S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 62. (Budapest, 2001)

Aufgenommen wurde auch Sciaridenmaterial aus der István-lápai-Höhle aus der Umgebung von Lillafüred (Spielmann 1993) Die Dipteren wurden durch Käscherfang und Gelbschalen gesammelt. Als Fangflüssigkeit diente Wasser, dem einige Tropfen handelsüblichen Geschirrspülmittels zur Verringerung der Oberflächenspannung zugesetzt wurde. Die Sciariden und Lestremiinen wurden ausgelesen, in 70%igen Alkohol überfuhrt und bis zur späteren Präparation aufbewahrt. Nach Entwässerung in 96%igcn Alkohol und Kreosot (min­destens je 15 min.) wurden Mikroskopische Präparate in Kanadabalsam zur Artdetermination hergestellt. Das männliche Genital wird dabei vorsichtig vom Körper getrennt und in ventraler Ansicht separat auf dem Objektträger in Kanadabalsam einge­bettet. Die Zeichnungen wurden mit einem Zeichenspiegel nach Abbe (Carl-Zeiss Jena) hergestellt. Der Vergrößerungsmaßstab ist in der Abbildung 3 angegeben. Die Determination und Nomenklatur der Dipteren erfolgte auf der Grundlage der Revision der paläarktischen Trauermücken durch Menzel & Mohrig (2000) und der Revision der Lestremiinae der Holarktis durch Jaschhof (1998). Bei den Sciariden verbleiben Holotypen und Belegexemplare in der Sammlung Mohrig, die restlichen Belegexemplare in der Sammlung Rulik. Die Lestremiinen verbleiben in der Sammlung Jaschhof. ERGEBNISSE Auf der Exkursion wurden 200 Sciariden und 17 Lestremiinen erbeutet. Die Sciariden konnten 47 Arten zugeordnet werden, von denen 45 Arten als Neufund für Ungarn zu betrachten sind. Die 32 uns vorliegenden Exemplare aus den Untersuchungen von Spielmann (1993) aus der István-lápai-Höhle gehören alle zur Art Bradysia forficulata (Bezzi, 1914). Die Lestremiinen konnten 12 Arten zugeordnet werden, welche allesamt Neufunde für Ungarn darstellen. Bemerkungen zur Corynoptera tridentata-Gruppe C. tridentata wurde von Hondru (1968a) aus Rumänien beschrieben. Innerhalb der Revision der paläarktischen Dipteren (Menzel & Mohrig 2000) war eine Typenrevision nicht erfolgreich, da ein Typenverbleib von den rumänischen Museen nicht bestätigt wurde. Aufgrund der Abbildungen und Beschreibungen gingen Menzel & Mohrig (2000) davon aus, daß C. tridentata Hondru und C. pratorum Fritz, 1982 identisch sind. Der Nachweis eines Exemplars von C. tridentata in Ungarn und der Vergleich mit einem Exemplar dieser Art aus Griechenland (vgl. Rulik et al. 1999) mit abweichenden Merkmalen war Anlaß für eine kritische Durchsicht aller in unseren Sammlungen befindlichen Exemplare. Dabei stellte sich heraus, daß das Exemplar aus Griechenland sowie ein Exemplar von C. tridentata aus der Sammlung Fritz vom Oberrhein, Na­turschutzgebiet "Kühkopf-Knoblochsaue" (Bundesland Rheinland-Pfalz, Deutschland) artverschieden sind. Beide Arten werden nachfolgend im Vergleich zu C. tridentata beschrieben. C. tridentata ist vorläufig aus der Artenliste von Griechenland zu streichen und durch C. roeschmanni spec. nov. zu ergänzen, obwohl aufgrund der allgemeinen Verbreitung von C. tridentata im mittel- und südeuropäischem Raum mit ihrem Vorkommen auch in Griechenland zu rechnen ist.

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