Folia historica 6

Cennerné Wilhelmb Gizella: Théodore Valério Magyarországon

Théodore Valério in Ungarn Théodore Valério kam auf der Durchreise zum Balkan-Kriegs­schauplatz, im Jahre 1851 das erste Mal nach Ungarn. Laut der schiftlichen Überlieferung wurde er von Alexander Humboldt auf das ethnographische Characteristikum unseres Landes aufmerksam gemacht. Das viele archaische Elemente aufweisende ungarische Bauern-, und Hirtenleben hatte die Phantasie des Künstlers dermassen gefesselt, dass er 1852 wiederkam. Wahrend der beiden Aufenthalte führte er sämtliche Zeichnungen und Aquarelle nach der Natur aus. Diese hat er später zu einer radierten Trachtenfolge als Vorlagen benützt. Das „Souvenirs de la Monarchie Autrichienne ..." betitelte Album hatte grossen und dauernden Erfolg in Frankreich, sowie im Auslande. Théophile Gautier hat ein Artikel von recht poetischer Stimmung in der Zeitung „Le Moniteur" dem Werke gewidmet. Die in Ungarn entstandenen Zeichnungen wurden aus der Exposition universelle des Jahres 1855 vom französischen Staate angekauft und den Sammlungen der École des Beaux-Arts in Paris angegliedert. Die Radierungen von Valério wurden auch in Ungarn bekannt und wegen der treuen Schilderung bäuerlicher Typen hochgeschätzt. (M. Kresz, Mária: Magyar parasztviselet. Ungarische Bauerntracht. 1820-1867. Budapest, 1956.) Die Aquarelle und die Bleistiftzeichnungen blieben aber bisher unbekannt und unbewertet. Die zwei umfangreichen Klebebänder enthalten 66 Aquarelle und 51 Bleistiftzeichnungen ungarischen Themas, von denen viele zu den Radierungen nicht gebraucht worden waren. Sie bedeuten also neues ethnographisches Quellenmaterial, und zwar im Falle der Aquarelle mit Ortsnamen von verschiedenen Gegenden Ungarns versehen. Bei den Radierungen wird die Topographie nur nach grösseren geographischen Einheiten angedeutet. Anhand der Dokumentation der AquarellSignaturen 66

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