S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 29/1. (Budapest, 1976)

Im Laufe unserer Untersuchungen konnten wir sehr oft beobachten, dass einige Flie­genarten, völlig unabhängig vom Ort und Zeitpunkt des Sammeins, nur in Vertretern bestimmter Taxonen (Art, Art-Gruppe, Gattung, Familie) von Hutpilzen anzutreffen waren, oder wenigstens diese (als Lebensstätte) bevorzugten - im Gegensatz zu an­deren Pilzen. Um zu entscheiden, ob unseren diebezüglichen Beobachtungen eine allgemeine Gültig­keit beigemenssen werden kann, wandten wir - da wir über ziemlich viele zahlen­massig festgestellte Beobachtungsangaben verfügten - zur allererst eine statistische Methode an. Das Ziel dieser Untersuchungen war, in den Besitz von Informationen zu gelangen, die auf Grund der Verteilung der Fliegen auf bestimmte Pilzfamilien, uns eine sichere Aussage über die zufallsmässig oder kasuistisch bedingte Assozia­tion zwischen Fliege und Pilz ermöglichen. In der statistischen Beurteilung unserer zahlenmässigen Daten haben wir die chi^­Methode angewendet (HAJTMAN 1968); berücksichtigt wurden dabei die 6 wichtigsten Pilzfamilien unseres eingenen Untersuchungsmaterials (und zwar Boletaceae, Tricho­lomataceae, Amanitaceae, Agaricaceae, Cortinariaceae, Russulaceae) und die mit ih­nen am häufigsten assoziierten 11 Fliegenfamilien (Scatopsidae, Cecidomyiidae, My­cetophilidae, Limoniidae, Syrphidae, Phoridae, Helomyzidae, Asteiidae, Drosophili­dae, Anthomyiidae, Muscidae). Auf Grund der Anzahl jener Fälle, in welchen die Arten der 11 obenerwähnten Fa­milien in den betreffenden Pilzarten vorhanden waren (Anzahl der beobachteten Er­eignisse), haben wir vor allem die erwartete Vergesellschaftung berechnet (Anzahl der erwarteten Ereignisse) und aus diesen beiden zahlenmässigen Angeben wurde der entsprechende chi^-Wert bestimmt (die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammenge­fasst). Ein Überblick der berechneten chi^-Werte beweist, dass die Wahrscheinlich­keit für ein zahlenmassig bedingtes gemeinsames Vorkommen der betreffenden Pilz­und Fliegenart den Wert von 0,01 % (Signifikanz der statistischen Probe) nicht über­schreitet. Die Vermutung also, dass der obenerwähnte Zusammenhang kasuistisch bedingt sei, besitzt eine Wahrscheinlichkeit über 99,99 %. Werden aus den insgesammt 77 Zellen der Tabelle 1 nur jene 37 berücksichtigt, für welche chi^ den Wert von 5 überschreitet, so lässt es sich feststellen, dass bei 18 Zellen die Anzahl der Tatsächlich beobachteten Fällen merklich grösser ist als die der berechneten. Dieser Umstand kann als ein Hinweis dafür betrachtet werden, dass es zwischen den unten angeführten Fliegen - und Pilzfamilien - aller Wahrschein­lichkeit nach - irgendwelche Vergesellschaftung besteht. Ihr gemeinsames Vorkom­men ist daher kein Zufall, sondern es muss kasuistisch bedingt sein. Die Familien sind wie folgt: Cecidomyiidae - Cortinariaceae; Mycetophilidae - Tricholomataceae und Cortinariaceae; Limoniidae - Russulaceae (Lactarius); Syrphidae - Boletaceae; Phoridae - Amanitaceae und Agaricaceae; Helomyzidae - Tricholomataceae, Corti­nariaceae und Russulaceae (Lactarius); Asteiidae - Amanitaceae und Agaricaceae; Drosophilidae - Boletaceae, Amanitaceae und Russulaceae (Russula); Anthomyiidae ­Boletaceae und Agaricaceae; Muscidae - Russulaceae (Russula). Hinsichtlich der weiteren 16 Zellen, für welche die Anzahl der beobachteten Fälle die Summe der Erwartungen nicht erreicht, kann man das Umgekehrte annehmen. Die Beziehungen der unten aufgezählten Fliegenfamilien zu den erwähnten Pilzfamilien •

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