S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 33/2. (Budapest, 1980)

zigen vorliegenden Präparat nicht sichtbar ist. An die Blase schliesst distal ein ziemlich dickes Rohr an, das von 2 dicken, distal eckig erweiterten Chitinleisten begleitet ist. Der apikale Teil des Penis ist dicht mit Porenpunkten besetzt. Parageoscydmaenus subg.n. Im tropischen und subtropischen Afrika sind sehr kleine pigment- und augenlose oder microph­thalme Vertreter der Gattung Scydmaenus weit verbreitet und von mir in dem Subgenus Geoscydmae­nus (Eos 3V, 1961, p. 177) zusammengefasst worden. Die Vordertarsen sind wie bei Scydmaenus und Pseudoeudesis fünfgliederig, beim <? ziemlich stark erweitert, die Trochanteren sind kürzer als bei anderen Scydmaenus­Subgenera, aber länger als bei Eudesis , das 1. Fühlerglied ist dorsal gefurcht, die Fühler können daher zwischen den bei­den ersten Gliedern abgebogen werden, die Episternen der Hinterbrust sind frei. Das Subgenus ist bisher von anderen Kontinenten nicht bekannt, es war daher für mich über­raschend in einem mir vom Budapester Museum zur Bearbeitung zugesandten Material aus Südame­rika einen kleinen Geoscydmaenus-ähnlichen Scydmaeniden vorzufinden. Das Tier wurde von meinem lieben Freunde Prof. Dr. J. BALOGH und seinen Begleitern Prof. Dr. A . ZICSI und Dr. S. MA­HUNKA aus einer Berieseprobe ausgelesen, die am 20 11.1 £66 in Bolivien am Rio Beni, 10 km von der Stadt Guayaramerin eingesammelt worden war. Es handelt sich um ein o_, das schlanke, fünfgliederige Vordertarsen besitzt, microphthalm und völlig pigmentlos ist. Das Tier ist nicht gut präpariert und ich wagte es nicht es als Unicum umzupräparieren. Trotzdem ist zu erkennen, dass es sich um einen Vertreter eines neuen, dem Subgenus Geoscydmaenus nahestehenden Subgenus handelt. Im Gegensatz zu den Vertretern der Untergattung Geoscydmaenus ist der Kopf von oben be­trachtet nicht gerundet-dreieckig zum Vorderrand der Stirn verschmälert, sondern wie bei den meisten Arten des Subgenus Scydmaenus s. str. gerundet querviereckig und an seiner Basis in flachem Bogen ausgeschnitten. Die Fühler sind relativ lang, sie erreichen zurückgelegt beinahe die Halsschildbasis. Ihr Basalglied ist dorsal gefurcht und an der Spitze ausgeschnitten, so dass die Fühler zwischen den beiden ersten Gliedern abgeknickt werden können. Der Halsschild besitzt kei­ne Basalgrübchen, die Flügeldecken keine Basalimpression. Die Episternen sind vom Metasternum durch eine Furche getrennt. Typus des neuen Subgenus ist die einzige bisher bekannte Art Parageoscydmaenus baloghi sp. n., die ich zu Ehren ihres Entdeckers benenne und nachfolgend beschreibe. Scydmaenus (Parageoscydmaenus) baloghi sp. n. Holotypus o_: Bolivien, Rio Beni, 10 km von Guayaramerin, 20.11.1966, J. BALOGH, A. ZICSI & S. MAHUNKA (MB). Länge: 0,70 mm, Breite: 0,25 mm. Flach gewölbt, hell rötlichgelb gefärbt, staubartig, hell behaart. Kopf von oben betrachtet gerundet viereckig, die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stumpf­winkelig vorspringend, die Basis in flachem Bogen ausgeschnitten. Augen sehr klein, aber pigmen­tiert, an den Kopfseiten knapp hinter den Fühlerwurzeln gelegen, Stirn und Scheitel flach und in ei­ner Flucht gewölbt, undeutlich netzmaschig skulptiert. Fühler zurückgelegt die Halsschildba­sis knapp erreichend, mit grosser, scharf abgesetzter, dreigliederiger Keule, das Basalglied reich­lich doppelt, das 2. eineinhalbmal so lang wie breit, distal stark verbreitert, 3, 4 und 5 kaum merklich gestreckt, 6 schwach, 7 und 8 stark quer, an der Aussenseite viel kürzer als an der In­nenseite, die Keule so lang wie das 3. bis 8. Glied zusammengenommen, Glied 9 und 10 nicht ganz so lang wie breit, das Endglied eiförmig, fast so lang wie die beiden vorherigen zusammen. Halsschild etwas breiter als der Kopf, fast so breit wie lang, im vorderen Drittel sei­ner Länge am breitesten und von da zu den stumpfwinkeligen Basalecken fast geradlinig verengt, ziemlich stark gewölbt, fein punktiert, ohne Basalgrübchen und ohne basale Querfurche. Flü­geldecken länglich oval, seitlich gleichmässig gerundet, etwas breiter als der Halsschild, ohne Schulterwinkel und ohne Basalimpression, flach gewölbt, schütter punktiert, glänzend. B e i ­n e kurz, mit massig keulenförmig verdickten Schenkeln. Vordertarsen fünfgliederig, dünn (?<j>). Die amphiatlantische Verbreitung dieser an das Bodenleben hoch angepassten, depigmentierten kleinen Scydmaenus-Arten geht zweifellos auf den ursprünglichen Zusammenhang Afrikas mit dem östlichen Südamerika im alten Gondwanakontinent zurück.

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