Folia archeologica 49-50.

Zsolt Mráv: Egy litterae aureae felirat Intercisából

220 ZSOLT MRÁV Vergleich dazu spätere Datierung der Inschrift von Intercisa ebenfalls niclu in Betracht kommt. 3 8 4. Auch die Inschrift von Intercisa kam in einem Gebiet zum Vorschein, aus dem Beispiele für die frühkaiserzeitliche Anwendung von Inschriften mit Metallbuchstaben bis dahin nicht bekannt waren. Was die nördlichen Militärpro­vinzen betrifft, wurden im Grenzgebiet von Germania superior 3 9 sowie im gesam­ten Gebiet der Provinzen Raetia und Noricum — ebenso wie in Pannonién - bislang keine ins 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. zu datierenden litterae aureae-Inschriften aus ziviler Umgebung gefunden. (Der beim Heiligtum des Iuppiter Dolichenus in Adony entdeckte, aus Silberblech schlechter Qualität ausgeschnittene Buchstabe P kann - ähnlich den anderen aus dem Heiligtum stammenden Metallbuchstaben — eher als Votivbuchstabe gedeutet werden. 4 0 Ähnlich wie die im Dolichenus­Heiligtum zum Vorschein gelangten Votivgegenstände war der Buchstabe aus Silber und nicht aus dem für die litterae rt«raze<4nschriften charakteristischen vergoldeten Bronzeblech gefertigt. Das kleine, nur 5,5 cm große, ungeschickt aus Bronzeblech ausgeschnittenes R mit einem vertikalen /lasto-Fragment von Poetovio fand man an einen Holzbalken genagelt vor, weshalb man sie nicht zu den mit litterae aureae geschriebenen offiziellen Inschriften rechnen kann. 4 1) Uber gesicherte Angaben bezüglich der Anwendung von Inschriften mit vergoldeten Bronzelettern im Gebiet Pannoniens verfügen wir momentan nur aus Intercisa. 5. Bei einer Fundbergung, die E.B. Vágó und Zs. Visy 1969 ca. 100 m von der SO-Ecke des Kastells Intercisa, an der Stelle des im Gebiet des virus errichteten neuen Wasserturms, durchführten, stießen sie auf eine aus Bronzeblech ausgeschnittene, vergoldete S-Letter (Inv.Nr. IM 77.117.1, H: 8,2 cm, B: 4,4 cm, 1): 0,03 cm) (Abb. 9). 4- An dem S-Buchstaben befinden sich vier mit einem 0,2 cm Bohrer gebohrte Löcher, was darauf hindeutet, dass er ursprünglich an vier Punkten an dem die Inschrift tragenden Steindenkmal befestigt war. Sowohl die aus Metallblech ausgeschnittene Lettern voraussetzende Steintafel wie auch der S­Buchstabe kamen am Fundort Intercisa zum Vorschein. Zudem entspricht die Höhe des S-Buchstabens (8,2 cm) genau der Buchstabenhöhe um 8 cm in der mit den kleinsten Lettern geschriebenen zweiten Zeile der im Ungarischen Nationalmuseum aufbewahrten Steintafel. Der vergoldete Bronzebuchstabe und das eine Inschrift mit Metalllettern tragende Steindenkmal von Intercisa gehören demnach ohne jeden Zweifel zusammen. 1975 fand Zsolt Visy im Raum Nr. 4/11, der sich nördlich vom Sektor der principia des Auxiliarkastells Intercisa befindet, erneut eine vergoldete Bronzeletter. Der 6,7 cm hohen I-Buchstabe (B: 1,9 cm, D: 0,05 cm) wurde unten und oben von je zwei Dübeln gehalten (Abb. 10). Angesichts seiner geringen Höhe : i* Das Vorkommen der Technik in einzelnen Provinzen hat datierende Bedeutung: Alföldy 1997, 34—35. Beispielsweise kann das Aquädukt von Segovia nicht später als ins hadrianische Zeitalter datiert werden, denn das späteste Relikt der Technik der Goldletter-Inschriften in Hispanien, die Inschrift am Mars-Tempel von Mérida (CIL II 468), stammt aus den letzten Jahren von Hadrians Herrschaft. Alföldy 1997, 34-35, Anni. 79. Eine Ausnahme bildet die älteste Stadt der Provinz, Augusta Rauricorum, wo mehrere in die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. zu datierende Inschriften mit Metallbuchstaben ans Licht kamen: Speidel 1993. 41 1 Bánki 1981, 113, Taf. XIII/5; Religions 1998, 97, Nr. 169. 4 1 Abramii 1914, 121, Abb. 106. 4 2 Iii den Vorberichten über die Rettungsgrabung wird das Fundstück nicht erwähnt. Vágó 1971, 112-115; Visy 1974, 246. Zu sehen ist es allerdings noch immer in der Austeilung des Intercisa­Museums. Das Foto der vergoldeten S-Letter veröffentlicht: Alföldy 1 997, 6, Alim. 15, Taf. 14/1. Zsolt Visy schulde ich großen Dank, dass er die Publikation der Metallbuchstaben an mich abtrat.

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