Rovartani Közlemények (Folia Entomologica Hungarica 3/3-4. Budapest, 1950)
sam mit Raupen und Puppen von Chariclea delphinii L.; am demselben Tag fing ich auch männliche und weibliche Imagines. Die Falter krochen aus den Puppen nach wenigen Tagen aus, die Raupen aber, die ich in einem kühlen Zimmer hielt, wuchsen nur langsam und ergaben die Falter erst im Mai des nächsten Jahres. Auch bei der ungarischen dipsacea ist eine auffallende Färbungsdifferenz bemerkbar: neben dunkleren Exemplaren findet man heller gefärbte Tiere, die Zahl der letzteren ist jedoch viel grösser. Bei der ersten Form sind die Vorderflüge] dunkeloliv, manchmal fast die ganze Vorderflügeloberseite ähnlich gefärbt wie bei ononis S c h i f f., bei anderen Exemplaren gelblicholiv. Bei den dunklen Tieren sind die Binden vor der Submarginallinie und im Mittelfeld vollständig, dunkelbraun gefärbt, am Innenrand verschmolzen, bei den hellen aber rötÍ ichbraun, die äussere Binde oft nur unter dem Vorder- und über dem Innenrand vollständig entwickelt, der Zwischenteil nur schattenhaft angedeutet. Dementsprechend zeigt die erste Form auf den Hinterflügeln eine breite Saurnbinde und einen Mittelfleck, die sich manchmal berühren, bei der anderen Form sind Binde und Fleck schmäler, die Färbung fahlschwarz. Auch am Körper sind die Unterschiede bemerkbar, bei den dunklen Tieren ist der Hinterleib, besonders auf der Oberseite viel mehr schwarz besprenkelt, bei den helleren weniger; es gibt aber auch Männchen, deren Abdomen unten eine glänzende Crem Farbe aufweist, ohne eine Spur von Schwarz. Heile Weibchen haben manchmal orangegelbe Haare am Afterende, aber nur auf einem nadelspitzgrossen Raum. Die Färbung und Zeichnung der Unterseite variiert entsprechend der der Ober.seite. Unter den hellen Tieren treten die grössten Exemplare auf. Eine Erklärung dieser Abweichungen ergibt sich dann, wenn wir die Tiere 1 in der Ordnung der Flugzeit aufstellen.'Die l'Yühtierc — ungefähr bis Mitte Juni — - gehören meist der dunkleren Form an, die späteren der helleren. Es bleibt also kein Zweifel übrig, dass es sich hier um einen ausgesprochenen Saisondimorphismus handelt, wenn auch einige Übergangsformen schon vom Ende Mai an und während des ganzen Sommers vorkommen. Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich voneinander nicht wesentlich; höchstens sind die Weibchen im allgemeinen dunkler, verschwommener gezeichnet. Der Saisondimorphismus ist auch an den aus den Nachbarländern stammenden Tieren feststellbar (Wien, Deliblát, Herkulesfürdő). Wenn wir nun diese Tatsachen mit den aus der Literatur bekannt gewordenen Angaben vergleichen, können wir über die beiden angeführten Arten folgendes feststellen. Gh. maritima, ist in Ungarn zweibriitig, dipsacea besitzt ausserdem eine teilweise dritte Generation. Ch. maritima weist keinen wesentlichen Saisondimorphismus auf; dagegen sind bei dipsacea die Sommertiere viel heller als die Frühjahrstiere. Ch. maritima ist