Folia archeologica 53.
Péter Prohászka: Egy „régi-új” keletigót női temetkezés és mellékletei Belgrád-Zimonyból (1883)
FOLIA ARCHAEOLOGICA I.III. 2007. BUDAPEST KIRCHENFORSCHUNGEN 1976 BIS 2003 IN VISEGRÁD, SZÉCHENYI-STRABE 4-10 Orsolya MÉSZÁROS Das schriftliche Gedächtnis verwahrte mehrere kirchliche Institutionen der spätmittelalterlichen Stadt Visegrád [Plindenburg]. Neben den Kirchen oder Kapellen auf dem Gelände des Königspalastes und der Burg, sowie neben dem nördlich von Visegrád liegenden Kloster St. Andreas war die Pfarrkirche heilige Jungfrau Maria die wichtigste kirchliche Institution der Zivilstadt. Daneben befanden sich Ordenskirchen in cler Stadt: die Pfarrkirche hl. Ladislaus, die höchstwahrscheinlich dem Augustinerorden gehörte, und das in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gestiftete Franziskanerkloster. Lezteres wurde neben bzw. an der Stelle der St. Georg-Kapelle errichtet. Die Quellen berichten über das frühere Schicksal der St. Georg-Kapelle nicht. Während der bisherigen archäologischen Forschungen auf dem Gelände der Zivilstadt sind die Reste von drei Kirchen zum Vorschein gekommen. 1 Aber nur eine davon, und zwar der neben dem Königspalast freigelegte Gebäudekomplex kann eindeutig mit dem Franziskanerkloster identifiziert werden. 2 Die zwei Kirchen, die sich südlich vom Palast, am Platze des heutigen Stadtzentrums befanden, kann man infolge des Mangels an genügenden Quellen, sowie cler begrenzten Freilegungsmöglichkeiten ohne jeden Zweifel nicht genau identifizieren. Bei der Identifizierung sind die Pfarrkirche heilige Jungfrau Maria und die Pfarrkirche hl. Ladislaus in Rede stehend. Die Forschung ist darüber nicht einig. Die Kirchen befinden sich unter heute stehenden Gebäuden. Die eine Kirche liegt unter den Grundstücken Fö-Straße [Hauptstraße] 69-75, während die andere südlich davon in der Széchenyi-StralJe, Nr. 4-10. Man hat mit ihrer archäologischen Forschung in der zweiten I lälfte des 20. Jahrhunderts angefangen. 3 Im 1 Unter Zivilstadt verstehen wir das Gebiet der spätmittelalterlichen Siedlung Visegrád, das sich außerhalb des königlichen Gebäudekomplexes befand, also das Gebiet unter der Burg und außerhalb des Palastes. In den Quellen wurde es als civitas, von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an als oppidum erwähnt. Die Benennung Zivilstadt ist nicht das treffendste Wort dafür, weil es hier nicht um eine nur von Bürgern bewohnte Stadt geht. Zur Unterscheidung der Gebiete passte aber dieses Wort am besten. Г BUZÁS-LASZLOVSZKY-PAPP-SZEKÉR-SZŐKE 1994, 281-304; M EDIEVAL VISEGRÁD 1995, 26-33. 3 Während der in den 1950er Jahren angefangenen archäologischen Arbeiten an den Denkmälern der Stadt nahm zuerst Miklós Héjj in der Frage der Identifizierung der Kirchen Stellung. Seiner Meinung nach war die Kirche in der Fö-Straße die mittelalterliche Pfarrkirche. I Ii ц 1957, 25. Auch in der Reihe Pest megyei műemlékek [Denkmäler des Komitats Pest] wurde diese Ansicht publiziert. Dercsényi 1958, 397. Mátyás Szőke überprüfte die Vermutung von Miklós Héjj. Auf Grund der unter Fö-Straße 40 freigelegten, vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammenden Münzprägekammer identifizierte Mátyás Szőke die in der Nähe liegende Kirche in der Fö-Straße mit dem Kloster hl. Ladislaus, und die Pfarrkirche mit den neu zum Vorschein gekommenen Mauerresten von der Széchenyi-Str. S ZŐKE 1985, 302. Seine Vorstellung wurde von György Györffv für den Artikel „Visegrád" im Band IV. seiner Historischen Geografte übernommen. GYÖREEV 1998. 709. Ich bin auf Grund der Untersuchung von Urkundenangaben aus dem 14. Jahrhundert zu einem anderen Ergebnis gekommen. Die Adeligen und Bürger, die in der Stadt ein I laus besaßen, schrieben bei