Folia historica 1

V. Ember Mária: A 17. századi magyar himzések motivumkincse

Die Nelke wurde naturalistisch wiedergegeben; die Form der Kornblume ist dieser ähnlich. Die Behandlung der Oberfläche des Ananas erfolgt in zwei Stil­richtungen. Entweder wird sie nach italienischem Renaissance - Stil — von schuppiger oder gerippter Ornamentik-, oder nach persischem Geschmack durch flächenhaftes Muster bedeckt. Die Lilie erscheint entweder in heraldischer Form , oft als schwungvoll gezeichnete Turbanlilie, als Kaiserkrone oder Iris; die Akanthusblume ist dieser ähnlich, jedoch von mehr oder weniger as­symmetrischer Form. Die Palmette aus Kaschmir weist verschiedene, sichelförmige und gezackte Blätter auf. Selten sind Weintrauben, oder Trauben zwischen grossen Blät­tern unter den Stickereien zu finden. Die Päonie hat zwei Reihen von Blumenblättern mit einem Stanb­beutel-Strauss in der Mitte. Sonnenblumen und Margeriten kom­men bei den ungarischen Stickereien verhältmismässig selten vor. Hyazinthen und Maiglöckchen, sowie kleine Blätter und Ranken lockern die dichten Muster auf. Eine Darstellung von Tiergestallten ist selten. Allgemeiner Beliebtheit erfreute sich das Blumenstaudenorna­ment. Der Hauptast ist immer gerade, die Seitenäste winden sich symmetrisch, bogenförmig nach beiden Seiten. Auf den ästen bltlhen ver­schiedene Blumen. Die im Kenais sance-Stil gestaltete Staude ist von anmutiger Linienführung und weist ebenmässige , aufgelockerte Zeich­nung auf. Die andere, schematische Art der Blumenstaude hat spiralförmige Zweige, dessen Blüten flächenhaft geziert sind. Der Granatapfel, die Blume, oder der Laubstrauss aus dem der Blumenstock entspringt ist in vielen Fällen von gleicher Grösse, al­so gleichwertig mit den Blüten des Blumenstockes, die Seitenäste spriessen aus der Mitte des Hauptastes, somit der Blumenstock von zentraler Anordnung wird. Die Blumenstaude bildet öfters die Eckverzierung von TUchern Die in der Hand gehaltenen Zier-Tachentücher sind meistens von vier oder acht Blumenstauden-Mustern völlig bedeckt. Der Blumenstock, sowie der Strauss wird manchmal in einer Renaissance-Vase, oder in einem profilierten Brunnen dargestellt. Zwei grosse sichelförmige Blätter, die aus dem Stamm der Blumenstaude wachsen, umgeben zuweilen kranzförmig die ganze Staude, manchmal eine grosse Blüte In zwei Arten, jedoch in einer gleichwertigen Anordnung kom­men die Blütenstauden auf den Bordüren von Tischtüchern, Bettlaken und Kissenbezügen vor. Jede zweite Staude wurde in entgegengesetz­79

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