Folia historica 19

I. Tanulmányok - Patay Pál: Hétszilvafás kisnemesek, mint vándorló harangöntők

daß er wahrscheinlich in Kötegyán wohnte. Ein wandernder Meister dieser Gegend war auch György Nagy (1790). 1791 zog aber Iacobus Horner nach Nagyvárad und führte dort eine Werkstatt (1791-1804). Davor arbeitete eine kurze Zeit auch in Debrecen (1789-1790). Am rechten Ufer der Theiß hat Miklós Bán um die Jahrhundertwende Glocken gegossen (1794-1802), er hat sich auf einer seiner Glocken "rector/ Volksschullehrer/ gutiensis" aus der Gemeinde Gut (heute Harasdjiwka, Karpatenukraine) genannt. Gleichfalls aus dieser Gegend kam auch "nemes" /Adeliger/ István László (1806-1826), der eine Glockengießer­Dynastie gründete. Ein anderer Angehöriger dieser Familie Sándor László arbeitete noch als wandernder Meister, legte aber bald darauf eine Werkstatt in seinem Dorf, in Kisgejöc (heute Mali Hejevci, Karpatenukraine) an. Auch der "adelige, in Fülesd ansässige Antal Szathmári" (1820-1836) war als wandern­der Meister tätig, sowie wahrscheinlich György Nemes /Adeliger/ Tatár (1840) auch. Auch die in Mánd, bzw. in Kölese wohnhafte Familie Csepelyi beschäftigte sich mit Glockengießen. Ferenc Csepelyi begann 1844 mit 18 Jahren Glocken zu gießen, und wie er schrieb, goß er bis zum Jahr 1857 insgesamt 181 Glocken. Aus diesem Jahr haben wir die letzte Angabe von ihm, als er nämlich ein Angebot fur den Umguß der Glocke äöreg alter/ Rákóczi" in Debrecen machte. Wir wissen noch von zwei Glocken von Lajos Csepelyi (1857-1872) und von vier Glocken von Antal Csepelyi (1858-1870). Zuletzt erwähnen wir noch Antal Pap, der zuerst als wandernder Glockengießer tätig gewesen war, dann aber in Szatmár eine Werkstatt anlegte (bis 1884). Während im 18. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die städtischen bürgerlichen, zur Zunft gehörigen Glockengießer in Ungarn deutsche Meister waren, finden wir unter den aufgezählten Meistern keine mit deutschen Namen. Georgius Nováky konnte seinem Namen nach Slowake, János Kirila Rumäne sein. Aber auf ihren Glocken schrieben sie ihren Namen in ungarischer Form. Demgegenüber waren die anderen ungarische Meister, sogar Angehörige adeliger Familien. Die wandernden Glockengießer von Retteg, bz. Tasnád - über deren Tätigkeit wir ein klares, getreues Bild aus dem Presbyteriumsprotokoll der reformierten Kirche in Gyula bek­ommen - begangen, oft zu zweit, den ganzen nordöstlichen Teil der Ungarischen Tief ebene, sogar dessen Umgebung auch. Das Tätigkeitsgebiet der in Bereg, Szatmár, Bihar ansässigen Meister war demgegenüber kleiner, beschränkte sich auf die nahe Umgebung ihres Wohnortes. Ihre Arbeit wurde vom Winter nicht gehemmt, wir haben Angaben vom Glock­engießen im Dezember, oder im Februar. Zum Gießen haben sie entweder neben der Kirche, oder aber etwas ferner einen geeigneten Platz gefunden. Der Rohstoff wurde mal von der Kirche zur Verfügung gestellt, oder die Meister selbst besorgten die "Materie". Sie ar­beiteten sehr schnell; für die Herstellung je einer Glocke brauchten sie nicht einmal einen Monat. Obwohl Ferenc Csepelyi behauptete, er gieße seine Glocken vom gewünschten Klang, konnten die anderen ihrer Sache nicht so gewiß sein. Die Glocke von Antal Szath­mári in Nyíregyháza wog z.B. nur 19 Zentner 67 Pfund, obwohl er den Guß einer Glocke von 24 Zentner auf sich nahm. Sándor László und Ferenc Csepelyi numerierten ihre Glocken. So können wir daraus auf die Intensittät ihrer Arbeit schließen. László hat anfangs 13-15 Glocken pro Jahr, nach 1850 aber schon durchschnittlich 26 Glocken gegossen. Csepelyi hat im Durchschnitt jährlich 15 Glocken gegossen. Auf Grund zeitgenössischer Aufzeichnungen können wir oft in die Preiskalkulation der wandernden Glockengießer Einsichtt gewinnen. Im allgemeinen waren sie teurer als die Meister in der Stadt, insbesondere, wenn wir auch das in Betracht ziehen, daß während ihres Aufenthaltes in einer Ortschaft auch ihre Pferde von den Ortsansässigen gefüttert wurden. 150

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