Folia archeologica 43.
István Dienes: Honfoglalás kori rovásfelirat a Kalocsa környéki Homokmégy-Halom temetőjéből (Előzetes jelentés)
184 VASIL'EV, DMITRIJ D. Abb.3. Der Knochenbelag des Bogens mit Kerbzeichen vom Ufer des Manycflusses (nach A. I. Semenov). 3. ábra Az íj csontból való borítása rovásjegyekkel a Manyc folyó partjáról. (Semenov, A. I. nyomán.) Diese letztere Fundstelle knüpft die Verbreitungskette an das „Stammgebiet" der osteuropäischen Kerbschriftendenkmäler, deren westlichste Punkte: Szarvas 9 und Kalocsa sind. Da es gegenwärtig nicht möglich ist, diese Inschriften in verläßlicher Form zu enträtseln, richten die Forscher ihre Aufmerksamkeit dem Vergleich der Schreibart zu. Dieser Umstand wird auch damit begründet, daß der Zeichenvorrat des osteuropäischen Kerbtyps nicht einheitlich ist, er hat auch innere Varianten. In der Forschung bildeten sich schon gewisse Kriterien beim Vergleich des osteurapäischen Schriftsystems aus, jedoch wurden in bedauerlicher Weise die mit ähnlicher Schreibart entstandenen Zeichen des asiatischen Gebietes nicht beachtet. In den Vergleichungstabellen werden zum Beweis der Ähnlichkeit im allgemeinen einige charakteristischsten Zeichen des osteuropäischen Kerbsystems herangezogen. Dieser Tradition folgend heben wir aus der Inschrift der Köchermündung von Kalocsa das Zeichen 0 hervor, das auf den Denkmälern der innerasiatischen Kerbschrift aus der Orhon-Jenisseigegend unbekannt ist. 9 Juhász 1983; Róna-Tas 1983; Vékony 1987, 234-248; Harmatta 1990, 256-259. 1 0 Dienes 1972, 72; Dienes 1990a, vom Inhalt des Vortrages informierten wirD. D. Vasil'ev mündlich; Dienes 1992a, auf die Aufforderung von D. D. Vasil'ev eine über die gemeinsame Publikation des Fundes verfaßte Mitteilung; Dienes 1992b; Vékony 1992; Vasil'ev 1992. D. D. Vasil'ev faßte auch hier, ebenso wie auch im späteren, ohne die Vorstellungen der ungarischen Forscher zu kennen, seine Gedanken im Zusammenhang mit dem Kerbschriftfund von Halom ab, die er mit seinen Forschungsergebnissen bezüglich der Herkunft der sog. osteuropäischen Kerbschrift verband. (Bemerkung von I. Dienes.)