Folia archeologica 42.

Kemenczei Tibor: A pécskai/Pecica második bronzlelet

DER ZWEITE DEPOTFUND VON PECICA/PÉCSKA Das Ungarische Nationalmuseum erwarb 1901 einen in Pecica/Pécska zum Vorschein gekommenen Bronzefund, von dem einige Gegenstände schon zu Beginn des Jahrhunderts mitgeteilt wurden. 1' 2 Die unkomplette Darstellung und Beschrei­bung des Fundes erschien im Korpus der rumänischen Bronzefunde. 1986 erkaufte das Nationalmuseum den Nachlaß des Antiquitätenhändlers L. Mauthner. Unter den angekauften Funden war auch der Teil eines solchen Bronze­gürtels, der sich dem einen, im 1901 geborgenen Fund von Pécska vorhandenen Gür­telstück genau anpaßte (Abb. 3. la-b). Außer den Gegenständen lagen in der Nach­lassenschaft von Mauthner auch Fotos über Funde vor. Auf dem einen Foto sind aus­ser dem erwähnten Gürtelstück auch noch mehrere Bronzegegenstände sichtbar, die der Aufschrift des Fotos nach zu einem Depotfund gehört haben. Außer einem Bronzeknopf ist ein Pendant von diesen auch in dem 1901 angekauften Fund von Pécska azutreffen. Es unterliegt demnach keinem Zweifel, daß die Auffinder einen Teil der in Pécska zutage geförderten Gegenstände verkauft haben und diese Stücke dann zum Antiquitätenhändler Mauthner geraten sind. Die Beschreibung, die Maße und die Inventarnummern der 1901 angekauften und im Ungarischen Nationalmuseum vorhandenen Gegenstände (Abb. 1, Abb. 2 1, Abb. 3. lb —5, Abb. 4. 5, Abb. 6. 1—30, Abb. 7. 8) enthält der ungarische Text der vorliegenden Abhandlung (H. = Länge, Sz. = Breite, Átm. = Durchmesser, Lelt. sz. = Inv. —Nr.). Zum Fund gehörten noch die folgenden, jedoch verschollenen und auf diese Weise nicht dargestellten Gegenstände: 3 Knopfsicheln; 2 Sägeblätter; 1 herzförmiger Anhänger; 2 Anhängerfragmente; 4 kleine Knöpfe; 1 Blechring; 4 kleine Fragmente von Gegenständen; 6 doppelkonische Bernsteinperlen; 2 doppel­konische, waagerecht gerippte Bernsteinperlen; 2 ringförmige, kleine Glasperlen; 22 trichterförmige Blechanhänger; 1 Tonschüssel. Von den in Fotos festgehaltenen Gegenständen, die aus der Mauthnerschen Hinterlassenschaft im Jahre 1986 erworben worden sind, stehen uns sechs Stücke zur Verfügung (Abb. 2 2, Abb. 3 la, Abb. 6 31—34,). Ein Knopfsichel (Abb. 6 35) und ein tordierter Armring (Abb. 6 36) gingen verloren, ihre Zeichnung entstand auf­grund des Fotos. Die Zeit des zweiten Bronzefundes von Pécska setzte die Fachliteratur auf die Perioden Reinecke BD, 4 oder Hallstatt Ai 5— 7. Als einen wichtigen Beweis für die letztere Datierung erwähnte man, daß die Bronzegegenstände in einem für die Töp­ferei der Gäva-Kultur charakteristischen Gefäß (Àbb. 8 51) gefunden wurden. Die genauen Parallelen dieses Gefäßes kommen aber im Banat, in der Voivodina in den Kulturen von Bobda —Susani, Belegis —Cruceni vor. 9 Obwohl diese Funde einzelne Forscher zur Gäva-Kultur gereiht haben, 1 0 weichen diese vom ähnlichen Gefäßtyp dieser letzteren Kultur in mehreren Zügen ab. 1 1 Da die Vorläufer ihrer Form auch in der Keramik der Periode R ВС südlich vom Marosfluß vorliegen, 1 2 müssen wir den­jenigen Forschern Recht geben, die diese Gefäßform für die Bobda —Susani-Kultur charakteristisch gehalten haben. 1 3

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