Folia archeologica 44.

Oravecz Hargita: Dévaványa - Atyaszeg

FRÜHF.ISENZEITLICHF. TRENSEN FUNDE VOM SOMLÓBERG 85 kann diese Trensenform aus dem Karpatenbecken stammen. In Siebenbürgen kam aus Cipáu/Maroscsapó ein aus Bronze erzeugter blattförmiger Zügelhaken, in N­Bulgarian (Sofrienovo), in Slowenien (Sticna), sowie in N-Ungarn (Fiigöd) je eine solche Eisentrense aus solchen Funden hervor, die sich auf das ausgehende 8. Jb. v. Chr. datieren lassen. 3 4 Unter den Funden vom Somlóberg gibt es auch solche Seitenknebel von Eisentrensen, die von drei runden oder viereckigen Offnungen durchbrochen sind (Abb. 4 2). Die Funde von Sonilószőlős-Sédviz enthalten drei Trensensätze, das erste Grab von Doba auch einen solchen Satz, die alle zum selben Formenkreis gehören (Abb. 6, 3, Abb. 7,1) Südlicher, in Slawonien gehört noch Dalj/Dálya in die Reihe der Fundorte solcher Seitenknebel. 3 5 Nach Osten zu, im südlichen Teil des Donau-Theiß-Zwischenstromlandes wurde auch im Urnengräberfeld von Doroslovo/Doroszló ein Exemplar gefunden. 3 6 In Nordungarn enthält der Pferdegeschirrfund von Fügöd drei ähnliche eiserne Trensenseitenknebel, in Siebenbürgen sind ihre Fundstätten Maroscsapó/Cipáu und Criste$ti/Maros­keresztúr. Diese Seitenknebel stammen zum Teil aus einer Zeit vor der Periode IIa С (Fügöd, Dalj/Dálya, Cipáu/Maroscsapó), zum Teil sind sie gleichaltrig mit diesen (Doroslovo, Cristesti). Die im mitteleuropäischen Gebiet der Hallstattkultur zutage geförderten solchen Funde können ausnahmslos in die Periode На С datiert werden. 3 8 Diesen Daten nach wurden in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens zuerst noch zur Zeit des 8. Jh. v. Chr. Zwei-, Dreilochknebel von eisernen Trensen gebraucht, sodann übernahmen ihre Erzeugung auch die Werkstätten der Hallstattkultur. Die Exemplare von Doba und dem Somlóberg können zu den ältesten solchen Funden gehören. Aus dem Karpatenbecken gelangte diese Seitenknebelforin auch in das nordbalkanische Gebiet. Die dort gefundenen Stücke wurden auf das 7-6. Jh. v. Chr. datiert. 3 9 Außer den erwähnten Gebieten sind die Zwei- und Dreiringknebel auch aus dem auf die zweite Hälfte des 8. Jh. bzw. auf das 7. Jh. v. Chr. datierten Denkmalmaterial des skythischen Kulturkreises der Dnestr- und Kubangegend bekannt. 4 0 Falls diese Datierung richtig ist, so sind diese Funde mit solchen Seitenknebeln aus dem östlichen Karpatenbecken beinahe gleichaltrig. Da in beiden Räumen das als Formenvorläufer betrachtbare bronzene Pferdegeschirr gebraucht wurde, dürften die dortigen Werkstätten im Laufe der Entwicklung der Metallkunst voneinander unabhängig diese Trensenform hergestellt haben. Unter den Funden der transdanubischen I lallstattkultur kommen auch Bronze­und Eisentrensen vor, deren Form von den Stücken vom Somlóberg und von Doba abweichen. Das der Form nach zu betrachtende Vorbild der aus dem einen Hügelgrab von Siittö zum Vorschein gekommenen, bogenförmigen Zweiringknebel und den ähnlichen, jedoch Dreiringknebel von Nagybaráti 4 1 dürfte der aus der Übergangsperiode zwischen der Späturnenfelder- und der Hallstattzeit stammende bronzene Trensenseitenknebel gewesen sein. Es kann angenommen werden, daß diese Trensenform überall von den örtlichen Werkstätten ausgebildet worden ist. Ihre frühen, noch aus Bronze erzeugten Exemplare kamen in Böhmen und in S­3 4 Kemenczei 1988a, 71., Abb. 5, 6: Fügöd; Hansel 1976, Taf. 68, 4: Sofrienovo 3 5 Vinski-Gasparini 1973, Taf. 119, 18 3 6 Vasic 1977, Taf. 45, 2 3 7 Vasiliev 1980, Taf. 16, 1-4; Gallus/Horváth 1939, Taf. 59B., 3.4 3 8 Kossack 1953, 171., Abb. 22B, 19, 23A, 1, 29D, 1: Gaesheim, Thalmäßing, Limal; Torbrügge 1979, Tal. 161, 20-23: Gaishcim; Modrijan 1957, 9., Abb. 2, 33: Frög; Pic 1903, Taf. 56, 1: Platenice 3 9Covic 1980: 122., Taf. 3, 2.3: Borajna; Duric 1975, Taf. 2, 12: Romaja; Vasic 1977, Taf. 48, 2: Ritopek 4 0 Ilinskaja 1975, Taf. 13, 1142: Konstatinovka, Grab 8; Galanina 1985, 160., Abb. 4, 4-5: Kelermes 4 1 Vadász 1983, 29., Abb. 7; Patek 1993, 128., Abb. 88, 1-5; Gallus/Horváth 1939, Taf. 65, 10

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