Folia historica 17

Patay Pál: Két harang az Árpád-ház korából

11. Drescha; H., Die Glocke aus dem Hafen von Hailhabu. Giesserei 68 (1981) Nr. 26. 778­779. 12. A harangot II. János Pál pápa 1991. évi esztergomi látogatása alkalmával meg is szólaltat­ták; hangja mellett vonult a bazilika lépcsőjén celebrált mise színhelyére. 13. Reizner János, Szeged vidéki pusztalemplomok és a kereseti harang. Archaeológiai Értesí­tő 11 (1891) 167. 14. Fejér, Georgius, Codex diplomaticus Hungáriáé ecclesiasticus ac civilis. IX/7 (Buda 1840) 657. 15. A hangmagasságok a félhang 1/16 részének pontosságával vannak megadva. Zwei Glocken aus der Zeit des Arpadenhauses Der Verfasser wertet die kultur- und gewerbegeschichtliche Bedeu­tung von zwei Glocken aus. Beide wurden aus der Erde ausgeackert; die eine 1966 in der Flur Hruscsó der Gemarkung des Dorfes Csolnok, die andere noch 1870 in Keresetpuszta (einst zur äusseren Gemarkung der Stadt Szeged, heute zur neugegründeten Ortschaft Ruzsa gehörig). Sie wurden - wie auch 17 weitere, durch authentische Angaben bekannte Glocken - im 16-17. Jahrhundert vor den Türken verborgen. (Im Balassi Bálint-Museum von Esztergom, bzw. im Móra Ferenc-Museum von Sze­ged aufbewahrt.) Die Glocke von Csolnok besitzt eine ganz archaische Bienenkorb­gestalt und hat anstelle eines Schlagringes einen unten flachen Schlagrand. Sie wurde in Wachsausschmelzverfahren hergestellt. Die auf ihrem Inne­ren befindlichen Schleifspuren weisen auf einen längeren Gebrauch hin. Ihre Gestalt und Größe sind nahe gleich mit dieser der im Hafen von Haithabu gefundenen; so auch sind beide gleichbleibend dünnwandig. Die­sen Tätsachen nach meinen K. Kramer (Karlsruhe) und K. Bund (Frank­furt a.M.), die die Glocke eingehend untersucht haben, sie stamme Wahr­scheinlich vom Anfang des 11., möglicherweise noch vom Ende des 10. Jahrhunderts. Im letzteren Fall sei sie durch die ersten Missionären nach Ungarn gebracht worden, im ersten aber habe sie schon in Ungarn herge­stellt sein können. Gewiss ist die Glocke eine der ersten in Ungarn geläu­teten gewesen und auch eine der ältesten vorhandenen der westlichen Welt. Durch ihren erstklassigen Erhaltungszustand ist sie doch die älteste lautbare bronzene Glocke in Europa. Die in Keresetpuszta gefundene Glocke ist eine Zuckerhutglocke mit schlankem Körper. Für ihre Datierung ist ihr unten flacher Schlagrand massgebend; laut diesem soll sie vor 1200 verfertigt sein. Die Glocke ist ohne Schablone geformt und in Mantelabhebeverfahren gegossen worden. 13

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