Folia historica 8
Temesváry Ferenc: Díszfegyverek a Károlyi gyűjteményből
nennen und bereichert damit den Kreis der siebenbürgischen Kunst. Der Zeitpunkt seiner Verfertigung wurde durch auf der Schaftsmündung befindlichen Schmiedezeichen, sowie mit der Hilfe analoger Stücke des Ungarischen Nationalmuseums festgestellt. In der Studie wird darauf hingewiesen, dass die Scheide ausser Beschlägen, die in der Nagyszombater Werkstätte des Meisters Benedek verfertigt worden waren, auch fremde Elemente aufweist. Die Originale wurden zwischen 1600 und 1640, die Ergängzungen dagegen im 19. Jahrhundert angebracht. Laut Aufzeichnungen das Grafen István Károlyi war der Zweihänder jahdhundertelang im Gebrauch, undzwar nicht in der Familie Károlyi, sondern durch Mitglieder der gräflichen Familie Kornis, die mit den Károlyis schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts verbunden waren. Auch der zweite behandelte Gegenstand — ein mehrmals umgestalteter Galasäbel — ist mit der Familie Kornis in Verbindung zu bringen. Seine Oberfläche ist reich mit Edelsteinen besetzt. Säbel und Scheide wurden in verschiedenen Werkstätten ausgeführt, aber auch die drei Beschläge an der Scheide weisen verschiedene Merkmale auf. Scheidemündung wie Schallenspange weisen auf gepresste Normstücke der österreichisch-ungarischen Beamtensäbel hin, die bis zum Jahre 1867 gebräuchlich waren. Trotz des kostbaren Aufputzes ist der Säbel das Werk eines Meisters, der die nationale Begeisterung der Zeit geschickt auszunützen vermochte, aber in Handwerk, Können und nicht zuletzt in künstlerischem Geschmack zurückgeblieben war. Der dritte Stück ist ein in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfertigtes Säbelschwert, mit dem Monogramm von Franz Josef I. und der stilisierten ungarischen Krone. Nach den Hiebwaffen werden zwei Streitkolben des 17. Jahrhunderts aus hochadeligem Besitz vorgeführt. Beide sind aus vergoldetem Silber; der eine achtmal, der andere zwölfmal gelappt. Der erste trägt ein türkisches Beschauzeichen, der zweite wurde bereits 1884 auf der Austeilung ungarischer Gold- und Silberschmiedekunst mit der Bemerkung „in Privatbesitz" ausgestellt. Beide Prachtstreitkolben sind vom Verfasser - trotz dem türkischen Beschauzeichen des ersteren — für Meisterwerke siebenbürgischer Silberschmiedekunst gehalten. Sie waren Machtabzeichen, bei Festzügen, königlichen wie fürstlichen Empfängen getragen. Der letzte behandelte Stück ist als Ergebnis einer Vereinbarung zwischen dem ungarischen Staate und der Familie Károlyi in den Besitz des ungarischen Nationalmuseums gekommen. Es ist ein aus winzigen Silberringen geflochtenes, siebenbürgisches Panzerhemd, das was Ausführung, Reichtum 67