S. Mahunka szerk.: Folia Entomologica Hungarica 27. Suppl. (Budapest, 1974)

Untersuchungen lassen aber erkennen,dass auch Herbizide auf der Basis von Pflanzenwirkstoffen auf Insekten in verschiedener Form einwirken können. Der soweit mir bekannt erste Hinweis auf die Einwirkung eines Wuchsstoffherbizides auf Insekten kommt aus Nordamerika(MAXWELL und HARWOOD, I960). Dort hatte man ein Weizenfeld gegen Unkräu­ter mit 2,4-Dichlorphenoxyessigsäur-e gespritzt und danach ein ungewöhnlich starkes Auftreten der Blattlaus Tuberolachnus sa- lignus (GMELIN) an daneben stehenden Weiden beobachtet. Darauf­hin behandelte man junge Vicia faba-Pflanzen mit schwachen Lö­sungen dieses Mittels und besetzte sie mit Blattläusen Acyrtho- siphon pisum (HARRIS). Nach 10 Tagen war die Zahl der Aphiden auf den behandelten Pflanzen doppelt so gross wie auf den Kon­trollpflanzen. In den Triebspitzen der behandelten Pflanzen wurde ein erhöhter Gehalt an freien Aminosäuren, insbesondere Alanin, Asparaginsäure , Glutaminsäure und Serin festgestellt. Dieser war offenbar die Ursache für die stärkere Vermehrung. 2,4-D begünstigt saugende Insekten mehr als fressende, denn die Larven der Feldheuschrecke Melanoplus bivittatus (SAY) hatten auf den behandelten Pflanzen keine Gewichtszunahme.Seitdem sind weitere Versuche mit Herbiziden und saugenden Insekten durchge­führt worden. Dabei benutzte man vorwiegend die Erbsenblattlaus Acyrthosiphon pisum , die heute ein viel benutztes Versuchstier für Untersuchungen der verschiedensten Art ist. Während 2,4-D die Massenentwicklung stimulierte, zeigten andere Herbizide deutliche insektizide Wirkung. Eine solche ergab Dinoseb gegen Sitobion avenae (F.), während andere gleichzeitig geprüfte Her­bizide keine signifikante Verminderung des Besatzes durch die gleiche Aphidenart zustande brachten (RAUTAPÄÄ, 1972). Von 30 Präparaten, die man in Kanada unter Benutzung von Vicia faba­Pf lanzen prüfte, waren nur 3 gegen Acyrthosiphon pisum wirksam (ROBINSON, 1961). Maleinsäurehydrazid , durch die Wurzeln aufge­nommen, setzte die Fruchtbarkeit herab. Nach der Aufnahme von Amitrol und Zytron durch die Wurzeln erfolgte nicht nur eine Verringerung der Fruchtbarkeit, sondern eine bis zu 100 % be­tragende Tötung der frisch abgesetzten Junglarven. Verdacht er­regen die als Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzten Carbamate

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