S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)
der Adaptation an neue Nahrung auftreten. Mit solchen Adaptationen haben wir es sehr häufig zu tun. Vor unseren Augen wechseln die Insekten von wildwachsenden auf Kulturpflanzen über, erweitern sie ihr Nahrungsangebot. Im Gefolge dieser Adaptationen treten nicht immer und nicht sofort morphologische Veränderungen auf, aber sie sind möglich. Das gleiche trifft auf die parasitischen Arten zu. Indem wir sie umsetzen, schaffen wir ihnen neue Kontakte zu potenziellen Wirten. Diese Kontaktmöglichkeiten werden oft genutzt, und es entstehen in der Natur neue Verhältnisse zwischen Parasiten und Wirt. Nach einer bestimmten Zeit müssen sie einen dauerhaften Einfluss auf den Parasiten ausüben. Vom Standpunkt der Bedürfnisse der angewandten Entomologie her ist es wichtig, nicht nur den Charakter dieser Veränderungen zu erkennen, sondern auch die Möglichkeiten und Richtungen ihrer Veränderlichkeit .Nur auf dieser Grundlage wird es möglich sein, die Folgeerscheinungen sowohl der Aktionen zur Einführung der Barasiten als auch die Veränderungen in den Arten bzw. Verschleppungen phytophager Insekten auf neue Gebiete vorauszusagen. Es scheint, dass allein die Vergrösserung der quantitativen Basis zur Bestimmung der Veränderlichkeitsfaktoren bzw.ihre Erweiterung entsprechend den Tendenzen der numerischen Taxonomie die Bedürfnisse der angewandten Entomologie nicht befriedigt. Ich verstehe natürlich, dass das Erteilen von Ratschlägen in der Art - in der Taxonomie muss man die Adaptationsveränderlichkeit stärker berücksichtigen sowie den Einfluss verschiedener abiotischer und biotischer Faktoren - ungerechtfertigt ist. Die Erscheinungen, auf die ich hinweis, sind doch der Taxonomie nicht unbekannt. Es geht hier um die Erarbeitung neuer analytischer Methoden, um eine neue Betrachtungsweise der inneren Artstrukturen. Mit diesen Problemen muss die moderne Taxonomie fertig werden. Zum Schluss will ich versuchen, meine Ausführungen noch einmal zusammenzufassen. Die Taxonomie entwickelte sich bisher getrennt von anderen biologischen Wissenschaften, besonders aber getrennt von der Biologie und Ökologie .