Folia historica 8

Temesváry Ferenc: Díszfegyverek a Károlyi gyűjteményből

Neuerwerbungen in der Waffensammlung des Ungarischen Nationalmuseums. Prunkwaffen aus der Sammlung Károlyi In den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges verhessen Tausende von Familien Ungarn, um nach dem Westen zu ziehen; nur wenigen gelang es, Kleinodien von unschätzbarem Wert, seit Jahrhunderten in hochadeligen Fa­milien sorgfältig aufbewahrt, mit sich zu nehmen. Ein Teil der Wertgegen­ständen, die in Ungarn vergraben oder vermauert worden sind, kamen an­lässlich Bautätigkeiten, bzw. Restaurationsarbeiten an Kunstdenkmälern wie­der zum Tageslicht; sie wurden in öffentlichen Sammlungen unterbracht. Das Auffinden von Kunstgegenständen der Familie Károlyi (Fóter Linie) liess ein Vierteljahrhundert lang auf sich warten. Einen Teil — welcher zwar nur einen Bruchteil des ganzen Schatzes ausmacht — konnten wir 1971—1972 im Unga­rischen Nationalmuseum unterbringen. Unter den Gegenständen sind es — vom Standpunkt des Waffenhistorikers — ein mit Edelsteinen besetzter Pracht-Zweihänder aus dem 17. Jahrhundert, ein gleichfalls mit Edelsteinen geschmückter Galasäbel aus dem 19. Jahrhundert, ein Säbel-Schwert, sowie zwei aus dem 17. Jahrhundert stammende, vergoldete Streitkolben, die eine besondere Beachtung verdienen. 1974 wurde dieses Material durch ein Panzer­hemd, - ein Meisterwerk siebenbürgischer Panzerschmiedekunst — ergänzt. Vorerst wird der Zweihänder, für einen Kampf zu Pferde bestimmt, behan­delt. Nach Bekanntgebung der Masse stellt der Verfasser fest, dass die Korro­sion - obwohl sie einen Teil der Klinge angegriffen hat - an der eingeätzten und nachgeschnittenen Dekoration an beiden Seiten der Klinge, bestehend aus Ranken- und Blätterwerk und einer harmonisch komponierten Ornamen­tik aus Tulpen- Rosen- und Sonnenblumenmotiven, nur einen verhältnis­mässig geringen Schaden angerichtet hatte. Die Charakteristiken von Form und Verzierung analysierend kommt er zu der Schlussfolgerung, dass der Meister nebst persisch-türkischen Einflüssen überwiegend westlichen Einwir­kungen zugänglich war. So ist dieses Prachtstück typisch siebenbürgisch zu 66

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