Folia archeologica 49-50.

Csaba Tóth: A „szerecsendenár”

DER „SARACHEN-DF.NAR" 363 wurden zu dieser Zeit voneinander getrennt. Es scheint ein logischer Prozess zu sein, da eine gemeinsame Leitung beider Tätigkeiten nur bis dahin einen Sinn hatte, bis diese Steuergattung (ich meine die Kammergewinnsteuer) mit der Zwangseinlösung der Münzen zusammen erhoben wurde, die aber 1336 aufge­hoben wurde. Als die Verbindung zwischen diesen Tätigkeiten ein Ende hatte, wurde selbstverständlich auch eine gemeinsame Leitung nicht mehr nötig, dadurch ergab sich für die Italiener eine beispiellose Möglichkeit. (Man muss noch hinzufügen, dass das Territorium der Münzprägekammern mit dem der Kammergewinngrafschaften auch noch zur Zeit der Herrschaft von Sigismund übereinstimmte.) Das Amt des Kammergewinngrafen bedeutet praktisch Aufga­ben eines Steuereinnehmers, während die Münzprägung vielmehr mit dem Bergbau in Zusammenhang steht, und auch verschiedene technische Lasten bedeutet. Die Folgerung ist selbstverständlich: als die Szerecsens die Gelegenheit hatten, hörten sie mit der Münzprägung auf, und beschäftigten sich seit dieser Zeit nur mit Finanzwesen. Die bis dahin einheitliche Tätigkeit getrennt, es entstand im Zusammenhang mit der Münzprägung ein Arbeitsbereich für Bergbau und Technik, und ein anderer Bereich für Finanzwesen, für Bankiertätigkeit und Steuererhebung. Das Jahr 1379 war wahrscheinlich das letzte vor der Trennung, als Konrád Tholbay als Kammergraf von Körmöc erwähnt wurde, während in demselben Jahr János Szerecsen der Kammergraf im ganzen Land war. Diese Angabe kann man nur damit erklären, dass das Amt des allgemeinen Auf­sichtsorgans Szerecsen bekleidete, während an der Spitze der einzelnen Münz­prägen je eine andere Person stand, die die praktische Arbeit der Münzprägung leitete. Man kann nur annehmen, dass die Verteilung der Aufgaben auf admi­nistrativen (Finanzen), und auf praktischen (Münzprägung) Grundlagen erfolgte. Auf jeden Fall führte diese Wandlung zum Prozess, infolge dessen dann die Münzprägung derjenigen Kammern, die sich mit Bergbau nicht beschäftigten )so die Kammern von Buda/Ofen und Pécs/Fünfkirchen), langsam verkümmerte. BARDUS ODER SARACHEN-DENAR Nach der weitgehenden Untersuchung der Frage können wir auf Grund der erforschten Angaben die folgenden Feststellungen machen. In den Jahrzehnten um die Wende des 14./15. Jahrhunderts erwähnen die Quellen einen Münztyp, der anfangs in der Form „bardus", später als „obardus" erscheint. Die Angaben beziehen sich auf einen Münztyp, der Ende der Herrschaft von Ludwig I. geprägt wurde, aber auch nach dem Tode des Herrschers noch Jahrzehnte lang im Umlauf war, und als allgemeines Zahlungsmittel galt. In den 1370-er Jahren wurde mehr­mals ein gewisser „Mohrenkopf-Denar" erwähnt, diese Erwähnungen beziehen sich gleicherweise auf einen Ende der Herrschaft von Ludwig I. geprägten Münz­typ. Daraus folgt eindeutig, dass beide Ausdrücke, also der „Mohrenkopf-Denar" und der „bardus" zwei Benennungen einer und derselben Münze sind. Wir konnten folgen, wie die Münzen ihre Benennungen in der Umgangssprache auf drei Wegen erhalten konnten: nach dent Ausgeber, der Münzpregestätte, oder dem Münzbild. Beim letzteren waren wiederum zwei Methoden festzustellen. Wir wissen, dass Ludwig I. gegen Ende seiner Herrschaft den so genannten „Denar mit der Gestalt des Heiligen Ladislaus" prägen ließ, auf dessen Revers die stehende Gestalt des Heiligen Ladislaus in der rechten Hand mit seinem Attribut, mit der Barte zu sehen ist. Diese Münze wurde während der Herrschaft von Ludwig I. nach dem Ausgeber János Szerecsen, dem obersten Leiter der Münzprägung „Moh-

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