S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)
Entomologie auf dem Gebiet der biologischen und genetischen Schädlingsbekämpfung genügen würde . Auch die am genauesten bearbeiteten Koeffizisten der Veränderlichkeit verschiedener morphologischer Eigenschaften geben keine Antwort auf die Präge, ob wir es in dem gegebenen Fall mit zwei Arten oder zwei Populationen einer Art zu tun haben. Es scheint ausser Frage zu stehen, dass die Artdiagnosen durch ökologische Analysen ergänzt werden müssen. Die Realisierung dieser Forderung ist gar nicht so einfach. Davon zeugt in gewisser Weise ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit. Wie bekannt ist, war in den sechziger Jahren ein Anwachsen des Interesses für Bacillus thuringiensis zu verzeichnen. Als es zur Produktion von Präparaten kam, die Sporen und Kristallkörperchen von Bacillus thuringiensis enthielten, entstand die Notwendigkeit der Standarisierung auf der Basis konstanter Kriterien. Man beschloss, solche Kriterien zu schaffen, indem man die Zahl der Sporen bzw. der Kristallkörperchen zugrunde legte, die zur Abtötung der Kohlweisslingsraupe erforderlich sind . Es zeigte sich, dass der Einfluss der Zuchtbedingungen der Kohlweisslingsraupe auf ihre Empfindlichkeit so gross ist, dass sogar die Annahme eines ausserordentlich strengen "Zuchtregimes" keine Möglichkeiten eröffnet, vergleichbares Testmaterial zu erhalten . Übrigens zeigte die Zucht einer Reihe von Insekten unter verschiedenen Temperatur- und Feuchtigkeitbedingungen, welch grossen Einfluss abiotische Faktoren auf die Morphologie ausüben. Besonders krasse Ergebnisse wurden bei der Zucht sogenannter böser Arten erreicht, d.h. von Arten mit grosser individueller Veränderlichkeit und Tendenzen zur Adaptation. Bei parasitischen Insekten erwies sich ausserdem der Einfluss biotischer Faktoren von grosser Bedeutung, wie die Umwelt, d.h. in diesem Falle der Wirtsorganismus oder auch die Populationsdichte.Einige parasitische Insekten, die auf verschiedenen Wirten gezüchtet worden waren, zeigten Unterschiede, die dem Nichteingeweihten gestatten würden, zu riskieren, sie verschiedenen Arten zu zuordnen und noch mehr. Die "Gewöhnung" an den neuen Wirt voll-