasser dieses Gesteins als Andesit beschrieben (F. PAPP 1932, J. SZABÓ 1895, G. SZÂDECZKY-KARDOSS 1905). Den Begriff Dazit hat später F.PAPP - aufgrund der spärlich vorkommenden Quarz-Phenokristalle - in die Literatur eingeführt (1950). M. CSESZKÓ (1958) hat eine Zusammensetzung zwischen Dazit und Andesit festgestellt. Dabei wurde von ihm der den Andesit durchbrechende "Dazit" für ein saureres, späteres Produkt gehalten. Nach den Ergebnissen der jungst geführten Untersuchungen hat sich jedoch auch der Umstand herausgestellt, dass es zwischen dem älteren Amphibolandesit und dem jüngeren, Dazit genannten Gestein mehrere Ähnlichkeit sich erkennen lassen, als Unterschiede und somit die verschiedenen Gesteinsbenennungen nicht nur unnötig, sondern geradezu schadhaft sind, weil es sich im Falle Andesit versus Dazit um ein basischeres bzw. um ein saureres Gestein handelt. Verglichen mit den Analysen des Amphibolandesits des Csákhegy (M. CSESZKÓ 1958), weist die chemische Zusammensetzung des Dazits eine' fast vollkommen einwandfreie Übereinstimmung auf. Sowohl der An-Prozentanteil der Plagioklase, als auch die einzelnen Zwillingsgesetze stimmen auf eine merkwürdige Weise überein. Früher haben wir nachgewiesen* dass das Verhältnis der sog. C- und A-Zwillinge von Gorai (1951) sich mit dem Säuregrad verändert, und zwar auf solche Weise, dass dieses Verhältnis in den meist basischen Pyroxenandesiten C : A = 66 : 34, in den Amphibolandesiten 41 : 59 und in den saurersten Biotitandesiten 32 : 68 ist. Genau dasselbe Verhältnis haben wir im Dazit von Csákhegy beobachtet. Das Vorhandensein von prophyrischen Einsprengungen von Quarz in diesem Gestein wird verständlich, wenn man die Tatsache beachtet, dass hier der Anteil der porphyrischen Gemengteile im Vergleich zur Grundmasse viel grösser, als in den älteren Amphibolandesiten ist. Während im Amphibolandesit der Prozentanteil der Grundmasse 51 beträgt, erreicht er im "Amphiboldazit" nur 20, 6 %. Es scheint also offenbar zu sein, dass im Amphibolandesit von gleichem Chemismus der Quarz in der Grundmasse teilweise in glasigem Zustand vorhanden ist.