S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 30/2. (Budapest, 1977)
In der drei Exemplare enthaltenden Sendung, war kein einziger Typus von GERMAR vorhanden. Ein Fundortszettel war bei keinem Exemplar anzutreffen. Zwei der untersuchten Exemplare waren Weibchen von U. re ticulata , auf einem stand mit der Handschrift von GERMAR: "reticulata F. obtecta Fall, ericae Germ." auf dem anderen fehlte eglicher Zettel, es war bloss die Inventarnummer "S - Nr. 2/3/8" vorhanden, die bei allen drei Explaren gleich war. Das dritte, ebenfalls weibliche Exemplar, war eine typische trivia, mit einem von GERMAR versehenen Zettel: "decussata Germ. var. n.: lugens Gm." Vo das Typen-Material von GERMAR nun sein kann, ist mir unbekannt, ob es überhaupt noch vorhanden ist, konnte nicht entschieden werden. Nachdem das Typenmaterial nicht untersucht werden konnte, mussten die Beschreibungen der Arten die zu trivia, éventuel zu reticulata synonymislert wurden, überprüft werden. Es sind dies die folgenden: trivia Germar, 1821 reticulata (Fabricius, 1794) = lugens Germar, 1821 = ericetorum Le Peletier et Serville, 1825 = germari Fieber, 1872 = macroptera Kirschbaum, 1863 = trivia v. lugens? = reticulata v. macroptera Kbm, (apudMelichar, 1896) = intermedia Haupt, 1924. Von den Synonymen der beiden Arten fallen folgende sofort aus: 1. germari Fieb., die von FIEBER (1872:7) aus der Verkopplung eines trivia a*und decussata ? ohne jegliche Begründung und Beschreibung aufgestellt wurde. - 2. trivia var. lugens, die Im Katalog von METCALF unter trivia angeführt wird, ohne jedoch den Autor und die Jahreszahl angegeben zu haben. So kann nicht festgestellt werden, wer lugens als Varietät von trivia betrachtet hat. 3. ericetorum Le Pel. et Serv.; da AMYOT et SERVILLE (1843:558) nachgewiesen haben, dass sie ein Synonym von obtecta Fallén, 1806 ist, seither wurde jedoch eindeutig geklart, dass obtecta ldentisch mit reticulata ist. Demnach sind drei Arten geblieben, u.zw. macroptera Kbm., intermedia Hpt., und lugens Germ. Alle drei Arten sind aufgrund von Weibchen beschrieben worden. Gemeinsame Kennzeichen der drei Arten: 1. Ausbuchtung im hinteren Mittelteil des Pronotum, 2. Grübchen der Flügel, der Spitze zu allmählich verschwindend. - 3. Glatte Flügelspitzen-Zellen und durchscheinend. Muster und Farbe ist bei den einzelnen Arten verschieden, wodurch ein Auseinanderhalten erleichtert wird. KIRSCHBAUM schreibt über macroptera folgendes (1868:69) "Zeichnung und Färbung wie bei obtecta, aber der Gegensatz der hellen Binden mit den dunkeln Partien grösser. .." "Diese Beschreibung weist eindeutig auf das kennzeichnende Flügelmuster von reticulata. HAUPT führt ebenfalls in seiner Beschreibung (1924:286) bei intermedia die quer seitlich nach hinten verlaufenden Streifen an. Über lugens schreibt hingegen ebenfalls HAUPT - der seit GERMAR zuerst eine ausführliche Beschreibung der Art gibt (1924:287) folgendes "Färbung hell graubraun bis gelblich... Vorderflügel durchscheinend, die Adern gelblich, hier und da dunkelbraun gefleckt..." Dies Farbkennzeichen weist auf das Weibchen von trivia hin. Aufgrund der Erörterten sind die drei Arten trotz der Ähnlichkeiten voneinander zu unterscheiden. Offensichtlich wurde von MELICHAR (1896:129) aufgrund dieser Kennzeichen ma c rop te r a als Varietät von re ticulata betrachtet. Er übernahm wortwörtlich die Beschreibung von KIRSCHBAUM, jedoch mit der Abänderimg, dass die in der Originalbeschreibung sich auf obte cta beziehenden Kennzeichen nicht mit dem Artennamen ob te c ta sondern mit reticulata vertauscht wurden. Mehrere Autoren haben wahrscheinlich aufgrund der ähnlichen Kennzeichen der Vorderflügel intermedia als macroptere Form von reticulata , lugens als macrootere Form von trivia betrachtet. Diese Annahme kann bis zum Auffinden der macropteren Form der männlichen Exemplare und bis zur Durchführung der Vergleichsuntersuchungen, nicht als endgültig betrachtet werden. Aufgrund der Ausgesagten stehen meine Exemplare der Art trivia am nächsten und sind höchstwahrscheinlich mit lugens identisch. Deswegen nur höchstwahrscheinlich, da ich den Typus von lugens nicht gesehen habe und so die Möglichkeit besteht, dass das im nachstehenden als lu gen s Männchen zur Beschreibung gelangende Tier, dennoch nicht mit der von mir identifizierten Art übereinstimmt und im spateren als neue Art betrachtet verden muss.