Folia archeologica 44.
Oravecz Hargita: Dévaványa - Atyaszeg
FRÜHF.ISENZEITLICHF. TRENSEN FUNDE VOM SOMLÓBERG 85 Stangenknebeln mit drei runden Durchzügen bestehender Trensensatz, dessen zahlreiche Parallelen uns aus dem Karpatenbecken bekannt sind. 2 2 Dieser Trensensatz ist aber nicht von Hallstatt-Typ und sein Gebrauch bat sich schon damals verbreitet, als im Gebiet Mitteleuropas der Gündlingen-Schwerttyp noch nicht erzeugt worden ist. Der Grabfund von Predmëfice beweist also nur soviel, daß die Gebrauchszeit des späturnenfelderzeitlichen Pferdegeschirrs von ostkarpatischem Typ die Zeit der Bronzeschwerter von Gündlingen-Typ erreicht, zum Teil übergriffen hat. Den Trensensatz könnten wir auf diese Weise auch zu den Metallgegenständen von späturnenfelderzeitlichem Typ reihen, deren Gebrauchszeit auf den Beginn der Periode На С übergriffen hat. Ein dem im erwähnten Grab von Predmëfice gefundenen, in Ring ausgehenden, bronzenen Trensenmundstück ähnliches, jedoch bloß mit Tannenzweigmotiv verziertes Stück wurde in Grab 20 des Gräberfeldes von Platénice mit einem kugeligen, in Warzenverzierung ausgehenden Seitenknebel einer Bronzetrense von Somlóberg-Typ gemeinsam zutage gefördert. In diesem Grab waren auch noch ein Bronzeschwert von Gündlingen-Typ und auch eine Eisenaxt. Aufgrund dieser Gegenstände wurde dieses Grab ebenfalls zu den Denkmälern der Proto-Ha С Periode gereiht. 2 3 Auch ein anderes Grab von Platénice, aus dem auch noch ein Tongefäß ans Tageslicht gekommen ist, enthielt eine Eisenaxt. Die ältesten Stücke der breiten, einschneidigen, eisernen Schaftlochäxte können im Karpatenbecken auf die Späturnenfeklerzeit datiert weiden. In der Theißgegend kam in Doboz aus einem Grab eine solche Eisenaxt mit rillenverzierter Tonscliale zusammen zum Vorschein, während ein solches Exemplar in Transdanubien in einem der in Pécs-Jakabbegy erschlossenen Hügelgräber vorhanden war. 2 4 Außer dieser letzteren Eisenaxt gehören zu den Grabfunden noch bronzene Trensenseitenknebel mit drei Ringen und auch ein Dolch von KabardinoPjatigorsk-Typ. In der Steppengegend östlich vom Karpatenbecken stellen die ähnlichen Eisenäxte die Denkmäler der Novocerkassk-Periode, d.h. des 8. Jh. v. Chr. dar. 2 6 Ihr Gebrauch dürfte vermutlich mit den zum bronzenen Pferdegeschirr gehörenden Gegenständen zusammen in das Karpatenbecken gelangt sein. Dies beweist auch der Grabfund von Pécs-Jakabhegy. Im Gebiet der ostalpiiien Hallstattkultur kamen vier Eisenäxte zum Vorschein: in Osterreich in Retz und neben dem Bach Somlószőlős-Sédviz, auf dem Somlöberg (Abb. 6, 6; 7,5), sowie in Somlóvásárhely. 2 6 Die mit ihnen zum Vorschein gekommenen Funde sind charakteristische Denkmäler der Periode Fla C. Mit diesen zur selben Zeit stammen die in Siebenbürgen, in der Gesellschaft von Funden frühskythischen Typs zum Vorschein gekommenen Eisenäxte. 2 7 Später, zur Periode Ha D wurden in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens die Eisenäxte von verschiedener Form zu allgemein verbreiteten Waffen, jedoch westlich von der Donau, im Gebiet der Hallstattkultur fehlen sie aus der Bewaffnung. Die ältesten Eisenäxte stammen also aus verschiedenen Zeiten, aus Fundkomplexen der Späturnenfelder- und der Früh-Hallstattzeit, d.h. sie sind nicht solche Gegenstände, auf die basierend eine ganaue Datierung möglich wäre. So lassen sich auch der im Grab 20 von Platénice zutage geförderte Trensensatz vom Somlöberg, das Bronzeschwert von GündlingenTyp aufgrund der Eisenaxt nicht auf die sog. Proto-Ha С Periode datieren. - Werner 1961, 385., Abb. 1 2 3 Hralová 1965, 135., Abb. 2, 2.3; Fare 1991, 21. 2 1 Gazdapusztai 1964/65, 61f., Abb. 1, 2; Maráz 1978, Abb. 5 2 5 Techov 1980, 245ff. 2 6 Darnay/Kleiszl/Száraz 1895, 321., Taf. 2; Darnay 1899, 321., Taf. 2: Somlóhegy; Horváth 1969, 112., Abb.6, 6; Patek 1993, 79., Abb. 59, 2: Somlóvásárhely; Mayer 1977, Taf. 94, 1399: Retz 2 7 Vulpe 1984, 43., Abb.5: Aiiid/Nagyenyed