Folia archeologica 51.

Csaba Tóth: Közöletlen Anjou-kori pénzek a Magyar Nemzeti Múzeumban

178 CSABA TÓTH Gelderneuerung mit viel abwechslungsvolleren Münzbildern geprägt, als später. Auf diesen Geldmünzen sind im Allgemeinen Wappendarstellungen, Herrscherporträts, bzw. auf den Herrscher hinweisende andere Motive (z. B. Krone) zu sehen. Auch der hier angeführte Obulus gehört zu diesen Geldern. Die Analogie für das Münzbild auf der Vorderseite, welches das Profil des Herrschers darstellt, finden wir auf dem Denar von Ludwig I. CNH.II. 78. (H.534.), bzw. auf dem autonomen Denar der Stadt Buda (Ofen) vom Typ CNH.II. 99. (H.508), zwar mit dem Kopf nicht nach rechts, sondern nach links. Der Ungarn-Anjou­Wappenschild der Rückseite kommt aber auch auf mehreren Denar- und Obulustypen von Ludwig I. vor. Das hier erörterte Exemplar gilt auf Grund sein­er Größe als Obulus, man kann also aus dem damaligen Gebrauch darauf schließen, dass es einst auch seinen Denar gegeben hat, der irgendwo noch ver­borgen ist. Wir hoffen darauf, dass auch der in der Zukunft zum Vorschein kom­men wird. 4. Ludwig I. (1342-1382), Denar Vs: Die Umschrift + LODOVICI, in der Mitte der Buchstabe „R". Rs: Die Umschrift +MONE(TA) (REG)IS,in der Mitte eine dreizinkige offene Krone. Silber, 10,9-11,8 mm, 0,30 g Ein früher unpublizierter Denartyp, der 2002 ins Nationalmuseum gelangte. 5 Der Buchstabe „R" auf der Vorderseite, der zum Münzbild dient, kann höchst­wahrscheinlich als REX aufgelöst werden, und als solches Wort die Umschrift der Vorderseite ergänzen. Die Krone auf der Rückseite ist mit der auf der Rückseite des Denartyps CNH.H.79. (H.529.) identisch. Diese Analogie hilft bei der Datierung des Stückes, die Emission kann man also dem Exemplar Nr. 3 ähnlich auf die 1340-er Jahre datieren. 5. Ludwig 1. (1342-1382), Obulus Vs: Gekrönter Königskopf von vorne, Umschrift unleserlich Rs: Im von einer Perlenreihe umgebenen, mit Lilien bestreuten Wappenschild ein schräglinker Streifen mit Hämmern übereinander. Silber, 9,6-10,7 mm, 0,21 g Dieses Stück ist der bis jetzt unbekannte Obulus des Denars CNH.II. 80. (H.530.), der zuerst 2002 in einer Auktion auftauchte. 6 Der Denar ist ein seit Langem bekannter Typ. Der ist wohl eine echte Rarität, selbst das Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums besitzt nur ein einziges Exemplar. In der ersten Beschreibung des Denars wurden die drei Zeichen im schräglinken Balken für Straußenköpfe gehalten, sie hätten ja zu den Wappenmotiven der Geldmünzen von Ludwig I. gepasst. 7 Gegen die Richtigkeit dieser Bestimmung führte Szabolcs Vajay den ersten Schlag, indem er feststellte, dass sich im Balken keine Straußenköpfe, sondern Hämmer befinden. Er entdeckte, dass solche Wappen von Karl Martell bekannt sind, bei denen das Beizeichen auf diese Weise gezeigt wurde. Über die heraldischen Probleme hinaus kann diese Lösung bei der chronologischen Einordnung der Prägungen helfen. Wie Vajay richtig aufwarf, ist 5 PTN 12 (20. 10. 2002) Nr. 196. e PTN 12 (10. 20. 2002) Nr. 197. 7 Jakab Rupp nach wurden sie auch von László Réthy für Straußenköpfe gehalten.

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