Folia archeologica 44.
Oravecz Hargita: Dévaványa - Atyaszeg
84 TIBOR KF.MENCZEI Bei der Feststellung des Alters der Trensenfunde ist es nicht richtig, die Seitenknebel und die Mundstücke voneinander abgesondert zu datieren. Die beiden Bestandteile bilden nämlich eine einheitliche Ganzheit, sie wurden zur gleichen Zeit gebraucht, stammen also offenbar aus ein und derselben Zeit. Aus den erörterten Gegenständen zeichnet sich jenes Bild ab, wonach in der Periode На С die Seitenknebel von Somlöberg-Typ mit drei verschiedenen Mundstücktypen gemeinsam einen Trensensatz gebildet haben. In die erste Formengruppe gehören die zweiteiligen, in Ring ausgehenden, kurzen, bronzenen Trensenmundstücke. Diese können glatt (Kazimierz Pomorski), tordiert (Legrad), oder mit Tannenzweigmottv verziert (Piateilice Grab 20, Kaptol) sein. In die zweite Gruppe der Mundstücke der Bronzetrensen lassen sich jene Stücke reihen, wo in das mit Ring versehene Ende ein noch größerer Ring eingeschnürt worden ist (Hrádenin Grab 24, Kazimierz Pomorski, Somlóberg Abb. 2,3). In größter Zahl bilden die bronzenen Seitenknebel von Somlóberg-Typ mit den eisernen Mündungsteilen zusammen eine Einheit (z.B.: Somlóberg Abb. 2, 8, Gilgenberg und mehrere Funde aus Süddeutschland 2 8). Aus den Seitenknebeln von gleicher Form geurteilt, dürfte zwischen der Gebrauchszeit der Trensensätze mit dreierlei Mundstücken kein wesentlicher Unterschied gewesen sein. Bei der Bestimmung cïes Alters der Trensensätze von Somlóberg-Typ läßt sich die Frage aufwerfen, ob die Stücke zu welchen eiserne Mundstücke gehören, eventuell nicht aus einer späteren Zeit stammen. Die Frage kann man in Abrede stellen, da sich der Anfang der Erzeugung der zweiteiligen eisernen Trensenmundstücke auf eine frühere Zeit datieren läßt, als die Gebrauchszeit der Trensen von Somlóberg-Typ. So ist uns aus der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens ein tordiertes, zweiteiliges eisernes Trensenmundstück aus einem solchen Fund bekannt, der auch Stangenknebel mit drei runden Durchzügen enthält (Fügöd). Solche finden sich auch in den auf die ausgehende Periode На В datierbaren Funden von Sarengrad und Vinpi de Jos/Alvinc.-" 1 Mit diesen Stücken kann das aus dem Gräberfeldvon Mezőcsát zum Vorschein gekommene zweiteilige eiserne Mundstück gleichaltrig sein. 3 0 Ostlich vom Karpatenbecken kamen aus der mittleren Dnestrgegend solche Gegenstände gleichfalls aus Gräbern des 8. Jh. v. Chr. zum Vorschein. 3 1 Aus diesen Daten können wir darauf schließen, daß die Erzeugung der zweiteiligen eisernen Trensenmundstiicke von den östlich der Donau liegenden Gebieten nach Mitteleuropa gelangt sein dürfte, wo diese Stücke von der Periode На С an mit den bronzenen Seitenknebeln von Somlóberg-Typ gemeinsam, oder als selbständige Trensen benutzt worden sind. Bei den letzteren Stücken wurden in den Ring am Ende der Mundstücke ein größerer Ring, oder in Blattform ausgehenefer Zügelhaken geschnürt. Die Benutzung der Ringform in Transdanubien war während der ganzen Zeit der Hallstattkultur eine allgemeine Mode, 3 2 von dem Typ mit Zügelbaken kam bisher dort nur ein einziges Stück zum Vorschein (Doba Grabfund 2, Abb. 7, 4). In den ostalpinen, mitteleuropäischen Gebieten kamen hingegen aus den Bestattungen der Hallstattkultur mehrere, mit blattförmigen Zügelhaken versehene Eisentrensen ans Tageslicht. 3 3 Trotz dessen 2 8 Kossack 1953, 184., Abb. 15, 3, Abb. 21, 1-5, Abb. 27, 1-3; ders., 1959, Taf. 25, 3, 14. Abb. 2: Mindelheim, Beilngries, Oberwiesenacker; Kossack 1953, 177. Abb. 28A, 6; Reitinger 1968, 907., Abb. 81 2 9 Kemenczei 1988a, 71., Abb. 5, 6\ Aldea/Ciugedean 1987, 8\-,Vinski-Gasparini 1973, Taf. 130, 13 3 0 Patek 1993, 42., Abb. 29, 8 3 1 Smirnova 1985, 38; Kasuba/Golceva 1991, 203., Abb. 5, 1 : Sacharna, Marvincy, Seliste 3 2 Patek 1993, 142; Werner 1988, 109ff. 3 3 Kossack 1953, 167., Abb. 18A, l,Abb. 22B, 13, Abb. 26A, 1. Abb. 28B, 1. 2: Schöngeising, Gaisheim, Oberwiesenacker, Triglitz;ám. 1959, Taf. 62;Torbrügge 1979, Taf. 87, 6. 7: UnterwiesenaAer; йзи /dr»/ Srnrz 1989, 173., Abb. 6, 27. 28: Zhotka; Dvorak 1938, 12., Abb. 8, 32, Abb. 30, 1: Hradenin; Pic 1898-99, Taf. 23, 17-.ders. 1896-97, Taf. 49, 3: Bvlan; Sedlacková 1979, 136., Abb. 8: Kolaje; Gabrovec 1966, 92., Abb. 6, 29: Sticna