S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 32/1. (Budapest, 1979)
L, nigriceps Kr.: wurde von KRAATZ 1859 aus Ceylon beschrieben. CAMERON (1931) erwähnt sie bereits aus Indien: Pusa, Simla Hills, Dehra Dun; Singapu; , Sumatra sowie aus südlichen Gebieten Chinas und Japan. Nach der Veröffentlichung der Arbeit von SCHEERPELTZ (1944) wurde sie in Europa und Asien gesucht und auch nachgew . j sen, in der zusammenfassenden Arbeit von HORION (1965) werden ausser den bekannten ! undorten Vorkommen in folgenden Ländern erwähnt: Belgien, Tschechoslowakei, Dänemark, Finnland, Schweden, Polen, Holland, Schweiz, Frankreich, ausserdem ohne nähere Angäbet in Süd-Europa weit verbreitet; in Asien: Japan, Mandschurei, Südsibirien: Orel - Amurgeb-et. Vor Bewertung der Angaben aus dem Karpaten-Becken, sollen vorausgehend die bisher bekannten ausländischen Feststellungen zusammengefasst werden. S< HEERPELTZ (1944): "Die orientalische Art L. nigriceps Kr. dürfte erst in verhältnismässig jüngster Zeit ins Faunengebiet Europas eingeschleppt und von diesem Zeitpunkt an hier erst in aUerjüngster Zeit zur ungeheuer raschen Verbreitung gekommen sein. Verwunderlich cabei erscheint allerdings die Tatsache, dass diese aus den warmen Klimaten der orienta?!sehen Region stammende Tier sich in unseren kühleren Breiten so rasch und voHständip einbürgern konnte." HORION (1965): "in ganz Deutschland und Österreich, ähnlich wie or nraceus, verbreitet; vielfach zusammen mit dieser Art in synanthropen Komposthaufen; ' - "auch in faulenden Wildfutterresten (Tirol) vielfach in diesen Biotopen jetzt häufiger als dif; vorige Art." - "Adventivart in Europa" SCHMAUS (1970): "Die Art muss aber schon früher in Deutschland eingewandert sein, ist aber sicher nicht erkannt worden. " Die Aussagen der verschiedenen Autoren zusammenfassend, k ann folgendes bezüglich dieser Art festgestellt werden: 1. Adventivart in Europa: aus wärmeren Gebieten des Fernen Istens eingeschleppt (oder eingewandert? ), es ist anzunehmen, dass es sich um eine wärmeliebende Art handelt. 2. Erste bekannte Fundortangabe: Deutschland (Düsseldorf) 1937, von SCHMAUS (1970) festgestellt. 3. Zeigt in jüngster Zeit eine rasche Verbreitung. 4. Synanthrop, Kompostbewohner, vielfach mit L. ochracea Grav. zusammen vorkommend, doch in diesem Biotop häufiger. Der erste auffallende Widerspruch gegenüber den angeführten j\ussagen ist die Angabe von CAMERON (1931) weil da die 3 angeführten Fundorte in Indien n,cht aus den warmen Klimaten, sondern ausgesprochen aus den gemässigten, oder kälteren Gebieten stammen. Der von HORION (1965) bekanntgegebene Fundort: Amur-Gebiet Umgebung von Orel ist ein ausgesprochen kaltes Gebiet. Die Angaben aus Europa fallen in das kühlere atlantische Klimagebiet, so dass es zu bezweifeln ist, dass wir es mit "einer wärmelibenden Art" zu tun haben. Den vorausgehenden Bemerkungen folgend sollen die Angaben des Karpaten-Beckens gewertet werden. Von L. ochracea Grav. wurden 152 Exemplare an 36 Fundorten gesammelt, die sich auf das ganze Gebiet des Karpaten-Beckens erstrecken, also von der Ebene bis zu den Vorund Mittelgebirgslagen, seltener auch bis in die höheren Lagen hinauf (1500 m). Sie wurde mit verschiedenen Sammelmethoden in verfaulten organischen Substanzen wie Stroh, Streu, Heu sowie Kompost und Mist aus Vieh-Ställen, letztere ausgesprochene "synanthrope" Stellen, gesammelt. Die 124 Exemplare der Art L. nigriceps Kr. wurden hingegen nur an 7 Fundorten erbeutet, unter mikroklimatisch kühleren Verhältnissen. Zwei Fundorte stammen aus feuchten oder sumpfigen Wäldern der Ebene (Ocsa und Zamárdi), vier Fundorte sind aus niederen Lagen des Mittelgebirges, in feuchten Wäldern bekannt geworden. Ein Fundort stammt aus alpiner Lage (Paring-Gebirge, Südsiebenbürgen, am Mundra-See, ca. 2000 m. leg. Endrödy-Younga, 1956). Unwahrscheinlich erscheint es, dass diese Art in diese Höhe durch Verschleppung gelangt sei. Gemeinsam wurden die beiden Arten nur bei einer Gelegenheit gesammelt u. zw. bei Zamárdi in Moor von Törek, doch an verschiedenen Stellen. L. ochrace a Grav. wurde unter zersetzten Krautblättern, L. nigriceps bei Dämmerung mit Netzfa.Tg gesammelt. Die Fundorte unter Heuschobern müssen nicht unbedingt auf synanthrope Verhältnisse hinweisen. So weit bekannt, wurde an den angeführten 7 Fundorten keine gründliche Sammeltätigkeit durchgeführt.