Folia historica 1

V. Ember Mária: A 17. századi magyar himzések motivumkincse

ter Richtung nebeneinander gestellt, oder stehen nebeneinander. Im letzteren Fall sind die Seitenzweige bogenförmig, oder in S-Form gestaltet und verbinden die Blumenstauden als Ranken zu einem fort­laufenden Ornament. Die S-förmige Ranke wird manchmal zum Hauptmotiv und ver­ursacht das Zusammenschrumpfen oder sogar Verschwinden der ursprünglich dazwischenstehenden Stauden oder Blumen. Die in gegengesetzte Richtung gestellte Staude oder Blume wird oft in eine wellenförmige Ranke komponiert. Die Reihen der grossen Blumen wurden durch die Umrahmung von vier grossen Blättern in Rhombusform zum laufenden Muster. Der Strauss unterscheidet sich dadurch von der Staude, dass sich der Hauptstiel bogenförmig beugt, doch ist die Komposition sta­tisch. Windet sich der Hauptast kalbkreisförmig, so bildet dieser den Ubergang zur spiralförmigen Ranke, die von kleinen Blüten verziert die grosse Blume am Rankenende wie ein Kranz umgibt. Beliebte Randornamente waren die aneinander gereihten sichel­förmigen Blätter, an deren Stiel grosse Blumen wachsen, welche den Bogen der Blätter ausfüllen. Arkadenförmig in Bogen gestellte Blumen, nebeneinander ge­reichte Blumenstöcke, oder ein Rankenwerk bildet manchmal das Rand­ornament der Tischtücher. Aus den sich verbindenden spiralförmi­gen Ranken wurden auch Rankenreihen gebildet. Die vom Blumenstock ausgehenden Ranken gestalten sich am En­de des 17. Jahrhunderts zu einem Rankensystem, welches sich Uber die ganze Stickfläche verbreitet. Inder erster Hälfte des 18. Jahrhun­derts erscheinen auch Ornamente und schwungvolle Linienführungen des Barock- und Rokoko-Stils. In der Mitte der Tischdecken und' AbendmaltUchern befinden sich oft zentrale Verzierungen.Diese sind entweder aus i den Motiven der Decken komponiert, oder bestehen aus selbständigen Elementen,wie Blumenkränze die ein Wappen, oder ein Monogramm umgeben. Der Formen- und Farbenreichtum von Blumenornamenten in der ungarischen Stickerei bezeugt eine blühende Renaissance in. unse­rer Textilkunst. MARIA V. EMBER 80

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