Folia historica 16

Sipos Enikő-Loeding, Dominique: Szentlelkes misemondó készlet Kassáról - Három toldozott miseruha

auf eine Beziehung zu den bereits früher gegründeten St. Antonius-Bru­derschaften hinweist. Sie stehen häufig in Verbindung mit weiteren, von Ort und Zeit unabhängigen, auch allein Bedeutung tragenden Devisen­gruppen wie dem konventionellen Wolkenzeichen, den Feuerzungen und den ebenfalls mit dem heiligen Antonius in Zusammenhang stehenden Schellen und Schweinen. 9 Besonders interessant und vom Gesichtspunkt des Paramenten­Ensembles her wichtig ist, zu wissen, dass seit dem 12. Jahrhundert auch in Kaschau ein Heiliggeisthospital mit einer dazugehörigen Kirche existi­erte. 1 0 Ihr Vorhandensein wird in schriftlichen Quellen erwähnt; als 'Hospitale pauperum de Cassa', 'Domus hospitalis in honorem S. Spiritus Cassoviae* und 'Xenodochium civile'. Die Kirche, die zum St. Elisabeth­dom gehörte, stürzte am Anfang des 15. Jahrhunderts zusammen. Es ist anzunehmen, dass ihre Ausrüstungsgegenstände in den Elisabethdom ge­langten. Im Jahre 1526 wurde ein bedeutender Tfeil der Kirchenschätze dem königlichen Kommissionär für den Kampf gegen die Osmanen über­geben. Es ist wahrscheinlich, dass dann die Notwendigkeit bestand, die verbliebene Ausrüstung zu ergänzen und Instand zu setzen. Vielleicht entstanden die Kasein zu jener Zeit. Auf die Rückseite einer von ihnen kann hierbei die Figur der heiligen Elisabeth gebracht worden sein, für deren zentrale Stellung das Patronat der Kirche spricht. 1 1 Da die Auftraggeber für die kostbaren und sehr teuren Devisen­stoffe nur bedeutende und vornehme Personen sein konnten, muss auch das Kaschauer Gewebe von einer solchen Persönlichkeit bestellt worden sein. Ludwig der Grosse (1342-1382) und auch Sigismund von Luxem­burg (1387-1432) kommen als Auftraggeber in Frage. Beide zeigten ein grosses Interesse für Kaschau und überhäuften die königstreue Stadt förmlich mit Privilegien. Die Annahme also, sie als Auftraggeber zu be­zeichnen, scheint berechtigt zu sein. * Bestandteil einer fachgemässen Restaurierung war die Untersuchung der Fasern, Garne und Gewebekonstruktion des Messgewandes. Wir versuch­ten, die Verbesserungen und Umarbeitungen möglichst zu datieren. Ne­ben den exakten Schnitt wurden Zeichnungen angefertigt, die die Art der Zusammensetzung der Kasel zeigen. Der Gang der Restaurierung sowie die Ergebnisse der Materialanalyse werden auch mit Fotos dokumentiert. Das Messgewand (Inv. Nr. 53.147.) besteht aus kleineren und grossen Stücken zweier unterschiedlicher Samte; des mit Heiliggeisttau­25

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