Folia archeologica 39.
Kiss Attila: Előzetes jelentés (II.) a Kölked-feketekapui avarkori település és temetők ásatásáról
194 KÖLKED — FEKETEKAPU 194 Wasserversorgung der Bevölkerung vor allem durch die Donau gesichert wurde. Die im Gebiet der Siedlung gefundenen Gräben führten das Niederschlagswasser in Richtung der Donau ab. Ein Teil der Gräben dürfte — aus ihren Maßen geschlossen — in einer Zeit eventuell auch die Siedlung umgrenzt haben, jedoch kamen solche Gräben an der Westseite der Siedlung bisher noch nicht zum Vorschein, weshalb ihre Abgrenzungs- bzw. Abwehrfunktion vorläufig noch dahinsteht. III. Die Gräberfelder 1. Gräberfeld „A." Die erschlossenen 681 Gräber machen schätzungsweise etwa 75% des sich lang erstreckenden ovalen Gräberfeldes aus. Die ältesten Gräber кгт^п in dem nordöstlicher, der Siedlung naheliegenden Teil des Gräberfeldes zur Erschließung; die jüngsten Gräber wurden hingegen im entgegengesetzten, südwestlichen Rand des Gräberfeldes gefunden. Aufgrund des 75%igen Längsprofils des Gräberfeldes dürfte das Gräberfeld vom letzten Drittel des 6. bis zur Mitts des 8. Jh. belegt worden sein. Den im Gange befindlichen Analysen des Fundmaterials nach hat die im Gräberfeld ,,A" von Kölked — Feketekapu bestattete Bevölkerung wahrscheinlich in jenen archäologischen Kreis Transdanubiens gehört, der im letzten Drittel des 6. und im ersten Drittel des 7. Jh. auch vom germanischen Fundmaterial charakterisiert wird; die Voraussetzung kann also zugelassen werden, daß man im Gräbelfeld bis zum Beginn der Awarenzeit (567/568) mit der Gegenwart irgendeines im Karpatenbecken dominierenden germanischen Volkes (Gepiden?) rechnen kann. Alit der Verjüngung des Gräberfeldes verschwindet das Fundmaterial germanischen Charakters allmählich und so kann man im Gräberfeld der ,,Awarisierung" der materiellen Kultur der Bevölkerung nachgehen. 2. Gräberfeld „B." Im Siedlungsgebiet kamen — von Siedlungsobjekten zum Teil „gedeckt", zum Teil diese durchschneidend — neun awarenzeitliche Gräbergruppen und mehrere Einzelgräber (insgesamt 366 Gräber) zur Erschließung. Wegen der territorialen Dispersion der Gräbe r ist ihre Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe zuweilen in mehreren Fällen problematisch. In acht Fällen gehörten 10 — 37 Gräber zu je einer Gruppe, in die eine Gruppe mehr als 170 Gräber. Die chronologische Verteilung der Gräbergruppe: a) Vier Gruppen können auf die frühawarische Periode (568 — 670/680); b) eine Gruppe in die mittlere Awarenzeit (670/680 — 720?); c) drei Gruppen in die mittlere und Spätawarenzeit (670/680 — 800?) datiert werden. Im Fundmaterial der auf der Arbeitsstelle „B" vorhandenen Gräbergruppen läßt sich folgende Verteilung des germanischen Fundmaterials auseinanderhalten: 1. Aus den frühawarenzeitlichen vier Gräbergruppen kann nur bei zwei Gruppen, 2. in dem während der mittleren und Spätawarenzeit belegten Gräberfeld und von den zwei Gräbergruppen nur in der einen Gräbergruppe das Vorhandensein des germanischen Elements festgestellt werden, also in das im Gebiet der Siedlung befindliche Gräberfeld und in den einen Teil der Gräbergruppen ließ sich dig das Awarentum bildende Population östlicher Herkunft bestatten. Die Bevölkerung der Siedlung scheint also von Anfang her heterogen (awarisch östlicher Herkunft (?) und örtlich-germanisch, d. h. aus dem Karpatenbecken stammend) zu sein. Der in der Siedlung vor sich gehende „Awarisierungsprozeß" wurde gewiß auch von der neuen Gruppe der zu Beginn der mittleren Awarenzeit Ansiedelnden gefördert.