Folia archeologica 36.

Virágh Dénes: Római villa első ásatási térképünkön

112 ILONA KOVRIG Das rechteckförmige, aus einem Stück ausgeschnittene, 0,4 mm dicke Goldblech war ursprünglich ohne Niete durch Einbiegen des Randes auf einer Bronzeblechunterlage befestigt, worauf auf Grund der auf dem Schädel bemerk­baren Oxidspuren schon bei dem ersten Bericht über den Fund hingewiesen wurde, jedoch wird über die Fragmente des Bronzebleches nichts erwähnt. Wahrscheinlich haben die Finder das Goldband von der Bronzeunterlage ab­gesprengt, was auch dazu geführt haben dürfte, daß dünne Goldblech in Stücken zerfiel und nachher wurde das ebenfalls fragmentarische Bronzeblech als wert­loses Ding weggeworfen. Beim unteren Rand des Diadems und bei dem Ende des unversehrten Seitenfeldes ist an der Kante der gepreßten Randverzierung der schmale, unver­zierte Randteil zu sehen, der auf die Rückseite der bronzenen Unterlage zurück­gebogen wurde (Abb. 1:1—2, Abb. 3). In der unteren Ecke der gepreßten Randverzierung des intakten Seitenfeldes (Abb. 2:2) gelang es unter dem Goldblech ein etwa 8 mm langes und 4 mm breites Fragment der bronzenen Unterlagplatte mit winzigen Resten des Perl­leistenrahmens zu finden. Die zur Herstellung der Umrahmung und Trennverzie­rung dienende Bronzeleiste mit wellenlinienförmigem Muster dürfte auf die bronzene Unterlagplatte angelötet oder angenietet gewesen sein, auf diese wurde dann das Goldblech angepreßt. Wahrscheinlich stehen wir einer ähnlichen Technik gegenüber, die ich an der Perlenleiste nachahmenden Rahmung der Goldfibel im Fund von Regöly 1 0 aus dem 5. Jh. beobachten konnte (Abb. 4). Vermutlich denken im Zusammenhang mit einem Teil der gepreßte Verzierung zeigenden und mit Schmucksteinen ausgelegten hunnenzeitlichen Goldblechen gleichfalls an ein ähnliches Verfahren Matzulewitsch, 1 1 Vysockaja und Cerepa­nova 1 2 sowie Zaseckaja. 1 3 Die Länge des Diadems ist im gegenwärtigen Zustand 26,7 cm. Beim Ende des linken Seitenfeldes (Abb. 2:3) fehlt ein 2,1—2,2 cm langes Stück. Die ur­sprüngliche Länge dürfte zwischen 28,8—28,9 cm gewesen sein. Die Breite war wahrscheinlich — auch mit dem aus dem oberen Rahmen fehlenden 0,5 cm langen Streifen gerechnet — bei der Mitte 4,2 cm. Das unversehrt gebliebene rechte Seitenfeld (Abb. 2:2) ist bei dem Ende 3,6 cm breit. Die Konsequenz des Verzierungssystems ermöglicht uns trotz des mangel­haften linken Seitenfeldes und der 12 leeren Fassungen auf den ursprünglichen Zustand genau rückschließen zu können (Abb. 5). Die Oberfläche wird von einer gepreßten Verzierung umrahmt, die aus einer zwischen zwei Perlenreihen laufenden Wellenlinie besteht und die die Oberfläche zugleich in drei Felder gliedert. Innerhalb des Rahmens waren in den drei Zierfeldern ursprünglich 158 Schmucksteine in vier horizontalen Reihen eingesetzt: 1 Karneol, 119 oder 120 Granat-, 24 Bernstein-, 7 oder 8 grüne und 6 farblose (hell-lilafarbene?) Glasfluß einlagen. Die Einzelfassungen der Schmucksteine wurden aus 0,7— 0,9 mm schmalen Goldblechstreifchen gefertigt, deren Enden sich zuweilen auf­1 0 Mészáros, Gy., Arch. Ért. 97 (1970) Abb. 4:1—2. 1 1 Matzulewitsch, L., Byzantinischc Antike. (Leipzig 1929) 126, Abb. 34. 1 2 Vysockaja, T. N.—Cerepanova, E. N., Nahodki iz pogrebenija IV —V vv. v Krymu. SA 1966, Nr. 3. 195f. 1 3 Zaseckaja , I. P., Polyhromnye izdelija gunnskogo vremeni iz pogrebenij Niznego Povolz'ja. ASGE 10 (1968) 41 ff.; im weiteren: Polyhromnye. . .

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