Folia historica 19
II. Közlemények - új szerzemények - Tompos Lilla: Az Eszterházy kincstár két 16. századi mentéje
daß das Gewebe im 16. Jahrhundert, der Überwurf im 17. Jahrhundert entstand, es gibt Experten, die ihn fur die Kleidung von Mathias II. halten. Gerade wegen der unterschiedlichen Meinungen ist für uns ein Gemälde von großer Bedetung, welches mit Namen und Jahrszahl verbunden ist und die zweite Frau des Königs von Schweden Gustav Vasa (1523-1560), Königin Margareta Leijonhufvud (1514-1551) darstellt. Die Bekleidung der Königin folgt der spanischen Mode ihrer Zeit, der Rock ist lang, mit dem vorn breit zurückgebogenen, offenen Mantel bedeckt. Das braunrote Seidengewebe stimmt mit dem des Mente' in jeden winzigen Details völlig überein. Das im Schloß Gripsholm aufbewahrte Porträt, welches die ganze Gestalt der Königin darstellt, wurde von Johann Baptista van Uther im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts gemalt, also etwa vierzig Jahre nach dem Tode des Königs Mathias I. Wie bekannt, wurden die wertvollen, prunkhaften Kleidungsstücke durch mehrere Generationen geerbt, deshalb ist es oft nicht möglich, sie genau zu datieren. In diesem Falle entspicht aber der Schnitt des Kleidungsstückes der Mode der damaligen Zeit, so kann man annehmen, daß das Stück und auch sein Gewebe um 1530 verfertigt wurde. Die Eintragungen der Inventare aus den Jahren 1685, 1696, 1725 und aus dem 19. Jahrhundert miteinander vergleicht, sowie auf Grund der Gewebeanalogien und der künstlerischen Darstellungen schließen wir uns an diejenige Forscher an, die dieses Kleidungsstück aus dem 16. Jahrhundert datieren, wir lassen aber die Frage offen, zu wessen Garderobe es gehören konnte, und wann und wie es in die Schatzkammer von Forchtenau gelangte. Der Mente von Miklós Oláh Diese andere Stück der Schatzkammer hielt man für den Kindermente (1503) von Miklós Oláh (1493-1586), Erzbischof von Gran (1553-1569). Der Schulterteil des Stückes ist gerade geschnitten, der Mente ist an beiden Seiten unter der Taille geschlitzt, links für den Griff des Schwertes. Die Vorderteile decken einander nicht, wie man es sonst bei anderen Dolmanen und Mente seit dem 16. Jahrhundert beobachten kann, sie reichen eben aneinander, das große Muster wird dadurch ganz. Die Ärmel sind gerade geschnitten, reichen bis zum unteren Ende des Kleidungsstückes, sind Prunkärmel. Das Seidengewebe ist teils abgewetzt, es verwahrt aber seine glanzvollen Farben. Auf dem mit Silberfäden lancierten Grund umgeben grüne, am Rande segmentierte Goldbänder spitzovale Felder. Das Muster der Bänder zeigt abwechselnd rote, blätterige, mit gebogenem Stiel umgebene Blumenköpfe; Palmetten, Drehrosen, Kornblumen. Die spitzovalen Felder sind mit je einem aus rotem Schüsselchen hervorwachsenen symmetrischen Blumenbusch verziert; Nelken mit grünen Blättern, rote, mit Gold verzierte Tulpen, rote Rosetten, mit übereinender gebogenen Stielen fassen eine größere goldene Lotusblume um. In Bursa oder in Stambul wurden solche Seidengewebe mit ähnlichem Muster gewebt, welche auch in europäischen Sammlungen auffindbar sind. Die ähnlichen, im sog. saz Stil verfertigten Textilien datiert man aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Benennung saz kann auf den saz qalami d.h. auf den Stiel des Schilfs hinweisen, oder aber auf die aus Schilf geschitzte Feder des Künstlers. Typisch für dieses Muster ist die reiche Vegetation aus krausen Blättern, Blumen, Lotusblumen, die oft mit Vögeln, Drachen, mystischen Tierfiguren erweitert werden. Den türkischen Forschem nach stammen diese Motive aus China. In der Textilkunst kann man nur wenige Werke finden, die mit dem Namen des Meisters zu verbunden sind. Glücklicherweise kann man in diesem Falle bei der Schaffung dieses Stils zwei bedeutende Künstler nennen, und zwar Shah Kuli und Wali Jan. Beide stammten az Terbiz und arbeiteten in naqqash Khana in der Werkstatt des Palais' vom Sultan zwischen 225