Folia archeologica 54.

Kocsis László - Mráv Zsolt: Egy késő római sisak arcvédő lemezének töredéke Dunafalváról (Bács-Kiskun megye)

334 KOVÁCS S. TIBOR NOCH EINMAL ÜBER DEN PANZERSI ECHER Aufgrund zahlreicher ungarisch-lateinischer Wortregister des 15. Jahrunderts kann man mit Sicherheit feststellen, dass die Bedeutung des lateinischen Wortes gladius, d.h. Schwert im 15. Jahrundert mit der heutigen Bedeutung des Wortes Dolch iden­tisch war, wenn auch diese Erklärung überraschend wirkt. Zur Anfangszeit der Herrschaft des ungarischen Königs Sigismund von Luxemburg (1387-1437) wurde das Wortregister von Bistritz verfasst. In diesem wichtigen ungarischen Sprach­denkmal wurden die damaligen Waffen mit überraschender Ausführlichkeit aufge­zeichnet. Aus dem Kreis der Kaltwaffen wurden das fixolaris - spitziges Schwert (Abb. 1-2), das bipennis - zweischneidiges Schwert (Abb. 3—4) und die spalta - brei­tes Schwert (Abb. 5) angeführt, die mit den erhalten gebliebenen Exemplaren der ze­itgenössischen gegenständlichen Materials relativ gut identifiziert werden können. In den letzten Jahrzehnten des 15 Jahrhunderts erschienen auch breite zweischnei­dige Pallasche in Ungarn in großer Anzahl (Abb. 6). Dieser Waffentyp hatte auch eine kürzere Variante, wahrscheinlich für Infanteristen (Abb. 7). Natürlich war der Pallasch bei den Hochadeligen besonders beliebt, ein schönes Beispiel dafür prä­sentiert uns die Abbidung 8. Ebenfalls Ende des 15. Jahrhunderts kommen in rela­tiv großer Anzahl jene Schwerter auf, die eine besonders dünne, steife Klinge hatten und für die Vorgänger der eigentlichen Rapier gehalten werden können (Abb. 9), während die Anfang des 16. Jahrhunderts erschienenen besonderen ungarischen Schwerter als Vorbilder des Panzer Stecher s gelten (Abb. 10). In der Periode nach der Schlacht bei Mohács (1526) wurde die Tragung von Säbeln in Ungarn allgemein verbreitet und infolge dessen wurden nach gewisser Umgestaltung einerseits die Schwerter auf Abb. 10 als Panzerstecher, anderseits die auf den Abbildungen 6-8 ge­zeigten Schwerter mit ungarischem Säbelgriff versehen und als „Pallasch zum Ce­brauch zu Pferde" genannt in weiten Kreisen gebraucht. Es ist wichtig zu bemerken, dass die vorher gennanten beiden Ergänzungswaffentypen immer am Sattel befes­tigt wurden. Diese Waffen entstanden im Zusammenhang mit dem Husarentum, aufgrund der Erfahrungen der Kämpfe gegen die Türken, und wurden zur typi­schen Grundwaffe des furchterregenden ungarischen Husarentums vom 16. Jahr­hundert bis Anfang des 18. Jahrhunderts.

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