Novák Ádám (szerk.): Fontes Memoriae Hungariae IV. Varsóban őrzött magyar vonatkozású oklevelek, 1490–1521 (Debrecen, 2022)
Marcin Hlebionek: Die Siegel der polnischen Jagiellonen. Einführung
XII der zweiten Phase ab 1402 kam das Kleine Siegel hinzu, das ein vereinfachtes Schema staatlicher Wappen und eine verkürzte Legende zeigte. Das so ausgestaltete sphragistische System wurde vom Nachfolger von Władysław Jagiełło, Władysław Warneńczyk (1434–1444), ohne größere Änderungen übernommen. Ähnlich wie sein Vater benutzte er nach Erreichen der Volljährigkeit als König das Majestätssiegel (nachgewiesen durch die Abdrücke aus den Jahren 1438–1440),32 das Große Siegel (nachgewiesen dur ch die Abdrücke zwischen 1439 und 1442),33 das Kleine Siegel (nachgewiesen durch die Abdrücke zwischen 1440 und 1444)34 sowie das Signetsiegel, von dem uns ein Abdruck aus dem Jahr 1442 bekannt ist.35 Mit Ausnahme des Signetsiegels standen sie alle in der direkten Nachfolge der Siegel des Vaters. 36 Vor Erreichen der Volljährigkeit benutzte der König nur ein einziges Siegel, das man als „Siegel des minderjährigen Königs“ bezeichnen könnte. Das war das erste derartige Siegel in der Sphragistik der polnischen Monarchen. Das Siegel selbst hatte einen Durchmesser von 33 mm und lehnte sich ikonographisch an das Kleine Siegel von Władysław Jagiełło an. Es zeigte im Siegelfeld einen Wappenschild mit den quadrierten Wappen von Polen und Litauen, und die Inschrift lautete: +: [zwei übereinander stehende Kreuzchen ] VLADISLAUS · DEI GRACIA · [Kreuzchen ] REX POLONIE [ Kreuzchen ] ET CETERA. 37 Sein vorläufiger Charakter geht gut aus Bestimmungen des Brester Friedens zwischen Polen und Litauen einerseits und dem Deutschen Ritterorden andererseits von 1435 hervor, in dessen Korroboration Władysław die Beglaubigung der Urkunde mit dem Siegel quo ad presens utimur zusichert, aber im weite ren Verlauf des Textes verspricht, dass er nach Erreichen der Volljährigkeit an den Vertrag auch das Majestätssiegel anhängen werde.38 Tatsächlich wurde das 32 I. Sułkowska-Kurasiowa, Dokumenty, S. 59; Z. Piech, Monety, S. 56–57. 33 I. Sułkowska-Kurasiowa, Dokumenty , S. 80; Z. Piech, Monety, S. 57–58. 34 I. Sułkowska-Kurasiowa, Dokumenty , S. 80. 35 AGAD (Hauptarchiv Alter Akten, Warschau, A.d.Ü.), Pergamentensammlung, Dokument Nr. 4729; I. Sułkowska, Dokumenty , S. 80; Pieczęcie królów i królowych , S. 19. 36 Z. Piech, Monety , S. 56–58. 37 T. Żebrawski, O pieczęciach, S. 51, Abb. 18, Nr. 53; M. Gumowski, Pieczęcie królów , S. 17, Nr. 23; I. Sułkowska-Kurasiowa, Dokumenty , S. 79; Z. Piech, Monety , S. 55, 56; Ima gines potestatis, S. 404, Nr. III. 3. 36; Pieczęcie królów i królowych Polski , Warszawa 2010, S. 23; Album rysunków , S. 24, Nr. Ao I 27; Sigilla regum et reginarum Poloniae, S. 19; Doku menty pokoju brzeskiego między Polską, Litwą a zakonem krzyżackim, Hrsg. A. Szweda, M. Hlebionek, S. Szybkowski, J. Trupinda, Toruń 2021, S. 219, Nr. III.1. 38 Postquam autem Deo favente annos discrecionis attigerimus, promittimus et spondemus iuramentum prestare, renoware et appendere seu appendi facere presentibus sigillum nostre maiestatis. Vgl. Dokumenty pokoju brzeskiego , S. 174.